Eimelroder Goldfunde

Quelle: Tourist-Information Willingen, Fotografin Carolin Engelbracht

Bergbau gab es in und um den Willinger Ortsteil Eimelrod wohl schon im Mittelalter. Dabei ging es weniger um Erz und Kupfer, sondern um das wertvollste aller Metall: Gold.

Gold im Upland? Tatsächlich hat man hier im Laufe der Jahrhunderte schon so einiges Gold aus dem Berg geholt. Das bedeutendste Abbaugebiet in der Nähe war das am Eisenberg bei Korbach. Hier hat man über die Jahrhunderte hinweg rund 1,2 Tonnen Gold gewonnen.

Und auch bei Eimelrod waren die Bergleute emsig. Viele Relikte rund um den Ort, Stollenmundlöcher, Schächte, Abraumhalden und Pingen weisen noch heute darauf hin, wonach die Bergleute einst gruben suchten. Ein acht Kilometer langer Themen-Rundweg beschäftigt sich mit dem Erz-Bergbau und der Goldgewinnung in der Region zwischen dem 11. und 15. Jahrhundert. Entlang der „Goldspur Eimelrod“ informieren acht Infotafeln zum Thema.

Der Eimelroder Werner Wilke erinnert sich noch an die erste Goldspurwanderung: “Beim Einweihungsbegang hatte der Goldexperten und Geologe Dr. Schade den Anwesenden die Lage der Goldschicht innerhalb der Stein- und Quarzschichten erklärt. Hinterm Mühlenberg fand Lars einen Stein, von dem Dr. Schade bekundete, dass in diesem Stein sicherlich Goldpartikel seien“. Lars Wilke, damals wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Uni Paderborn nahm den Stein mit zur Uni und ließ ihn durch Spezialisten untersuchen. Der Stein wurde dabei zerschlagen, existiert dadurch natürlich nicht mehr. Der Nachweis des vorhandenen Goldes wurde ihm in einem Bild übergeben.

Das Gold im Upland stammt aus bestimmten Gesteinsschichten des Rheinischen Schiefergebirges. Durch chemische Reaktionen in Meeres-Sedimenten wurde es vor über 320 Millionen Jahren dort eingelagert. Die Ablagerungen verfestigten sich durch die Kräfte des Gebirges. Heute sind sie im Untergrund als goldhaltige „Schwarzschiefer“ anzutreffen.

Im Laufe der Jahrmillionen Jahre wurden diese Gesteinsschichten durch Verwitterung abgetragen und durch Bäche und Flüsse abtransportiert. Überall dort, wo Fließgeschwindigkeit und Strömungsenergie dieser Gewässer abnehmen, setzen sich dann die Goldplättchen ab. Die Anreicherung der Gewässer mit „Seifengold ist ein Prozess, der bis heute anhält. Als Seife im geologischen Sinne bezeichnet man Mineralanreicherungen in Sedimenten wie Sand oder Kies.

An günstigen Stellen kann man es noch heute ausgewaschen werden. Aber man muss sich schon sehr gut mit der Dynamik von Bächen und Flüssen auskennen, wenn man als Goldwäscher erfolgreich sein will.