Quelle: Lächelwerk e.V.
Schmallenberg – Es ist dieses eine Tränchen der Mama, die blitzenden Augen der Brüder Robin und Tyron, die kleine Geste des Stiefpapas hin zu seiner Familie, die zeigen, wie groß ihre Überraschung und Erleichterung ist. Gemeinsam mit Alex Göbel, Erster Vorsitzender des Lächelwerk e.V. aus Schmallenberg, steht die Familie hier am Autohaus in Bad Fredeburg vor ihrem so dringend benötigten neuen Wagen. „Ein Weihnachtswunder“, flüstert die Mama und schaut vom neuen Fahrzeug liebevoll zu ihren Söhnen, in der Gewissheit, dass das neue Auto mehr ist als nur ein sicheres Gefährt, sondern es für sie und ihre Lieben ein großes Stück Freiheit, Entlastung und gemeinsame Zeit bedeutet.
Eigentlich ist die Familie hier, so glaubt sie zumindest, um mit dem Lächelwerk e.V. über Finanzierungsmöglichkeiten eines neuen Autos zu beraten. Das Lächelwerk-Team weiß um die Situation der Familie; weiß um ihren alten Wagen, der immer häufiger in die Werkstatt muss; um die hohen Kosten, die die Familie an den Rand des finanziellen Ruins treibt, teilweise darüber hinaus. Das Team weiß auch um den Zusammenhalt in der Familie; um den liebevollen Umgang miteinander; um den Willen, jedes noch so hohe Hindernis gemeinsam zu überwinden.
Eine große Herausforderung im Alltag der Familie ist die unheilbare Erkrankung von Robin, 15 Jahre alt. Robin hat aufgrund seines erheblichen Muskelschwunds (Muskelatrophie Typ Duchenne) vor etwa acht Jahren seine aktive Steh- und Gehfähigkeit verloren und meistert seinen Alltag mithilfe seiner Familie in einem speziellen Rollstuhl. Er kann seine reche Hand etwas bewegen, so seinen Rollstuhl steuern und eine Computermaus bedienen. Da seine Muskulatur jedoch sehr erschlafft ist, kann er nur mit Unterstützung seiner Familie und eines Hebeliftes in eine andere Sitzposition gebracht werden. Wie jeder andere Jugendliche auch hat Robin Wünsche und Träume, er liebt die Arbeit am PC, schnelle Autos und Konzerte; er ist kognitiv voll belastbar, sehr intelligent und wissbegierig. Um das Leben in all seinen Facetten so unbeschwert wie nur möglich leben zu können, benötigt Robin viele Therapien – die Wege zu den unterschiedlichen Einrichtungen und Praxen sind teilweise sehr weit.
„Die lange Zeit alleinerziehende Mama hat es trotz schwerer Zeiten geschafft, optimistisch zu bleiben und wo immer es ging Geld zusammenzusparen, um sich 2012 ein behindertengerecht ausgestattetes Fahrzeug zu kaufen. Doch aufgrund der vielen Reparaturen kam Robin oftmals nicht zu seinen dringend benötigten Therapien – von der finanziellen Belastung ganz zu schweigen“, erklärt Alex Göbel. „Wir vom Lächelwerk haben mit unserem Fahrzeug Fahrten übernommen, die die Mama nicht leisten konnte, sind aber auch an unsere Grenzen geraten. Doch uns war natürlich klar: Wir werden diese Familie nicht im Regen stehen lassen“, erklärt Alex Göbel. Also hat das Team nichts unversucht gelassen, Förderer zu finden. Mit Erfolg: 42.500 Euro sind bei einer Stiftung für Einzelfallhilfe für die Familie zusammengekommen, das neue Fahrzeug war finanziert. Nun wird der neue Transporter noch behindertengerecht ausgestattet mit Rampe und Hebelift und ist so geräumig, dass ein großer Rollstuhl, Hilfsutensilien – „und wenn es endlich einmal wieder gemeinsam in den Urlaub geht, auch das Gepäck“, erzählt der Papa freudig – ihren Platz finden.
Alex Göbel erklärt: „Wir prüfen immer die finanziellen Hintergründe unserer Familien. Die kleine Familie hätte es nicht geschafft, sich einen neuen Wagen zu finanzieren, hat es aber verdient, dass ihnen diese Sorge genommen wird. Das neue Fahrzeug bedeutet für sie Lebensqualität und die Möglichkeit, neue Kraft zu tanken.“ Und es bedeutet für Robin, pünktlich zum Arbeitsbeginn im Büro zu sein: Denn das Lächelwerk hat einen herzlichen Arbeitgeber gefunden, der ihm ein Praktikum in der Mediengestaltung angeboten hat. „Damit erfüllt sich ein weiterer großer Wunsch unseres bärenstarken Teenies Robin“, so Alex Göbel.
Alle Infos zum Lächelwerk e.V. sind zu finden unter www.lächelwerk.de
Die Corona-Pandemie macht auch dem Lächelwerk-Team schwer zu schaffen. Der wichtige zwischenmenschliche Austausch leidet, die helfende Hand kann nicht mehr persönlich gereicht werden, doch das Team gibt trotz dieser schweren Zeit sein Bestes, um kranken und sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen, ihren Geschwistern und Eltern weiterhin zu helfen. Dabei ist das Team dringend auf Spenden angewiesen und freut sich über jeden, der das Lächelwerk dabei unterstützt:
– Postbank (IBAN DE 81 3701 0050 0987 9165 01)
– Volksbank Bigge-Lenne eG (IBAN DE 39 4606 2817 4749316400)
Foto: Die Freude, Überraschung und Erleichterung war groß: Robin und seine Familie freuen sich über ihr neues, sicheres Fahrzeug.
Foto: Lächelwerk e.V.