Ein wundervoller Geist

Das Gedächtnis eines legendären Ortes

„Noch einmal zum Kohlhagen!“ Das war im Frühjahr 2021 der Wunsch von Bernhard Pauly aus Wirme, als er dem WOLL-Magazin in seinem Haus ein Interview gab. Seit September vergangenen Jahres wohnt der 94-jährige ehemalige Dorflehrer im WohnGut Saalhausen. Nun erfüllte sich der sehnliche Wunsch von Bernhard Pauly, dem Gedächtnis des legendären Ortes Kohlhagen (WOLL-Magazin Kreis Olpe, Frühjahr 2021). Der kleinen, mitgereisten Delegation vom WohnGut Saalhausen sowie dem WOLL-Herausgeber Hermann-J. Hoffe und dem WOLL-Fotografen Klaus-Peter Kappest erzählte Bernhard Pauly mit nicht endender Leidenschaft über die historischen Hintergründe und Geheimnisse dieses einzigartigen Ortes im Sauerland. Bernhard Pauly wörtlich: „Eines Tages fiel mir in dem ausgelegten Buch in der Kirche ein Eintrag auf. Gewöhnlich lese ich das nicht, das geht mich nichts an, aber dieser Eintrag war auf Englisch. Ein kurzer Satz: Diese eure Kirche hat einen wundervollen Geist. Das Interessante war, dass der Mann, der das schrieb, aus Alaska kam. Aus Alaska kommt ein Mensch nach hier oben, der das schreibt, was andere fühlen.“

Neben der Wallfahrtskirche St. Mariä Heimsuchung besuchte Bernhard Pauly auch das direkt daran angrenzende Geistige Bildungszentrum, das von den beiden Pallottinern Pater Jürgen Heite und Pater Siegfried Modenbach geleitet wird. Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der kleinen Besuchergruppe und den Verantwortlichen des Geistigen Bildungszentrums Kohlhagen teilte Bernhard Pauly zum Abschluss noch ein paar aus den Erfahrungen eines langen Lebens geformte Gedanken mit: „Wenn man jetzt davon ausgeht, dass wir im Moment in einer sehr, sehr unruhigen Zeit leben, nicht nur der Krieg, Corona und das alles, so hat diese Zeit uns Menschen wieder zu existenziellen Fragen gebracht. Und damit vielleicht auf indirekte Weise auf die Existenz Gottes hingedeutet. Wenn die Menschen heute bei diesem Tohuwabohu oft sagen, wo bleibt denn Gott, dann setzen sie mit diesem Spruch die Existenz Gottes bereits voraus. Das ist auch ein Hinweis. Oder die Anklagen, die wir der Kirche gegenüber hören, die nicht besonders aufbauend sind, die aber vielleicht doch darauf hinweisen, dass die Kirche sich in einer neuen Zeit befindet, in der alte Regeln nicht mehr gelten.“