EIN KÖNIG unter den Bauunternehmen

Quelle: Wilhelm König & Söhne Straßen- und Tiefbau GmbH

Seit 150 Jahren in Westfeld

150 Jahre sind eine lange Zeit. Neben zwei Weltkriegen und erfolgreichen, wirtschaftlichen Zeiten, fanden mehrere Weltwirtschaftskrisen, zwei Inflationen, aber auch das Wirtschaftswunder nach dem Zweiten Weltkrieg statt. Ein stetes Auf und Ab. Unternehmen können sich von den allgemeinen Entwicklungen nicht abkoppeln. Sie müssen zu jeder Zeit versuchen, sich den jeweiligen Marktgegebenheiten anzupassen. Das Bauunternehmen König aus Westfeld hat im Laufe der vergangenen 150 Jahre die Chancen der jeweiligen Zeit genutzt, die Risiken und Gefahren gemeistert und sich stets mit Mut, Durchsetzungsvermögen, Ideenreichtum und sauerländischer Entschlossenheit auf den Weg in die Zukunft gemacht.

Industrieller Aufbruch an der Lenne

Für die wirtschaftliche Entwicklung des Sauerlandes ist die Lenne noch bedeutender als die Ruhr. Vor allem die heute im Märkischen Kreis liegenden Städte Plettenberg, Werdohl, Altena und Iserlohn stellten vor 150 Jahren eine wirtschaftlich bedeutende Industrieregion im damaligen Deutschen Kaiserreich dar. Von dieser Entwicklung profitierte 1874 auch der junge Westfelder Caspar König. Sein gerade gegründetes Unternehmen bewarb sich um Wegebaumaßnahmen im fernen Wiblingwerde. Caspar König erhielt den Auftrag aus dem fast 100 Kilometer weiter lenneabwärts gelegenen Ort. Die Firma Eduard Schmidt, damals eines der ältesten Eisen erzeugenden Werke im Sauerland, beauftragte den jungen Westfelder neue Wege rund um das expandierende Werk zu bauen. Eine eindrucksvolle Unternehmensgeschichte begann.

1891 wechselte die Firmenleitung. Sohn Josef übernahm den Betrieb und führte ihn sicher durch die aufstrebenden Jahre über den Ersten Weltkrieg hinaus bis ins Jahr 1923. Die Zeit von 1891 bis 1923 war vom rasanten Aufschwung des Deutschen Reiches bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges 1914, dem Krieg selbst und dem Katastrophen- oder Krisenjahr 1923 mit der Hyperinflation geprägt. Mit Wilhelm König folgte nach fast 50 Jahren bereits die dritte Generation in die Führung des Familienbetriebes. Bis ins Jahr 1949 führte Wilhelm König erfolgreich die Geschicke des kleinen Bauunternehmens. Er investierte und baute das Leistungs- und Angebotsprogramm im Bereich Hochbau aus. Zudem erschloss das Unternehmen unter seiner Führung in unmittelbarer Nähe von Westfeld einen Steinbruch. „Grauwacke rollt über den Bremsberg“ titelte 1949 die Tageszeitung. Die Firma trägt noch heute seinen Namen „Wilhelm König & Söhne Straßen- und Tiefbau GmbH“.

Die erste Walze

Mit dem Eintritt der beiden Söhne Erich und Josef 1949 in den Betrieb, im Jahr der Währungsreform, ergaben sich nach den Wirren des Krieges und den schweren Nachkriegsjahren, neue Perspektiven für eine erfolgreiche Zukunft. Die Anschaffung einer Straßenwalze und ihr spektakulärer Transport von Soest nach Westfeld, mit Übernachtungsstopp auf dem Stimmstamm bei Meschede, läutete nach den ersten 75 Jahren als Wegebaubetrieb, eine neue Ära ein. Kein Wunder, dass die heutigen Familienmitglieder und Inhaber des Unternehmens die erste Walze nach dem Krieg als markantes Symbol für ihr Unternehmen sehen und auch entsprechend hervorheben. Dazu gehört auch die Geschichte zur Überführung der damals gewaltigen Walze. Im Schneckentempo lenkten Erich König und weitere Mitarbeiter, die in einem angehängten Bauwagen mitfuhren, damals in zwei Tagen das robuste und schwere Gefährt auf einer Strecke von über 80 Kilometern aus der Soester Börde über die Höhen der Sauerländer Berge nach Westfeld. Die Walze war eine Sensation, erleichterte und beschleunigte entscheidend die zahlreichen Wegebaubefestigungen und Straßenbauarbeiten. Das Straßenbaugeschäft boomte in den Jahren des Wirtschaftswunders, auch bei der Firma Wilhelm König & Söhne in Westfeld.

