
Quelle: Kindergarten Antonius Fleckenberg
Der Kindergarten St. Antonius
„Kinder sind unsere Zukunft.“ Dieser bekannte Ausspruch unterstreicht die Bedeutung unseres Nachwuchses. Für die Fleckenbergerinnen und Fleckenberger ist dieser Grundsatz ein Leitspruch und wird auch im Alltag praktisch umgesetzt. Dabei ist der Kindergarten St. Antonius nicht nur geographisch in der Ortsmitte von Fleckenberg angesiedelt, sondern spielt auch im gesellschaftlichen Leben der Gemeinde eine bedeutende Rolle. Gleich neben dem großzügigen Spielplatz, dem Fußballplatz und in unmittelbarer Nachbarschaft zu Grundschule und Schützenhalle, dürfen hier 75 Kinder in naturnaher behüteter Umgebung großwerden.

„Ab Frühling werde ich ein Gartenkind!“, begrüßt mich die vierjährige Thea stolz, als ich das beliebte Frühstückscafe im Fleckenberger Kindergarten St. Antonius betrete. Dieses Café ist neben den vielen Bewegungsräumen einer der Lieblingsplätze die vier Namensgeber der Kinder. Hier wird gegessen, gelacht, geredet und zugehört. Die Einrichtung besteht seit über 60 Jahren und wurde unter anderem aufgrund wachsender Kinderzahlen im Laufe der Zeit dreimal erweitert.
„Ich werde auch ein Gartenkind! Ich pflanze dann Möhren“, betont die vierjährige Carla. Ein Gartenkind? Das klingt spannend. „Naturnahes Arbeiten ist uns im Kindergarten besonders wichtig“, erklärt Leiterin Maria Hermes und, was es bedeutet, ein zertifizierter Gartenkindergarten zu sein. Sie arbeitet seit über 41 Jahren in dieser Einrichtung und leitet sie nunmehr 39 Jahre. „Ab März werden unsere vier- bis fünfjährigen Kinder unsere Gartenkinder. Sie ziehen kleine Pflänzchen vor, die sie dann, wenn es warm genug ist, in unsere Hochbeete setzen. Bis zur Ernte der verschiedenen Obst- und Gemüsesorten kümmern sich die Kinder um die Pflanzen und sorgen dafür,dass sie genügend Wasser bekommen“ „Außerdem bringt jedes Kind einen Eimer mit, in dem es gemeinsam mit mir und zwei weiteren zuständigen Kolleginnen Kartoffeln pflanzt“, ergänzt Erzieherin Karin Sasse. „Bei dieser Arbeit lernen die Kleinen viel über die Natur, die Pflanzen und über Nachhaltigkeit. Außerdem gehen wir mit allen Kindern mindestens einmal am Tag nach draußen und besuchen, wenn das Wetter es zulässt, ein nahegelegenes Wäldchen oder den Park Roth´s Wiese.“ Die naturnahe Ausrichtung spiegelt sich auch im Logo der viergruppigen Einrichtung wider: Es zeigt die vier Namensgeber der Gruppen – Bären, Schäfchen, Küken und Mäuse.

Familienpastoraler Ort: Gelebter Glaube
Die religiöse Arbeit spielt eine weitere wichtige Rolle im Alltag des Kindergartens, der auch familienpastoraler Ort ist. Hier lernen die Kinder christliches Leben und Feste kennen.
So begleitet beispielsweise in einem Bilderbuch die Raupe Pasquarella die 75 Kinder im Alter von ein bis sechs Jahren durch die Fasten- und Osterzeit. Sie erzählt Geschichten von Jesus, die die Kinder auf ihre eigenen Erfahrungen übertragen können. „Die Kinder erleben, wie aus der Raupe später ein Schmetterling wird, und zwar durch Geschichten und verschiedene kreative Elemente. Ein stimmungsvoller Gottesdienst rundet unsere Einheit ab. Im letzten Jahr hatten wir in einem Schaukasten sogar lebende Raupen und konnten hautnah erleben, was es bedeutet, wenn aus einer Raupe ein Schmetterling wird. Das war für die Kinder, ihre Eltern und uns ein besonderes Erlebnis. Den Höhepunkt bildete dann die Freilassung der zahlreichen Schmetterlinge“, erinnert sich Maria Hermes lächelnd.
Als Familienzentrum die Bedürfnisse von Groß und Klein im Blick
Als zertifiziertes Familienzentrum hat das Team um Maria Hermes nicht nur das Wohl der Kinder im Blick, sondern setzt sich auch dafür ein, die Familien zu unterstützen. „Wir planen einen sogenannten ‚Nachhaltigkeitsschrank‘, in welchem aussortiertes Spielzeug von Familien oder zu klein gewordene Kleidung hineingelegt und von anderen Familien mitgenommen werden kann. Zudem bietet die Erziehungsberatungsstelle Schmallenberg eine offene Sprechstunde an. Bei diesem niedrigschwelligen Angebot können sowohl kleinere als auch größere Probleme mit einer Psychologin besprochen werden“, beschreibt Ines Hengesbach-Burau, die stellvertretende Leiterin, das umfassende Angebot. „Das Familienzentrum arbeitet zudem mit drei Frühförderstellen zusammen. Bei Elterngesprächen wird darüber gesprochen, inwiefern eine Unterstützung durch eine Frühförderstelle sinnvoll sein kann. Die Therapien können im Familienzentrum stattfinden. Der enge Austausch zwischen Therapeuten, Eltern und Fachkräften ist in dem Prozess sehr hilfreich.“ So schafft das Familienzentrum nicht nur einen Raum für die Bedürfnisse der Kinder, sondern bietet auch wertvolle Unterstützung für die Eltern und Familien an.

Mit vereinten Kräften für die Kinder
„Es heißt so schön, es brauche ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen. Und genau das erleben wir hier jeden Tag. Unser Kindergarten ist bestens vernetzt und aktiv in das Dorfleben eingebunden. So organisieren wir jedes Jahr gemeinsam mit der Grundschule einen kleinen Karnevalsumzug – mit tatkräftiger Unterstützung unserer Freiwilligen Feuerwehr – oder gestalten Dorffeste durch Spielstationen oder Kinderschminken mit. Ohne die tatkräftige Unterstützung der Eltern wäre vieles sicherlich nicht möglich“, freut sich Maria über die enge Zusammenarbeit. „So organisieren sie beispielsweise das monatlich stattfindende gesunde Frühstücksbuffet.“ Auch auf die Unterstützung anderer Vereine können sie sich verlassen. Der Sportverein stellt Übungsleiter für geplante Bewegungsangebote mit Kindern zur Verfügung und ein „Kita-Fußball-Cup“ ist in Planung.
„Karin, komm jetzt mit raus! Ich möchte sehen, wo bald meine Möhren wachsen“, drängelt Thea. „Und ich möchte sie auch mal gießen!“, ruft der dreijährige Henrik aufgeregt, der noch ein Jahr warten muss, bis er selbst ein Gartenkind wird. Doch bis dahin kann er sich seinen eigenen kleinen Garten anlegen.
Möchtet ihr auch einen? Hier kommt die Anleitung! Vergesst nicht, regelmäßig zu gießen – dann könnt ihr euch schon bald über frische, leckere Kresse freuen!
