Drei neue Bände der Sauerländischen Mundartbibliothek

Sauerland Mundart

Quelle: Christine Koch Mundartarchiv

Die Editionsarbeit des Christine-Koch-Archivs am Museum Eslohe geht weiter

Mit drei neuen Bänden hat die Reihe „Sauerländische Mundart-Anthologie“ zur plattdeutschen Literaturgeschichte aus dem Christine-Koch-Archiv (www.sauerlandmundart.de) am Esloher Museum Zuwachs bekommen. Auf insgesamt 1152 Seiten werden weitere fünfzehn Werke aus ganz Südwestfalen erschlossen:

Mit drei neuen Bänden hat die Reihe „Sauerländische Mundart-Anthologie“ zur plattdeutschen Literaturgeschichte aus dem Christine-Koch-Archiv (www.sauerlandmundart.de) am Esloher Museum Zuwachs bekommen. Auf insgesamt 1152 Seiten werden weitere fünfzehn Werke aus ganz Südwestfalen erschlossen:

Mundart Anthologie Band 08Quelle: Christine Koch Mundartarchiv
Mundart Anthologie Band 08

Sauerländische Mundart-Anthologie. Achter Band
Gesamtausgabe der Theaterstücke von Friedrich Wilhelm Grimme 1861 – 1885.
Bearbeitet v. Peter Bürger. Norderstedt 2020. ISBN: 9783750495838 (456 Seiten; 16,80 €).
https://www.bod.de/buchshop/gesamtausgabe-der-theaterstuecke-von-friedrich-wilhelm-grimme-1861-1885-friedrich-wilhelm-grimme-9783750495838
Friedrich Wilhelm Grimme (1827-1887) gilt aufgrund seiner literarischen Arbeiten als „Erfinder des Sauerlandes“. Im 19. Jahrhundert war er in Westfalen der auflagenstärkste Mundartdichter und zugleich der erfolgreichste plattdeutsche Bühnenautor. Die sechs Theaterdichtungen dieses „Klassikers“ werden im vorliegenden achten Band der Reihe „Sauerländische Mundart-Anthologie“ erstmalig zu einer wirklichen Gesamtausgabe vereinigt. Die kritische Einleitung vermittelt ein Gesamtbild des Dichters für heutige Leser/innen und erhellt auch die kulturgeschichtliche Bedeutung der bis ins 20. Jahrhundert hinein aufgeführten Lustspiele. Als Beigabe enthält die Edition einen Text Grimmes über die Eigentümlichkeiten der früheren Alltagssprache des Sauerlandes.

Mundart Anthologie Band 09Quelle: Christine Mundartarchiv
Band 09



Sauerländische Mundart-Anthologie. Neunter Band:
Bühnentexte von Gottfried Heine, Jost Hennecke, Johannes Schulte und Franz Rinsche.
Bearbeitet v. Magdalene Fiebig. Norderstedt 2020. ISBN: 978-3-7519-5334-4 (312 Seiten; 15,40 €).
https://www.bod.de/buchshop/buehnentexte-von-gottfried-heine-jost-hennecke-johannes-schulte-und-franz-rinsche-gottfried-heine-9783751953344
Unter dem Vorzeichen der sogenannten Heimatbewegung gab es im katholischen Teil Südwestfalens zu Weimarer Zeit einen erneuten Auftakt zum plattdeutschen Theaterspiel. Nach der Gesamtausgabe aller Mundartstücke des „Altmeisters“ Grimme (1827-1887) erschließt dieser neunte Band der Reihe „Sauerländische Mundart-Anthologie“ jetzt sechs Bühnentexte aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Autoren sind der aus Schmallenberg-Bödefeld stammende Gottfried Heine (1849-1917), Jost Hennecke (1873-1940) aus Meschede-Remblinghausen, der in Finnentrop-Habbecke geborene Attendorner Johannes Schulte (1864-1948) und Franz Rinsche (1885-1948) aus Brilon-Scharfenberg. Die Stücke spiegeln das Leuteleben in der Landschaft und die sozialen Standorte der Verfasser. Mit Ausnahme des „niggen Fürsters“ von Schulte sind sie ganz dem Genre „Lustspiel“ zugehörig. Thematisch stehen wieder Liebesdinge, Komplikationen der Brautwerbung („Friggen“) und Fragen nach der materiellen Basis für Heiratspläne im Mittelpunkt. Auch für ledige Jungfern und „Oihmen“ im fortgeschrittenen Alter stellt sich die Frage: Ist es wirklich zu spät für eine glückliche Jugend?
Magdalene Fiebig hat diese Edition mit Texten zwischen 1905 und 1938 bearbeitet.

Sauerländische Mundart-AnthologieQuelle: Christine Koch Mundartarchiv
Sauerländische Mundart-Anthologie Band 10



Sauerländische Mundart-Anthologie. Zehnter Band:
Mundartprosa von Ludwig Schröder, Friedrich Wilhelm Haase und Fritz Linde.
Bearb. Peter Bürger. Norderstedt 2020. ISBN: 9783751985260 (384 Seiten; 15,90 €).
https://www.bod.de/buchshop/mundartprosa-von-ludwig-schroeder-friedrich-wilhelm-haase-und-fritz-linde-ludwig-schroeder-9783751985260
Dieser 10. Band der chronologisch aufgebauten „Mundartbibliothek“ für das südliche Westfalen erschließt sehr unterschiedliche Werke dreier Autoren aus dem Kreis Soest und dem märkischen Sauerland: Ludwig Schröder (1863-1934) aus Soest hat als Stadtkind bei Freunden der Eltern in der Nähe von Anröchte Platt gelernt und lebte später als Lehrer in Iserlohn. Sein letztes Mundartbuch „Pückelken“ (1925) enthält vor allem Kalendergeschichten, wobei die ernsteren Stücke allerdings eher rückwärtsgewandt ausfallen. – Der Lüdenscheider Friedrich Wilhelm Haase (1874-1920) macht uns in seinem Werk „Buer un Reimester“ (Bauer und Reidemeister) bekannt mit lutherischen Bauern und dem metallverarbeitenden Gewerbe im frühen 19. Jahrhundert. Ihm gelingt eine bemerkenswerte Verbindung von sachbezogener Leutekunde und Heimaterzählung. – Der Arbeiter Fritz Linde (1882-1935) aus der Gemeinde Kierspe hat als Autodiktat zum Schreiben gefunden und begann nach dem 1. Weltkrieg mit literarischen Versuchen in der Sprache seiner Kinderzeit. Lindes gesammelte Mundartprosa aus dem Werk „Hiarkelmai“ besteht aus autobiographischen Skizzen, erzählten Menschenschicksalen, Legenden und klassischen Schwänken.