„Ein langer, aber ein lohnender Weg“

Der neue Rathaus-Anbau der Stadt Warstein setzt das gesamte Marktplatzumfeld in ein neues, modernes Licht

Quelle: Sabrina Schrage

Stadt Warstein nimmt Ergebnisse der City Lab Südwestfalen-Untersuchungen als Ansporn

In Bezug auf den Warsteiner Ortskern besteht dringender Handlungsbedarf. Genau deshalb liegt dort auch seit über fünf Jahren der Schwerpunkt der Bemühungen von städtischer und privater Seite. Um dieses Vorgehen, das auf lokalen Einschätzungen beruht, wissenschaftlich zu untermauern, beteiligte sich die Stadt Warstein an der Südwestfalen-Untersuchung im Rahmen des City Lab-Projekts. Umfragen wurden dazu in der Warsteiner Innenstadt durchgeführt und umfassend von Fachleuten ausgewertet.

Bürgermeister Thomas Schöne darf zweierlei feststellen: „Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Untersuchung zeigen zum einen, dass Politik und Verwaltung mit den Einschätzungen zu Standortanalyse und Handlungskonzept richtig lagen. Und zum anderen, dass wir alle mit den tatsächlich eingeleiteten Maßnahmen auf dem absolut richtigen Weg liegen. Dieser Weg ist noch ein langer, gelegentlich auch steiniger Weg, aber es ist vor allem auch ein lohnender Weg!“ Sabine Leitner, Fachbereichsleiterin Bauen, Wohnen, fügt hinzu: „Für die angestoßene Entwicklung des Prozesses ist es essentiell, dass wir alle gemeinsam mit ungeminderter Kraft daran arbeiten, die identifizierten Maßnahmen zeitnah umzusetzen. Unter anderem vom Rathaus-Neubau, der das Marktplatzumfeld in ein ganz neues, modernes Licht setzt, erhoffen wir uns einen weiteren positiven Domino-Effekt, mit dem ein Projekt das nächste anstößt.“

Zu den weiteren kommunalen Maßnahmen gehört, dass das Warsteiner Ortszentrum zumindest ein Stück weit verkehrlich beruhigt und ein erkennbarer Kern geschaffen wird. Dabei sollen auch baufällige Häuser an der Warsteiner Ortsdurchfahrt angegangen werden. Zur Belebung des Ortskerns soll der Wochenmarkt ein neues Konzept erhalten. Live-Musik-Veranstaltungen sollen verstärkt stattfinden. Die Außengastronomie ist zu stärken und idealerweise auszubauen.

Am Dr.-Segin-Platz werden weitere Spielelemente und Sitzmöglichkeiten geschaffen. Mit dem FH3-Projekt soll ein innerörtlicher Treffpunkt für junge Menschen entstehen. „Insgesamt treiben wir die Wandlung zu einem positiven Image der Stadt Warstein intensiv voran. Dabei bringen wir verstärkt unsere Alleinstellungsmerkmale im Ortsteil Warstein wie die Warsteiner Brauerei, die Warsteiner Internationale Montgolfiade, den Lörmecketurm, die Kletterarena und das Bilsteintal mit in das Gesamtbild“, erläutert Jeroen Tepas, Leiter Stadtmarketing.

Hinzu kommt das mittlerweile etablierte Leerstandsmanagement des Stadtmarketings und der Wirtschaftsförderung, das Immobilieneigentümern bei der Vermittlung von potenziellen Mieterinnen und Mietern hilft oder durch attraktive Beklebungen Leerstände zur Stadtwerbung nutzt.

Da ein lebendiger Ortskern viele Funktionen erfüllt, müssen zudem weiterer innerstädtischer, barrierefreier Wohnraum geschaffen sowie zur Gesundheitsversorgung weitere Ärztinnen und Ärzte in die Stadt geholt werden. Wirtschaftsförderer Dirk Risse erklärt: „Hier sind wir auf einem guten Weg, dürfen aber in unseren Bemühungen nicht nachlassen. Positiv ist in diesem Zusammenhang auch das Pilotprojekt bezüglich digitaler Sprechstunden zu nennen, das wir in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung Soest eingerichtet haben.“

Auch die Mobilität ist ein bedeutender Faktor für moderne Stadtentwicklung, weshalb Konzepte für Bürgerbusse und Mitfahrerbänke überdacht werden und intensiv an einem Ausbau der Fahrradfreundlichkeit gearbeitet wird.

Erster Beigeordneter und Stadtkämmerer Stefan Redder ergänzt: „Auch als Kommune in der Haushaltssicherung darf die Stadtentwicklung nicht vernachlässigt werden. Um die skizzierten Maßnahmen zur Stärkung der Innenstadt finanzieren können, werden wir uns daher auch weiterhin bei Bund und Land um Fördermittel bewerben.“

Der Bürgermeister freut sich über weitere Ergebnisse des City Lab-Projekts: „Die Zusammenarbeit von Stadtverwaltung und Stadtmarketingverein wurde von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern an der Befragung als sehr positiv gesehen. Es hieß, die Kontaktpersonen kümmern sich gut um die Belange der Innenstadtakteure. Auch das stimmt mich optimistisch, dass die Bürgerschaft den eingeschlagenen Weg für richtig hält und eine verbesserte Stimmung in der Stadt wahrnimmt. Das alles motiviert uns.“

Untersuchung von 25 Kommunen in Südwestfalen
Das City Lab Südwestfalen ist ein Projekt der IHK Arnsberg und SIHK zu Hagen sowie der TU Dortmund und der FH Südwestfalen. Es wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung und einer Ko-Finanzierung des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert und startete am 1. Oktober 2019. Die Dauer des Projektzeitraums beträgt drei Jahre. Insgesamt 25 Kommunen in Südwestfalen haben an der Untersuchung teilgenommen.