Quelle: Foto: Andreas Wellinger genießt das Bad in der Menge © Jan Simon Schäfer
In einem Tag ist es so weit, wir stellen die deutschen Springer vor, die am Wochenende auf der Mühlenkopfschanze den großen Sprung schaffen wollen. Bundestrainer Stefan Horngacher und sein Team sind nach den zwei Medaillen bei der Skiflug-WM hochmotiviert. „Willingen zeichnet sich immer durch eine großartige Organisation mit vielen freiwilligen Helfern aus. Die Sportler springen sehr gerne auf einer der schönsten Schanzen. Dazu kommt die Atmosphäre mit den vielen Zuschauern. Wir freuen uns schon extrem“, blickt Horngacher voraus.
Andreas Wellinger
Er ist der derzeit beste Deutsche: Acht Mal stand Andreas Wellinger in dieser Saison bereits auf dem Podest, was in der Gesamtwertung Rang zwei bedeutet. Der 28-Jährige vom SC Ruhpolding schnupperte in diesem Winter auch am Gesamtsieg bei der Vierschanzentournee, musste sich am Ende aber mit Rang zwei zufriedengeben. Silber sicherte er sich auch vergangene Woche bei der Skiflug-WM. Zunächst als Nordischer Kombinierer im Einsatz spezialisierte er sich im Alter von 15 Jahren. Sechs Weltcupsiege stehen auf seinem Konto, darunter der 2017 in Willingen. Seine Hobbys: Surfen und kochen. „Willingen ist das nächste Heimspiel für uns. Schöne Schanze, geile Kulisse. Ich hoffe, wir können weite Flüge zeigen und den Zuschauern eine Freude machen“, ist Wellinger voller Vorfreude.
Stephan Leyhe
Als 14. der Weltcup-Gesamtwertung reist Stephan Leyhe in der Heimat an. Mit Rang drei im finnischen Ruka startete der Sportsoldat in die Saison. Sein persönliches Wintermärchen schrieb er, als er am 8. Februar 2020 auf seiner Heimschanze in Willingen seinen ersten Einzel-Weltcup gewann. Zuvor sicherte er sich 2018 Olympia-Silber und den WM-Titel 2019 jeweils im Team. Auch bei den Olympischen Spielen 2022 holte er Team-Bronze. Der 32-Jährige startet für den Ski-Club Willingen, trainiert und lebt aber seit über zehn Jahren in Hinterzarten. Leyhe ist seit Mai 2022 verheiratet und studiert Architektur. „Endlich ist es soweit, es geht nach Willingen zu meinem Heimweltcup. Ich freue mich riesig darauf, auf alle Fans und die Free-Willis. Durch die Skiflug-WM bin ich gestärkt und zuversichtlich“, kann auch der SCW-Adler das Spektakel an der Mühlenkopfschanze kaum erwarten.
Karl Geiger
Acht Mal ist Karl Geiger bereits zum Willinger Weltcup angetreten, 2019 gewann er, 2022 wurde er Zweiter. Insgesamt stehen 15 Weltcup-Siege auf seinem Konto, zwei davon sicherte sich der 30-Jährige diese Saison, hinzu kommen drei weitere Podestplätze. Somit steht der Oberstdorfer derzeit auf Rang sieben der Weltcup-Gesamtwertung. Geiger, seit 2020 verheiratet und Vater einer Tochter, studierte Energie- und Umwelttechnik an der Hochschule Kempten und schloss 2019 mit dem „Bachelor of Engineering“ ab. Zu „Karles“ Hobbys gehören Gleitschirmfliegen und Akkordeon spielen.
Philipp Raimund
Mit fünf Jahren startete Philipp Raimund beim SC Degenfeld mit dem Skispringen. 2011 zog er mit seiner Familie ins Allgäu, seitdem startet der 23-Jährige für den SC Oberstdorf, wo sein Vater auch zwischenzeitlich als Skisprungtrainer arbeitete. Sein Weltcup-Debüt feierte Raimund im Dezember 2019 in Oberstdorf, sein bestes Einzelergebnis sicherte er sich im Februar 2023 mit Rang fünf im rumänischen Rasnov. In der Weltcup-Gesamtwertung liegt der Sportsoldat auf Position 19. Sein Spitzname ist übrigens Hille, weil seine kleine Schwester früher Philipp nicht aussprechen konnte.
Felix Hoffmann
Gerade ging er noch beim Willinger Conticup vom Bakken, schon geht’s für Felix Hoffmann erneut ins Upland. Der 26-Jährige vom SWV Goldlauter ist nach seinem zweiten Platz vom vergangenen Wochenende in die A-Mannschaft berufen worden. Sein weitester Sprung in Willingen: 143,5 Meter. Auf 13 Weltcupeinsätze kommt der Thüringer bereits, seine beste Platzierung war dabei Rang 27. Sein Weltcup-Debüt gab der Bundespolizist am 30. Dezember 2018 in Oberstdorf. In der Gesamtwertung ist er 54. Hoffmann springt übrigens immer mit Ehering, 2022 heiratete er Freundin Sophia.
Pius Paschke
Es ist seine Saison: Nachdem sich Pius Paschke jahrelang im Continantalcup, der zweiten
Liga dieses Sports, tummelte, rangiert er derzeit auf Platz fünf der Weltcup-Gesamtwertung und verbuchte im Dezember 2023 im finnischen Ruka sogar seinen ersten Einzelsieg – und das mit 33 Jahren. Sein Weltcupdebüt gab der Bayer, der in Kiefersfelden an der Grenze zu Österreich daheim ist, 2013. In Willingen war er schon einige Male am Start und wurde sogar schon Dritter, nämlich beim Conticup 2016. Paschke, der bei der Polizei angestellt ist, zählt Slacklinen und Kochen zu seinen Hobbys.
Foto: Andreas Wellinger genießt das Bad in der Menge © Jan Simon Schäfer