Tradition und Fortschritt

Zeitzeugen für die ersten 75 Jahre des Unternehmens gibt es kaum noch welche, dafür aber für die zweiten 75 Jahre umso mehr. Die stetig wachsende, wirtschaftliche Entwicklung führte natürlich auch bei dem Westfelder Bauunternehmen zu immer neuen Aufgaben und Herausforderungen. Erich und Josef König und ihre Mannschaft konnten zahlreiche Bauprojekte vollenden. Dazu zählt zum Beispiel der Bau der Straße durch das Sorpetal. Wenn erforderlich übernahm die König-Truppe jedoch auch andere Arbeiten. So erinnern ehemalige König-Arbeiter daran, als Firma König, zeitweise mit über 100 Mann dafür sorgte, dass die zugeschneiten Straßen nach Winterberg geräumt und für den zunehmenden Autoverkehr freigehalten wurden. Die Schneehöhe auf dem Kahlen Asten betrug in dem Jahr: ca. 1,25 Meter.

In den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts stiegen die beiden Vettern Günter und Wilhelm König, Söhne von Erich und Josef König, in den Baubetrieb ein. Ihre Väter sahen in ihren Söhnen zunächst gewöhnliche Mitarbeiter, die mit auf die Baustelle fuhren oder im Büro aushalfen. Zur schrittweisen Übergabe kam es dann Anfang der 90er Jahre. König-Büromitarbeiter Gernold Gnacke dazu: „Im Jahr 1990 war ich, mit Ausnahme von Günter und Wilhelm König, der einzige Büromitarbeiter. Die Gesamtzahl der aktiven Beschäftigten betrug 27 Mitarbeiter. Die junge, ehrgeizige Geschäftsführung brachte frischen Wind in die Firma. Es wurde ständig expandiert: beim Personal und bei den Maschinen. Die Chefs waren für die Mitarbeiter immer greifbar. Das Ergebnis: ein außerordentlich gutes Betriebsklima.“ Auf einen weiteren Punkt führt Bilanzbuchhalter Gnacke die gute Stimmung in der Belegschaft zurück: „Der Feierabendtreffpunkt in der Werkstatt, an dem man sich regelmäßig auf ein paar Bierchen traf und auch heute noch trifft und dabei über die Baustellen philosophiert, sorgte für einen guten Zusammenhalt. Dass es natürlich nicht nur bei Baustellenthemen blieb und bleibt, kann sich jeder vorstellen.“

Gemeinsam in die Zukunft

Im Jubiläumsjahr beschäftigt das Bauunternehmen Wilhelm König & Söhne insgesamt 83 Mitarbeiter, darunter vier Frauen bei insgesamt zehn Angestellten im Büro und sechs junge Auszubildene im Straßenbauerhandwerk. Mit Caspar König, Sohn von Wilhelm König, und Felix König, Sohn von Günter König, übernimmt bereits die sechste Generation Verantwortung in der Führung des Bauunternehmens und mit Lutz, Sohn von Caspar König, wird auch die nächste und siebte Generation Freude am Straßenbau haben. Alle Zeichen deuten im Jubiläumsjahr auf eine gute Zukunft der Wilhelm König & Söhne Straßen- und Tiefbau GmbH in Westfeld hin.

Quelle: Wilhelm König & Söhne Straßen- und Tiefbau GmbH
Wilhelm König, Günter König, Felix König und Caspar König