„Ein Orgelbauer ist immer auch ein Reisender.“

Orgelbauer Stephan Oppel

Der Weg zur Orgel

Stephan Oppel kommt gebürtig aus dem Kreis Paderborn. Dort entdeckte er auch seine Leidenschaft für das Instrument Orgel. „Mit 15 Jahren habe ich im Paderborner Dom Orgel gespielt und war beeindruckt von dem, was ich dort gesehen habe“, berichtet der Orgelbauer aus seiner Jugendzeit. Nachdem er seinen Orgellehrer gefragt hat, wie eine Orgel denn eigentlich gebaut wird, verwies ihn dieser kurzerhand an einen Orgelbauer: „Dort habe ich dann ein Praktikum gemacht und so kam eins zum anderen.“ Um Orgelbauer oder Orgelbauerin zu werden, sollte man schon eine spezifische Neigung unter anderem für Kirchenmusik mitbringen.

Im steten Austausch

Seit dem Jahr 2000 gibt es den Orgelbau-Betrieb Oppel nun. Sechs Orgelbauer arbeiten hier, darunter auch Tochter Lisa. Sie war erst im letzten Jahr für sechs Monate in Neuseeland und hat dort für die South Island Organ Company gearbeitet. „Der Austausch auf nationaler und internationaler Ebene ist immer eine Bereicherung“, so Stephan Oppel. Natürlich entstehen dabei auch Freundschaften untereinander. Die Ausbildung in Deutschland wird weltweit als sehr gute Qualifikation angesehen.

Von Gellinghausen in die Welt

Orgelbauer gibt es nicht wie Sand am Meer, deswegen hat der Betrieb Oppel auch ein beachtliches Einzugsgebiet von rund 250 Kilometern zu verzeichnen. „Zum Teil sind wir sehr viel unterwegs, deswegen sagt man auch, dass ein Orgelbauer immer auch ein Reisender ist“, schmunzelt der Orgelbauer. Neben Westfalen und Baden-Württemberg kommen auch mal Aufträge aus Spanien oder Großbritannien. Das aktuellste Projekt ist derzeit eine Orgel in Marienstatt im Westerwald.

Orgel ist nicht gleich Orgel

Die meisten Orgeln stehen in Kirchen, einige wenige befinden sich in Konzerthäusern oder im Privatbesitz. Es gibt viele verschiedene Arten von Orgeln. Sie können sich in Größe, Architektur und auch der Stilistik unterschieden. Auch die technischen Konzepte können voneinander abweichen. Je nach Projekt und Auftrag befasst sich das Orgelbau-Oppel-Team mit dem Neubau, der Wartung, der Restaurierung oder der Stimmung von Orgeln. Da es sich beim Orgelbau um anspruchsvolle Handwerkskunst handelt, kann die Dauer der Arbeit an einer einzigen Orgel durchaus von einem halben bis zu einem ganzen Jahr in Anspruch nehmen.

Eine besondere Werkstatt

Um Fernfahrten und das Risiko von Schäden durch den Transport zu minimieren, sind die Orgelbauer versucht, so viel wie möglich in der Werkstatt in Gellinghausen zu arbeiten. Außerdem verfügen sie hier über die idealen Bedingungen was beispielsweise Licht und Platz angeht. Das Gebäude in Gellinghausen war früher ein Teil des Gefangenenlagers in Meschede und wurde mit recycelten Materialen umgebaut.

In Erinnerung geblieben

Stephan Oppel

Und was sind die schönsten Orgeln im Sauerland? „In Erinnerung geblieben ist mir auf jeden Fall die Orgel in der Gleidorfer Kirche. Die haben wir 2009 aus England importiert und aufgebaut. Das war ein wirklich schönes Erlebnis“, erinnert sich Stephan Oppel. Auch die Ibach-Orgel in der Fleckenberger St. Antonius Kirche, die ursprünglich für eine Synagoge gebaut wurde sowie die Klausing-Orgel des Klosters Oelinghausen und die Orgel in Kloster Brunnen zählt der Orgelbauer zu den schönsten Orgeln im Sauerland.

Orgelbau Oppel
Gellinghausen 28
57392 Schmallenberg
Tel.: 02977 709 699
E-Mail: info@orgelbau-oppel.de
Website: https://orgelbau-oppel.de/