Ein Blick in den Himmel

Das Sternenmeer

Der Beobachtungshügel für Sternenfreunde bei Wiblingwerde

Die Website Sauerlandsterne.de ist ein liebevoll gestaltetes Online-Projekt eines Hobbyastronomie-Teams aus dem Sauerland. Mit großer Begeisterung teilen die Mitglieder dort ihre nächtlichen Streifzüge durch das Universum – von heimischen Beobachtungsplätzen bis hin zu Eindrücken astronomischer Reisen. Zwar wird die Seite inzwischen nicht mehr aktualisiert, doch in kosmischen Maßstäben ist alles noch zeitlos aktuell.

Das massive Betonstativ



Das dreiköpfige Team – Christian, Thomas und Christoph – hat beruflich nichts mit Astronomie zu tun. Was sie verbindet, ist die Faszination für den Sternenhimmel.
1997 verwandelte sich ein unscheinbarer Hügel bei Brenscheid in eine kleine astronomische Oase: Dort entstand ein Beobachtungsplatz mit fest eingemessenem Punkt für Teleskope – ein Ort, an dem Amateurastronomen mit passendem Adapter für ihre Optiken unkompliziert und präzise den Nachthimmel beobachten und fotografieren können. Der Weg dorthin war allerdings mit einigen Herausforderungen verbunden.

Die Idee hinter dem Hügel

Astrofotografie – besonders die Aufnahme sogenannter Deep-Sky-Objekte wie Galaxien und Nebel früherer Sternexplosionen – verlangt nicht nur Geduld und Erfahrung, sondern auch eine äußerst stabile Technik. Die Stativbasis, auf der das Teleskop ruht, muss robust verankert sein, und die Ausrichtung entlang der Erdachse muss so exakt wie möglich erfolgen. Nur so kann die motorisierte Nachführung die Objekte präzise verfolgen. Unter Idealbedingungen können Hobbyastronomen Genauigkeiten von bis zu 0,00004 Grad erreichen. Doch das Einstellen ist oft zeitaufwendig, und selbst kleinste Erschütterungen führen zu unscharfen Bildern.

So funktioniert der Beobachtungshügel

Die Lösung: ein fest installierter Beobachtungspunkt. Einmal grob ausgerichtet, spart er viel Vorbereitungszeit und ermöglicht spontane, längere Beobachtungen. Gerade in Sommernächten, in denen die astronomisch dunkle Zeit oft nur zwei Stunden umfasst, ist das ein unschätzbarer Vorteil. Gegen Vibrationen hilft eine massive Betonbasis. Am Sockel eingraviert: das Baujahr 1997 – ein kleines Denkmal für eine schwere Idee. Rost und Moos setzen dem Beton und der Metallhalterung der Nachführung optisch zu, aber der eingemessene Punkt ist für das Sternenhobby nach wie vor wertvoll.

Tagesblick von Westen nach Osten in südlicher Richtung

Der Platz liegt eingebettet in eine naturnahe Landschaft, die nicht nur Sterngucker, sondern auch Wanderer anzieht. Rundwege laden zum Erkunden ein, eine Bank bietet Rast und vor dem nächtlichen Himmelsschauspiel sind bei gutem Wetter häufig Greifvögel zu beobachten.

Ein besonderer Platz für besondere Nächte

Der Hügel eignet sich hervorragend, um Planeten, Sterne, Galaxien und Nebel in südlicher Richtung zu beobachten und zu fotografieren. Für Sternschnuppenströme ist er wegen der umgebenden Vegetation weniger ideal. In solchen Nächten weichen die Beobachter auf das freie Feld nebenan aus, wo man mit Decken und Sitzpolstern fast den gesamten Himmel in alle Richtungen überblicken kann.In einer Zeit, in der künstliches Licht die Nächte immer heller werden lässt, sind Orte wie dieser besonders wertvoll. Sie ermöglichen es, die Faszination des Universums unverfälscht zu erleben – alles, was man braucht, sind Geduld, Neugier und Liebe zur Astronomie.

Sternenplatz