Ehrenamtlich durch den Kreis

Mobilitätspaten geben Auskunft über Verbindungen und Fahrpläne

Der ländliche Raum macht erfinderisch. Um von einem Standort zum anderen zu gelangen, bedarf es guter Bus- oder Bahnverbindungen – und interessierter Fahrgäste, auf die es eine gewisse Faszination ausübt, die Verbindungen zu kennen und weiterzugeben. Ursula Schüngel aus Liesen ist nicht nur begeisterter Fahrgast in den Bussen des Regionalverkehr Ruhr-Lippe (RLG), sie bietet auch bei allen Fragen zum Fahrplan und den Verbindungen qualifiziert gute Antworten. Sie ist quasi ein wandelnder Fahrplan und seit 2014 als Mobilitätspatin gern befragte Ratgeberin für Busverbindungen und darüber hinaus gehende Anschlüsse.

Den öffentlichen Personennahverkehr musste die in Liesen wohnende Ursula Schüngel immer schon benutzen. Denn sie und ihr Mann Hans-Georg sind immer gut ohne Auto ausgekommen. Und mit dem Pferdefuhrwerk, das bis heute ein Hobby der Familie ist, wollte man die Strecken auch nicht bewältigen. 2014 folgte sie einem Aufruf in den Medien, ließ sich in Brilon schulen und ist seitdem als Mobilitätspatin im Einsatz. Wer etwa Fragen zum Fahrplan und der besten Fahrkarte, zum Funktionieren der elektronischen Fahrplanauskunft oder zum Taxi-Bus hat, kann sich an Ursula Schüngel wenden und wird meist beste Auskunft erhalten. Denn „man muss nicht immer alle Fragen beantworten können“, sagt sie mit Blick auf die Vielfalt an Fragen, die auf sie und die anderen Mobilitätspaten zukommen können. Im Hochsauerland sind 15 Mobilitätspaten im Einsatz.

Für Ursula Schüngel ist die ehrenamtliche Tätigkeit für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) nur eine von vielen Aufgaben, die sie übernommen hat. Sie ist als Natur- und Landschaftsführerin ebenso aktiv und mit Geschichte und Geschichten ihrer sauerländischen Heimat vertraut wie sie auch in Vereinen an ihrem Wohnort aktiv ist oder war. So war sie 19 Jahre Kassiererin des FC Liesen, anschließend wurde sie Protokollführerin beim FC Nuhnetal. Bei Lehrgängen auf der Natur- und Umweltakademie in Recklinghausen holte sie sich das inhaltliche Rüstzeug für ihre Einsätze im Sauerland. „Mir macht der Umgang mit Menschen großen Spaß. Gerne übernehme ich auch Gruppenwanderungen für Hotels oder Pensionen.“

Als begeisterte Vertreterin des ÖPNV hofft Ursula Schüngel auf ein kostengünstiges bundesweit einsatzbares Ticket. Sie ist überzeugt, dass dadurch die Nutzung des ÖPNV profitieren werde. Im Hochsauerlandkreis gibt es heute schon ein Ticket für Menschen über 60 Jahre. Aber gerade im Grenzgebiet zu Hessen gibt es häufig Schwierigkeiten beim Überschreiten der Landesgrenze. Dort sei ein anderer Verkehrsverbund zuständig. Gerade Touristen wüssten nicht, wie es auf der anderen Seite weiter gehen solle, berichtet Ursula Schüngel. Ein Ticket, das bundesweit gelte, sei die beste Lösung.

Viele ältere Mitbürger nehmen den Auskunfts-Service von Ursula Schüngel gerne in Anspruch und rufen bei ihr an, um sich Verbindungen und Tarife durchsagen zu lassen. Sie kann dabei auf einen Fahrplan zurückgreifen, der von 5.30 Uhr bis 19 Uhr stündliche Busverbindungen ausweist.

Ursula Schüngel ist für Fahrplan- oder Verbindungsauskünfte telefonisch unter 02984/8401 zu erreichen.