Einfache Tipps zur smarten und sicheren Projektfinanzierung

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Die Projektfinanzierung sicherzustellen, ist im Vorfeld eine der wichtigsten Aufgaben des Auftraggebers. Kommt es im Laufe der Umsetzung zu finanziellen Engpässen oder existenziellen Schwierigkeiten des Auftragnehmers, liegt das Risiko beim Auftraggeber – im schlimmsten Fall bleibt dieser auf hohen Kosten sitzen. Die besten Tipps und Ratschläge, wie auch unerwartete Kosten deinen Hausbau nicht stoppen können.

Das sind die größten Risiken für laufende Bauprojekte

Ein laufendes Bauprojekt ist von vielen äußeren Faktoren wie Lieferketten, Wettereinflüssen oder rechtlichen Bestimmungen abhängig. Das größte Risiko trägt dabei in der Regel der Auftraggeber, auch wenn es um die Kostenfrage geht. Sprich: Baust du ein Haus, musst du auch für unerwartete Mehrkosten aufkommen können.

Das sind die größten Kostenrisiken für Bauprojekte:

  • Lieferengpässe: Diese verzögern den Fortschritt auf der Baustelle und erhöhen zudem die Kosten für Material, da die Nachfrage deutlich höher ist als das Angebot.
  • Baumängel: Baufehler oder minderwertige Ausführungen können teure Nacharbeiten und rechtliche Probleme nach sich ziehen.
  • Kostenüberschreitungen: Sie gehören in der Baubranche zum Alltag und entstehen beispielsweise durch hohe Nachfrage oder ein plötzlich benötigtes, teures Spezialteil.

Als Auftraggeber hast du einige Möglichkeiten, dich gegen diese Kostenrisiken vorzubereiten und mit entsprechenden Schritten vorzusorgen. Wir haben die besten Tipps kompakt zusammengefasst.

Gründliche Bauplanung und Budgetierung

Eine detaillierte Planung der Baustelle in Zusammenarbeit mit Experten wie Architekten und Statikern hilft dabei, einen realistischen Eindruck von den Kosten zu bekommen, die entstehen können. Dazu gehört unter anderem die Erfassung aller Material-, Arbeits- und Verwaltungskosten sowie eine Pufferzone für unvorhergesehene Ausgaben.  

Tipp: Wir empfehlen. Beim Hausbau einen finanziellen Puffer von etwa 10 bis 20 % der Gesamtkosten einzuplanen. Diese decken plötzliche Kosten wie Verzögerungen durch schlechtes Wetter, Änderungen der Bauvorschrift oder entdeckte Mängel im Baugrund ab und verhindern existenzielle Schwierigkeiten.

Nutzung einer Vertragserfüllungsbürgschaft

Auch im privaten Bereich kann die Vertragserfüllungsbürgschaft genutzt werden, um Forderungen entsprechend abzusichern. Bei dieser Art der Bürgschaft ist der Bürge eine Bank / Versicherung, welche im Falle einer Zahlungsunfähigkeit des Auftragnehmers die entstandenen Mehrkosten für den Auftraggeber abdeckt. Sie ersetzt damit die Notwendigkeit von Sicherheitseinbehalten nach der VOB, welche in diesem Fall meist etwa zehn Prozent der Bausumme betragen würden.

Die Vertragserfüllungsbürgschaft kombiniert die Auftrags- mit der Gewährleistungsbürgschaft und deckt damit auch Schäden ab, welche bis zu vier Jahre nach Projektabnahme auftauchen und auf den Bau des Gebäudes zurückzuführen sind. Zudem deckt Sie das Insolvenzrisiko des Auftragnehmers ab und leistet im Ernstfall schnelle Hilfe zur Fortführung des Bauprojektes.

Kontinuierliche Projektüberwachung

Beauftragt bestenfalls einen Experten, z. B. einen Architekten, mit der Überwachung des gesamten Bauprojektes. Kostenfallen werden so frühzeitig erkannt und es kann zudem garantiert werden, dass keine Baumängel vorliegen, die später nicht mehr sichtbar sind. Die Kosten für Nacharbeiten und Fehlerbehebung sind deutlich höher als die, die für eine ausgiebige Projektüberwachung entstehen.

Teil des Projektmanagements sollten unbedingt auch regelmäßige Treffen sein, bei welchen Aspekte rund um die Budgetierung und Finanzplanung auf der Baustelle besprochen werden. Hier werden dann auch Mehrkosten transparent kommuniziert und können von den Bauherren nachvollzogen werden.

Transparente Verträge abschließen

Häufig verstehst du vermutlich nicht alles, was in den Verträgen rund um den Hausbau zu lesen ist. Handelt es sich hierbei jedoch um dein eigenes Bauprojekt, empfehlen wir dir, alle Unsicherheiten und offenen Fragen im Prozess der Vertragserstellung zu klären und bei Bedarf direkt bei der Baufirma nachzufragen.

Die Verträge sollten spezifizierte Informationen zu Arbeitszeiten, Zahlungsbedingungen und rechtlichen Verantwortlichkeiten enthalten. Auch Sanktionen bei Verzögerungen oder Vertragsverletzungen können hier individuell geregelt werden. Im Zweifelsfall empfehlen wir, einen Fachanwalt für Baurecht hinzuzufügen, welcher deine Ansprüche im Vertrag umsetzen kann.