“Du siehst, was du gemacht hast”

Abdul Bah erzählt von seiner Ausbildung zur Fachkraft für Metalltechnik bei Rickes in Meschede 

Freudestrahlend kommt ein junger Mann bei unserem Besuch bei der Bauschlosserei Rickes in Meschede auf uns zu. Freundliche Augen, sympathisches Lächeln – man sieht ihm sofort an, wie sehr ihm seine Arbeit Spaß macht. „Mein Chef ist nett, meine Arbeitskollegen sind nett und ich darf schon viele Arbeiten selbst machen“, sagt der 20-jährige Abdul Bah, der eine Ausbildung zur Fachkraft für Metalltechnik absolviert. „Kommen Sie mit, dann zeige ich Ihnen, was ich hier jeden Tag zu tun habe.“ 

Zwei Jahre dauert die Ausbildung zur Fachkraft für Metalltechnik. Danach kann sich der 20-Jährige überlegen, ob er noch anderthalb Jahre dranhängt, um eine Ausbildung zum Metallbauer Fachrichtung Konstruktionstechnik abzuschließen.  

Die Bauschlosserei Rickes in Meschede bildet regelmäßig zwei Lehrlinge parallel aus. Alle 2 Jahre wird ein neuer Lehrling eingestellt. Abdul Bah führt uns durch die Betriebshalle im Gewerbegebiet in Meschede-Enste. „Hier schweiße ich“, zeigt der Lehrling auf einen Bereich. Er nimmt sich eine Schutzbrille, legt sich das Material zurecht, setzt die Maschine an und fängt an zu schweißen. Während seiner zweijährigen Ausbildung lernt der 20-Jährige die Vielseitigkeit des Metallbauer-Berufes kennen. „Ich lerne nicht nur schweißen. Zu meiner Arbeit gehören auch Bleche schneiden, biegen, Löcher bohren und stanzen. Ich finde das alles sehr spannend!“ Eine Fachkraft für Metalltechnik produziert im Grunde alles, was aus Metall ist – mit verschiedensten Materialien wie Edelstahl, Stahl, Aluminium usw.. So entstehen zum Beispiel Geländer, Treppen, Fenster oder Fahrzeugteile.  

“Du machst nicht immer dasselbe” 

Für die Zimmereien baut Rickes Dachbinder und Stahlstützen. „Stahlstützen habe ich auch schon gemacht“, erzählt Abdul Bah lächelnd. Sein Chef Raphael Rickes ergänzt: „Das Tolle an diesem Beruf und überhaupt am Handwerk ist, dass Du am Ende des Tages siehst, was Du gemacht hast. Ein Gefühl, das richtig gut und wichtig ist. Und Du machst nicht immer dasselbe. Abdul muss nicht 40 Stunden hintereinander schweißen, er macht immer wieder unterschiedliche Sachen.“ Das Bedienen von computergesteuerten Maschinen gehört auch zu Abduls Arbeitsalltag, das sehen wir, als er uns weiter durch die Betriebshalle führt und an einer anderen Stelle stehen bleibt. An einem Bildschirm tippt der junge Mann einige Infos ein, anschließend nimmt er die nächste Maschine in Betrieb. 

Nach der zweijährigen Ausbildung hat Abdul die Möglichkeit, sich zum Metallbauer Fachrichtung Konstruktionstechnik ausbilden zu lassen. 

„Ich habe zum Glück noch ein bisschen Zeit, mich zu entscheiden“, sagt der 20-jährige Bah. „Bis es soweit ist, kann ich hier in der Firma noch jede Menge Erfahrungen sammeln.“ 

Die Ausbildung zur Fachkraft für Metalltechnik dauert zwei Jahre und setzt mindestens einen Hauptschulabschluss voraus. Zu den breitgefächerten Aufgaben gehören das Prüfen der Eigenschaften der Metalle und Werkstoffe wie zum Beispiel Eisen, Stahl, Kupfer oder Aluminium, die Auswahl geeigneter Werkzeuge und Maschinen wie zum Beispiel Drahtziehmaschinen, manuelle Bearbeitung oder Nachbearbeitung der Bauteile, Überprüfung der Qualität und Funktionstüchtigkeit der Endprodukte und die Vorbereitung des Transports an Kunden oder Großabnehmer. Nach der Ausbildung kann eine Ausbildung zum Metallbauer Fachrichtung Konstruktionstechnik absolviert werden. Dafür sind weitere anderthalb Jahre erforderlich.