„Dynamik mit niederländischen und deutschen Gästen“

Quelle: Privat

Ferienhotel Der Brabander in Winterberg

Im Gespräch geht es um die Entwicklungen in den letzten 35 Jahren. Rob Meurs: „In dieser Zeit ist der Tourismus im Sauerland enorm gewachsen. Damals hatten wir in Winterberg nur einen Skilift und nun ist das SkiliftKarussell Winterberg in Deutschland, aber auch in den Niederlanden, Belgien und Dänemark ein fester Begriff. Hier wird alpiner und auch nordischer Wintersport angeboten.“

Sommerangebote

Danny ergänzt: „Winterberg hat auch früh erkannt, dass wir eine Destination für das ganze Jahr sind. Darum ist das Sommer- und Herbstangebot erweitert worden. Das Sommergeschäft in Winterberg ist sehr gut. Natürlich war 2020 aufgrund der Pandemie auch noch mal anders. Aber wir haben hier perfekte Wanderwege, Fahrradwege, der Bike Park und Trailpark Winterberg. Es gibt Möglichkeiten für Straßenrennen und Motorradfahrer haben hier ihren Spaß. Auch das Wandern im goldenen Herbst macht Spaß und man kann die vielen Freizeitattraktionen genießen. Winterberg ist wirklich eine Ganzjahresdestination und das wird sich noch verstärken.“ Rob Meurs deutet darauf hin, dass auch der Reisemarkt sich sehr geändert hat. „Damals gab es einmal pro Jahr für zwei oder drei Wochen Urlaub und man war dann in einer Stadt wie Paris unterwegs. Jetzt planen Familien zwei oder drei Urlaubsreisen pro Jahr und vielleicht einige Urlaubswochenenden, zum Beispiel in der Natur. Man geht mit Freunden mountainbiken, macht Spazierwochenende mit Kindern und besucht zu zweit gemütlich den Sauna- und Wellnessbereich. Das Urlauben hat sich sehr geändert“, sagt Rob.

Hotelphilosophie geändert

Auch das Ferienhotel Der Brabander hat sich im Laufe der Jahren geändert, angepasst an die Wünsche der Urlauber. Rob: „Ich spreche lieber davon, dass wir uns weiterentwickelt haben. Die Basis ist, ich sage das immer wieder, wir verkaufen kein Bier, wir verkaufen keine Pommes. Jeder Gast kommt hier freiwillig rein mit dem gleichen Ziel. Er oder Sie will ein paar Tage verwöhnt werden. Das war immer mein Anspruch, auch damals schon. Wenn Kollegen sagten, bei dir ist das einfach, du hast Beziehungen zu Holland, du bist Holländer. Ich habe immer geantwortet: der Gast kommt nicht, weil es billig ist, er kommt wieder, weil es gut ist. Der Gast will verwöhnt werden in einer sauberen, netten und freundlichen Atmosphäre. Dieser Grundgedanke ist und bleibt, und wir sorgen mit unserem ganzen Team dafür, dass das optimal erfüllt wird“.

Quelle: privat
Dany und Rob Meurs

Vor drei Jahren kamen bei uns 90 Prozent der Gäste aus den Niederlanden und zehn Prozent aus Deutschland. Im letzten Jahr war es wegen den Corona-Pandemie anders: 70 Prozent Niederländer und 30 Prozent aus Deutschland. Danny Meurs: „Wir haben letztes Jahr schon bewusst gesagt, wir wollen mehr auf den deutschen Markt. Wir wollen in Zukunft einen Anteil von 30 Prozent deutschen Gäste. Unser ganzes Fundament war früher holländisch. Wir haben damals einiges in die deutsche Sprache übersetzt, aber die Gäste waren in einem holländischen Hotel. Dieses Jahr machen wir im Hotel alles in zwei Sprachen. Ob das jetzt unser Quiz-Abend ist, ob es ein Tischkärtchen ist: auf der einen Seite Deutsch und auf der anderen Seite Niederländisch. So haben wir unser Fundament ein bisschen geändert. Mit unserem Team bringen wir viel Dynamik in unser Haus und es ist schön, das mit holländischen und deutschen Gästen zusammen
zu machen.“

Danny erklärt: „Wir wollen unseren holländischen Gästen zum Beispiel gerne die deutsche Kultur zeigen, aber auch den deutschen Gästen die holländische Kultur. Wir wollen den Holländern erklären, was der Tag der Deutschen Einheit ist und wie das in Deutschland gefeiert wird. Wir wollen die Geheimnisse der Bärlauchsuppe aus dem Sauerland erklären. Und wir wollen auch unseren deutschen Gästen den Königstag in den Niederlanden erklären. Natürlich kommen auch Niederländer hierhin, die froh sind, dass wir alle holländisch reden. Und wir behalten diese holländische Identität. Aber gerade viele Deutsche sagen auch, dass sie die lockere Atmosphäre von Der Brabander mögen.“

Rob Meurs weist darauf hin, dass sich auch die niederländischen Gäste über die Jahre verändert haben. „Im Sommergeschäft ist es insgesamt jünger geworden. Früher kamen im Sommer fast nur Senioren. Das Angebot ist jünger geworden und damit auch die Gäste. Die jungen Gäste haben viel mehr Interesse an Sport und Natur. Früher ist man über die schönen Wanderwege spazieren gegangen, ohne jemanden zu treffen. Aber mittlerweile ist es auch angenehm, wenn ich eine geführte Wanderung mache.“ Rob Meurs beantwortet zum Schluss die Frage, ob in Winterberg noch Wünsche offen sind. „Wir müssen schauen, dass wir noch weitere großartige Gastronomie hier hinkriegen. Es gibt hier sehr viele Ferienwohnungen. Aber es gibt zu wenig Gastronomie in Winterberg. Das führt an vielen Wochenenden zu schwierigen Situationen, wo Menschen vor der Tür stehen, weil es zu wenig Angebote gibt. Leider hat das Jahr hier immer noch Höhen und Tiefen. Eine Restauranteinrichtung in Köln kostet das gleiche wie hier, nur in Köln wird das Angebot das ganze Jahr auch nachgefragt. Danny hat jetzt eine Idee entwickelt, er möchte gerne Streetfood präsentieren. Wir haben bei unserem Pfannkuchen Haus jetzt provisorisch einen Foodcontainer stehen und wollen mal sehen, wie das angenommen wird. Im Gastronomiebereich hat Winterberg noch
Nachholbedarf.“