Ein preußischer Offizier in geheimer Mission in Soest

Soest (17.6.2019): Es hatte auch den Charakter einer Wiedersehensfeier am Montagabend im Foyer des Kreishauses in Soest. Der Wahl-Londoner Krimi-Autor Dr. Gerhard Behrens, in Soest zur Schule gegangen, stellte seinen ersten Kriminalroman in deutscher Sprache vor. Mitschülerinnen und -schüler von damals sowie Freunde, Verwandte und interessierte Gäste warteten gespannt auf die Vorstellung des Buches. Zuvor begrüßte die Stellvertretende Landrätin Irmgard Soldat im Namen des Kreises und der Landrätin Eva Irrgang die Gäste mit einem kurzen Hinweis auf die wechselvolle Geschichte der Stadt. Der Autor hat seine Krimigeschichten bisher ausschließlich auf Englisch veröffentlicht. Für ihn war der Abend somit ebenfalls eine Premiere, moderiert von Jens Feldmann und aufgelockert durch humorige Anmerkungen des Verlegers Hermann Hoffe, der Lektorin Alexandra Linder sowie durch zeitgenössische Musik mit Sopran und Cembalo (Alexandra Linder und Susanne Rohe).

Autor Dr. Gerhard Behrens


Die Erinnerungen an seine Kinder- und Jugendzeit in Soest und die besondere Geschichte der Stadt Mitte des 18. Jahrhunderts haben den Autor gereizt, einen historischen Roman aus der Zeit des Alten Fritz zu schreiben. Soest war Mitte des 18. Jahrhunderts die einzige Stadt in Preußen, die noch alte, übertragene Selbstverwaltungs-Rechte hatte, was dem König in Berlin überhaupt nicht passte. Deshalb beauftragte er den westfälischen Premierleutnant Christoph von Benkendorff aus Sassendorf bei Soest mit einer geheimen Mission. Seine Tätigkeit im Dienste des Königs vor dem und während des Siebenjährigen Krieges hat der fiktive von Benkendorff im fortgeschrittenen Alter als Oberst a.D. in einem Buch mit dem Titel „Die Beschreibung des Lebens eines preußischen Offiziers, genannt Christoph von Benkendorff“ aufgezeichnet.

Das passte dem Alten Fritz überhaupt nicht

Dieser Bericht wird von Gerhard Behrens in modernisierter Sprache vorgestellt. Es ist eine Kriminalgeschichte mit  Christoph von Benkendorff als Detektiv. Und es ist der Bericht eines arroganten, manchmal rücksichtslosen, aber auch fairen und aufgeklärten Adligen, der mit seinem glühenden preußischen Patriotismus gut in sein Zeitalter passte – wenn auch mit Sicherheit weniger nach Soest.
Mit dem Soest-Krimi „Zwischen Mord und Krieg“ hat Gerhard Behrens eine spannende Kriminalgeschichte verfasst, die Mord und politisches Ränkespiel auf die Bühne des historischen Soest bringt. Für seinen König, Friedrich II. von Preußen, den Alten Fritz, soll von Benkendorff Beweise finden, dass der Rat der Stadt dem König den Gehorsam verweigert. Auf diesem gefährlich glatten Terrain muss sich der junge Offizier beweisen und sich so mancher kriminalistischen Herausforderung stellen, nicht zuletzt der eines Mordes, welcher ihn auch persönlich tangiert. Fans spannender Lektüre dürfen sich auf die erste deutschsprachige Veröffentlichung des versierten Autoren Behrens freuen, der, wie er bei der Vorstellung sagte, „bereits an der zweiten Geschichte und Fortsetzung des Soest-Krimis arbeitet“. (hh)

Autor Dr. Gerhard Behrens erklärt den geschichtlichen Hintergrund seines Buches.

Neu im Buchhandel!

Den Soest-Krimi „Zwischen Mord und Krieg – Als Spion des Königs in Soest“, erschienen im Sauerländer WOLL-Verlag,  mit einem Umfang von 232 Seiten, gibt es im örtlichen Buchhandel und online auch im WOLL-Onlineshop. ISBN: 978-3-943681-96-3 – 12,90 Euro