Ein Festival der Sinne für Naturliebhaber

Entspannter Wanderspaziergang auf der Winterberger Hochfläche

Drei kurze Wanderwege, die größtenteils über die gleichen Streckenabschnitte führen, findet man in Winterberg. Da gibt es einmal den Kreuzbergweg, den Schmantel-Rundweg und den Bergwiesenpfad. Egal, welchen Weg man einschlägt, es ist eine wundervolle Gegend zum Wandern und es bieten sich immer wieder herrliche Aussichten auf die Stadt Winterberg und ins Schmantel- und Orketal.

Der Bergwiesenpfad

Wir haben uns an einem sonnigen Sommertag für den Bergwiesenpfad entschieden, der eine Gesamtlänge von nur drei Kilometern hat. Der Rundweg ist optimal für einen ausgedehnten Spaziergang, kann aber auch nach Lust und Laune mit den Wanderwegen rund um Winterberg kombiniert werden. In der Zeit von Mitte Juni bis zur Mahd im Juli ist eine Wanderung über den Bergwiesenpfad besonders empfehlens- Ein Festival der Sinne für Naturliebhaber wert, denn da zeigt sich der landschaftliche Charakter dieser FFH-Schutzgebiete*.

Los geht´s

Der Einstieg befindet sich „Am Rad“ in Winterberg, nahe des Fernsehturms und der Kreuzbergkapelle. Bevor wir unseren leichten Wanderspaziergang starten, werfen wir kurz einen Blick auf die Informationstafel, die direkt neben dem Parkplatz steht. Hier erfahren wir vorab einiges über die Pflanzenvielfalt und den Erhalt der Wiesen und Weiden auf der Winterberger Hochfläche.

Ein leuchtend orangener Schmetterling auf weißem Grund weist uns den Weg. Als Vorlage für diese schöne Wegmarkierung diente wohl der Dukatenfalter, der hier das Goldstück unter der vibrierenden Artenvielfalt ist.

Der kleine Pfeil unter dem Schmetterling zeigt uns die Laufrichtung an. Wir folgen zunächst ein Stück der Teerstraße. Nach etwa 200 Metern passieren wir bereits die erste große Wiesenfläche und schauen darüber hinweg auf den Erlebnisberg Kappe mit Bobbahn und Panoramabrücke.

Hier verlassen wir die Teerstraße und biegen nach links in einen Wirtschaftsweg ein. Auf einer Weide grasen ein paar Schafe und es geht leicht bergan. Nach wenigen Metern eröffnet sich uns ein grandioser Blick in das wunderschöne Schmanteltal. Am Wegesrand befinden sich zwei Informationstafeln, auf denen wir etwas über die landwirtschaftliche Entwicklung und den Landschaftswandel lesen können. Insgesamt gibt es auf dem Weg sieben dieser Stationen, die über die vielfältigen Lebensräume, ihre historische Nutzung und die landschaftlichen Pflegemaßnahmen informieren.

Während wir dem eingeschlagenen Weg folgen, schauen wir immer wieder in das offene Tal und dazwischen liegen Pferdeweiden und die prächtigen Bergwiesen. Der leuchtend violett blühende Waldstorchenschnabel fällt dabei direkt ins Auge. Bei genauerem Hinschauen erblicken wir auch Arnika, Teufelsgralle, Pippau, Schlangenknöterich, Wiesenkerbel, Goldhafer und vieles mehr. Im Gras zirpen Heuschrecken und verschiedene Schmetterlinge und andere Insekten schwirren an uns vorbei.

Vor lauter Freude an der Natur, dürfen wir natürlich nicht die Wegmarkierung aus den Augen verlieren. Es geht im leichten Zick-Zack-Kurs über weiche Wiesenwege, begleitet von Blicken auf die Stadt und in das idyllische Orketal mit dem kleinen Dörfchen Elkeringhausen. Am Wegesrand stehen in kurzen Abständen Sitzbänke. Auf einer von ihnen nehmen wir für einen Moment Platz und genießen die Ruhe und erholsame Atmosphäre.

Nach rund einer Stunde Gehzeit und vielen schönen Eindrücken erreichen wir wieder unseren Ausgangspunkt. Doch kurz vorher kommen wir noch an der Winterberger Kreuzbergkapelle vorbei. Von hier hat man noch einmal eine tolle Aussicht über die Stadt.

Fazit: Ein kurzer, abwechslungsreicher Naturweg und ein Festival der Sinne für Naturliebhaber. Aufgrund seines leichten Charakters eignet sich der Bergwiesenpfad auch sehr gut für Familien mit Kindern. Und wer bei der Wanderung auf den Geschmack gekommen ist, findet in Winterberg-Altastenberg einen weiteren Bergwiesenpfad, der mit fünf Kilometern etwas länger ist und genau so schön.

*Die Abkürzung FFH-Gebiet steht für Fauna-Flora-Habitat-Gebiet und ist ein, nach EU-Recht, Schutzgebiet in Natur- und Landschaftsschutz für Lebensräume von bestimmten Tieren und Pflanzen.