„Du musst dich entscheiden.“

Radrennfahrer Lennart Voege aus Nordenau erfolgreich

Er ist 22 Jahre jung und seit dieser Saison Radrennfahrer im Radsporteam SARIS ROUVY SAUERLAND. Lennart Voege aus Nordenau, Student der Bautechnik an der Staatlichen Technikakademie Alsfeld. Das Radfahren, besser das Mountaibike-Fahren hat Lennart direkt vor der Haustür gelernt. Vater Jens Voege (59) hat die Begeisterung für das Radfahren bergauf und bergrunter auf seinen Sohn Lennart übertragen. „Ich bin, seit ich denken kann, mit meinem Vater hier die Berge rauf und am liebsten wieder runtergefahren“, erzählt der junge Radrennfahrer. Mit zehn Jahren nahm er schon, obwohl offiziell nicht erlaubt, am bekannten Nordenauer Mountainbike-Marathon teil. Im Ziel angekommen, musste sein Name sofort aus der Ergebnisliste gestrichen werden, damit Verbandsoffiziellen das Vergehen nicht auffiel. Talent und Leistungspotenzial von Lennart Voege blieben nicht lange vorborgen. Und so musste der junge Nordenauer auf Anraten seines Vaters auch eine grundsätzliche Entscheidung treffen. Parallel zum Mountainbike versuchte sich Lennart nämlich auch im Wintersport. Beim Westdeutschen Skiverband gehörte er zu den Besten im Riesenslalom und in der Abfahrt. „Entweder Ski-Alpin oder Mountainbike. Beides geht nicht. Das wird uns zu teuer und die Zeit haben wir auch nicht“, stellte Jens Voege seinen Sohn vor die Entscheidung. Lennart Voege hat sich entschieden. Seit 2013 gehört er im jeweiligen Jahrgang zum NRW-Mountainbike-Landeskader. Neben den geliebten, täglichen Bergfahrten rund um Nordenau stand von nun an für den Mountainbike-Begeisterten gezieltes Leistungstraining auf dem Programm. Im vergangenen Jahr gehörte Lennart Voege zu den Top-Ten-Fahrern im Cross-Country, fuhr zwei Weltcuprennen und beendete die Saison als 59. der Weltrangliste.

Sauerländer beobachten und finden sich

Mit den zunehmenden Erfolgen von Lennart Voege wurde das Teammanagement vom Radsport TEAM SAUERLAND im benachbarten Eslohe auf das Radtalent aus Nordenau aufmerksam. Lennart Voege selbst suchte derweil ebenfalls den Kontakt zu den Straßen-Radrennfahrern aus dem Sauerland. Jörg Scherf besorgte dem Nordenauer daher auf den letzten Drücker bei der letztjährigen Sauerland-Rundfahrt von Arnsberg-Neheim zum Kahlen Asten noch einen Startplatz. Als 33. Platz konnte Lennart Voege die Beobachter überzeugen und bekam anschließend einen Vertrag für die neue Saison beim Sauerländer Radsportteam.

Für die erste Straßensaison hat sich der Mountainbike-Spezialist keine konkreten Ziele gesetzt. „Ich habe Jörg Scherf und allen anderen gesagt, dass ich erst einmal in den Straßen-Radsport reinkommen will. Beim Straßenrennen ist doch einiges anders als bei einem Mountainbike-Rennen.“ Das ist ihm mit respektablen Platzierungen in der Rad-Bundesliga und bei Etappenrennen in diesem Jahr durchaus schon gelungen. Dazu konnte er mit einem dritten Platz beim Internationalen Kellerwald Bikemarathon, ebenso wie beim 4. MTB Bundesligarennen am 22. Mai in Lennestadt-Saalhausen seine Qualitäten in den Bergen beweisen.

Auf der Straße und in den Bergen

Überzeugen will Lennart Voege bei der nächsten großen Herausforderung im Sauerland, den Deutschen Straßenmeisterschaften vom 24. bis 26. Juni. Dann will er auf der Strecke von Arnsberg über Warstein, Meschede, Eslohe und durch Schmallenberg nach Winterberg zeigen, dass er mit den besten deutschen Radrennfahrern ohne weiteres mithalten kann. Die Teilnahme an zwei weiteren Highlights der diesjährigen Radrennsaison würde die erste Straßensaison des Talents aus Nordenau krönen. Sollte das Radsport TEAM SARIS ROUVY SAUERLAND nämlich die Qualifikation für die Deutschlandtour vom 24. bis 28. August von Weimar nach Stuttgart schaffen, wäre eine Teilnahme, besonders auch wegen der 2. Etappe von Meiningen nach Marburg ein besonderes Erlebnis. Am 17. September findet das Finale der diesjährigen Rad-Bundesliga mit dem Sauerländer Bergpreis in Wenholthausen statt. Hier will Lennart Voege unbedingt dabei sein. Und möglicherweise geht es danach für den Allrounder Lennart Voege auch noch zu den Deutschen MTB-Meisterschaften. Es sieht somit ganz gut aus für den Jungen aus Nordenau, der, und darauf legt er großen Wert, natürlich Mitglied im Schützenverein und im Nordenauer Fahnenverein ist.

Fahre gerne Mountainbike

Die WOLL-Redaktion hatte schon einmal mit Lennart Voege Kontakt, das war 2016. Auf die Frage für eine Reportage über das Schmallenberger Sauerland, antwortete er auf die Frage: Was gefällt dir besonders gut an Nordenau und warum lebst du hier gerne? „Ich fahre gerne Mountainbike und mein Trainingsgebiet liegt direkt vor der Haustür. Ich gehe raus und bin sofort in der Natur. Andere Sportler aus der Stadt müssen erst lange Anfahrtswege mit dem Auto zurücklegen, um hier zu biken.“ Seit diesem Jahr ist klar: großes Talent, beste Trainingsbedingungen und sportlicher Ehrgeiz. Lennart Voege aus Nordenau ist auf dem Weg zu einem großen Radrennfahrer.