Drucken ist unsere Leidenschaft

Quelle: Zimmermann Druck

Größte Druckerei im Sauerland kommt aus Balve

Mitten im Sauerland gibt es einen Ort, der ist wahrlich weltbekannt. Grund dafür ist eine Höhle, die seit Urzeiten Mensch und Tier eine Wohnstatt war. Heute ist die Höhle ein Ort für Kunst und Kultur, für Freundschaft und Freude. Die Rede ist von der Balver Höhle. Symbol für die mehrtausendjährige Behausung ist das Mammut. Und das sorgt überall in Balve, buntbemalt und hinweisend auf Produkte und Tätigkeiten von Firmen und Organisationen, für sympathische Aufmerksamkeit. Ein eindrucksvolles Beispiel der Mammutsymbole steht vor einem dreigeschossigen Industriegebäude, direkt neben dem neuen Rathaus, mitten in Balve. Die Druckerei Zimmermann. Hier wird gedruckt und das Gedruckte verarbeitet. Früher mal zu Büchern, heute mehr zu umfangreichen Lose-Blatt-Werken und glänzenden Magazinen. Seit mehreren Jahren kommt alle drei Monate das WOLL-Magazin von hier in die Zeitschriftenständer und in die Wohnstuben. WOLL – das Magazin für die Sauerländer Lebensart erhält seine endgültige Farbe und Form in einem der ältesten Orte des Sauerlandes überhaupt. Doch das ist Geschichte.

Für das Drucken braucht man Papier, Farbe, Wasser und Fachleute

Mit der Verwendung von beweglichen Lettern ab 1450 revolutionierte die herkömmliche Methode der Buchproduktion (das Abschreiben von Hand) und löste in Europa eine Medienrevolution aus. Durch Gutenbergs Buchdruck änderte sich die Welt. Erst mit der gedruckten Vervielfältigung von Büchern und Schriften gelangten die Botschaften, gelangte das gesammelte Wissen der Welt zu den Menschen. Ohne gedruckte Werke müssten wir uns heute auf das Weiter- und Nacherzählen verlassen. Nirgendwo steht schwarz auf weiß, was richtig oder falsch, was gut oder böse, was Vergangenheit oder Zukunft. Auch wenn wir uns gerade im Digitalen Zeitalter befinden und von der papierlosen, und damit auch drucklosen Kommunikation träumen und sprechen, spielt das gedruckte Wort immer noch eine entscheidende Rolle. Wie es in Zukunft sein wird, wissen wir nicht. Bücherfreunde und Vielleser jedenfalls können sich eine Zukunft ohne Buch und andere auf Papier gedruckte Informationen nicht vorstellen.

Neben dem Papier und der Druckfarbe spielt Wasser eine wichtige Rolle, damit das Schwarze auf das Weiße kommt: bei der Papierherstellung natürlich und immer schon beim Druckprozess. Vom Element Wasser sollte man immer nur genau die benötigte Menge bekommen und verbrauchen. Bei Zimmermanns kam am 14. Juli, des vergangenen Jahres, an dem Tag als in Deutschland ganze Ortschaften und Landstriche untergingen, zu viel von diesem Element in die Druckerei. Produktionsleiter Hans-Peter Mönch hatte um 17:00 Uhr beim Verlassen des Betriebsgebäudes seine Kollegen an den Druckmaschinen noch mit überzeugter Stimme Mut gemacht: „Das Wasser der über die Ufer getretenen Hönne ist diesmal keine Gefahr. Sieht alles gut aus“. Überschwemmungen hatten schon das eine oder andere Mal für etwas nasse Füße in der unteren Etage gesorgt. Nach ein paar Stunden war alles vorbei. Die leichte Schmutzschicht auf den Böden einiger Räume war schnell wieder sauber geschrubbt. Diesmal war alles anders. Gerade von der Arbeit zuhause angekommen klingelte bei Mönch das Telefon. Der Schichtleiter teilte ohne Umschweife mit: „Wir schalten noch den Strom ab und verlassen jetzt die Druckerei. In wenigen Minuten werden die Druckmaschinen bis zu den Farbwerken im Wasser stehen.“ Was Hans-Peter Mönch nicht glauben konnte, trat in diesen Minuten ein. Um 18:00 Uhr Balver Zeit waren alle Druckmaschinen, einige Weiterverarbeitungsanlagen aber auch 120 Paletten Papier und bereits bedruckete Bogen der alteingesessenen Druckerei Zimmermann komplett abgesoffen. Gedruckt wurde nicht mehr.

Quelle: Zimmermann Druck

Ein scharfer Neustart

„Nach dem Hochwasser stehen bei uns alle Zeichen auf Neustart.“ Mit diesen Worten informierte die „Umweltdruckerei aus dem Sauerland“ vor einigen Tagen ihre Kunden. Der junge und agile Firmenchef Julian Zimmermann verschickte dazu im knalligen Rot seine liebste Chili-Schokolade für einen „scharfen Neustart“. Und wie sieht dieser aus? Julian Zimmermann: „Wir haben nach den Hochwasserereignissen einige Änderungen und Optimierungen durchgeführt und außerdem die Weichen für weitere Verbesserungen in der Zukunft gestellt.“ Konkret sieht das so aus. Aus drei großformatigen Druckmaschinen werden in Zukunft zwei, dies aber Maschinen neuester Bauart. Die beiden neuen Maschinen drucken mindestens die gleiche Menge an Druckbögen wie vorher die drei Maschinen, die dem Hochwasser zum Opfer gefallen sind. Julian Zimmermann: „Ob Zeitschrift, Katalog oder Firmenprospekt, alles kann bei uns gedruckt werden. Als modernes Medienunternehmen stehen wir unseren Kunden bei all ihren Wünschen zur Seite. Das umfasst: Hochwertiger Offsetdruck, leistungsfähiger Digitaldruck und digitaler Workflow. Alles zeitnah, kostengünstig und hochwertig.“

Größte Druckerei im Sauerland

Die Landschaft der Druckereien hat sich in den vergangenen Jahren auch im Sauerland rapide verändert. Gab es vor 20 Jahren noch mehr als ein Dutzend größerer Druckereien mit mindestens einer Vierfarb-Druckmaschine im Sauerland, so sind das heute weniger als fünf. Betriebe wie Zimmermann Druck mit drei Großformat-Druckmaschinen gibt es im Sauerland gar nicht mehr. „Mit 65 Beschäftigten sind wir im Sauerland die größte Druckerei. Wir bekennen uns eindeutig zum Standort Sauerland und blicken mit Zuversicht in die Zukunft“, sagt Julian Zimmermann, der in vierter Generation das Unternehmen zusammen mit seinem Vater Hans Zimmermann leitet.

Die vergangenen Monate nach der Hochwasserkatastrophe waren für Unternehmen und Mitarbeiter eine große Herausforderung. Inzwischen läuft die Produktion trotz riesiger Beschaffungsprobleme auf dem Papiermarkt wieder auf dem gewohnten Niveau. Wegen der notwendigen Sanierungsarbeiten am Standort Balve steht eine dritte Druckmaschine derzeit bei einem Kollegenbetrieb in Iserlohn, so dass Zimmermann vorübergehend zwei Standorte hat. Das soll sich aber schnell wieder ändern. Am liebsten würde das Unternehmerduo an einem neuen Standort auf einer Ebene eine komplett neue Druckerei errichten. „Wir suchen dringend ein passendes Grundstück. Allerdings scheint es derzeit nicht möglich zu sein ein passendes Grundstück in Balve oder Umgebung zu bekommen.“

WOLL kommt aus dem Sauerland

Auch diese Ausgabe des WOLL-Magazins kommt aus Balve. Am Nachmittag des 2. März wurden von Schmallenberg aus die Daten per WeTransfer nach Balve geschickt. Einige Tage später, am 9. März werden, so der Plan, die WOLL-Magazine Frühjahr 2022 in Schmallenberg eintreffen. Dazwischen wurden ca. 15 Tonnen Papier bedruckt, gefalzt, geklebt, mit einem Umschlag versehen und als fertiges Magazin in einer Auflage von über 8.000 Exemplaren in Kartons verpackt und per LKW nach Schmallenberg und weitere Standorte im Sauerland und an andere Logistikorte geliefert.

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