DRAUSSEN ist ´ne Menge los

Quelle: WOLL Magazin

Keine Zeit fürs Stubenhocken 

„Stubenhocker“ war früher fast ein Schimpfwort. Denn welches Kind hielt sich schon freiwillig im Haus auf, wenn es draußen so viel zu entdecken gab? Wenn die Nachbarskinder schon warteten, um gemeinsam Rollschuh zu fahren oder durch den Wald zu stöbern. Handys gab es noch nicht, Langeweile nur bei Hausarrest.  

Unsere Eltern und Großeltern wussten von der positiven Wirkung, die ein Aufenthalt und vor allem Bewegung an der frischen Luft hat.  Die Welt vor unserer Haustüre ist ganz besonders schön. Und es gibt Im Sauerland viele Möglichkeiten, draußen aktiv zu sein – für jede Generation. Hier sind einige Vorschläge für Freizeitaktivitäten im Frühling, die man sich bei jedem Geldbeutel leisten kann: 

Radfahren und Biken 

Fahrradfahren ist in den letzten Jahren ein großes Thema im Sauerland geworden. Dazu hat wohl auch die zunehmende E-Mobilität beigetragen, denn selbst Nicht-Leistungssportler können mit ihren E-Bikes und Elektrofahrrädern nun auch größere und längere Steigungen ohne Mühe bewältigen. Außerdem gibt es ein gut ausgebautes Netz an E-Bike-Verleih- und Ladestationen und sehr viele und sehr schöne Fahrradwege. Zum Beispiel den Ruhrtal-Radweg, der von Winterberg bis nach Duisburg führt. Eine kürzere, landschaftlich sehr schön gelegene Strecke führt von Marsberg zur Aabachtalsperre. Wer lieber auf geraden Strecken unterwegs ist, wird wahrscheinlich eine Fahrt entlang des Möhnesees vorziehen.  Hier kommt man noch ganz gut ohne Hilfsmotor aus. Weniger für Senioren, sondern eher für die jüngere Generation ist der Bike Park in Meschede. Hier benötigt man keinen Motor, dafür aber eine Menge Geschicklichkeit. 

Wandern 

Im Sauerland gibt es viele reizvolle Wanderstrecken. Vom höchsten Berg Nordrhein-Westfalens, den Langenberg (843m), kann man den Rothaarsteig entlang zum Kahlen Asten wandern. Kaum ein Wanderer versäumt es, auf diesem Weg einen Stopp an der Ruhrquelle einzulegen. Auch die Bruchhauser Steine oder im Schmallenberger Raum die Hängebrücke bei Kühhude, der Waldskulpturenweg oder der Kyrillpfad sind lohnenswerte Ziele. Spannende Ausblicke erhält man auf der zirka 20 Kilometer langen „Arnsberger Aussichtsroute“.  Ein völlig anderes Landschaftsbild bietet sich im Raum Ense, am Rande der Soester Börde. Vom Wanderparkplatz Himmelpforten aus geht es nach Niederense. Auf diesem Weg können Sie schon einige gute Badeplätze für den Sommer ausmachen. Gerade dann, wenn die Natur wieder erwacht, ist es an den Almequellen besonders schön und der Wanderweg hat nur wenige Barrieren.  

Erlebnis- und Lehrpfade 

Nicht nur Natur, sondern auch kulturgeschichtliche Entdeckungen gibt es auf dem Bergbauwanderweg in Ramsbeck. Barrierefrei ist der Airlebnisweg Amecke am Sorpesee, u. a. gibt es hier einen Wassererlebnisplatz und einen Aroma- und Duftgarten. Wer gern besonders achtsam unterwegs ist, sollte den Landschaftstherapeutischen Weg in Brilon einschlagen. Hier werden Stimmungen inszeniert: Vom Feenklang (schließlich ist in Brilon die Waldfee zuhause) über die ehemalige Skisprungschanze bis zum Ausruhen in Hängematten am Waldrand. Wer die Welt unserer Bienen besser verstehen möchte, sollte einmal eine geführte Wanderung auf einem Bienen-Lehrpfad mitmachen, den gibt es in Freienohl und seit Kurzem auch in Berge. Nur vier Kilometer lang, aber äußerst informativ ist der barrierearme Milchweg Homert, zwischen Stockum und Seidfeld. Als Höhepunkt kann man auf einem Bauernhof frische Milch am Automaten zapfen.  

Kneippen 

Jetzt im Frühling darf auch wieder gekneippt werden. Der Kneipp Erlebnispark in Brilon/Olsberg zeigt, wie gut uns die Kraft des Wassers tun kann. Ob im historischen Olsberger Kneipp-Park, in der Briloner Kneippanlage, die mit dem Quellwasser der Möhne gespeist wird, an den renaturierten Ruhrauen oder im Lebensgarten des Josefsheim Bigge.  

Spielplätze 

Am Möhnesee gibt es verschiedene Waldspielplätze und einen großen Abenteuerspielplatz mit Skateplatz im Seepark. Ein kleines Paradies für kleinere Kinder gibt es „Am Feisberg“, in der Nähe des Jüppken-Parks in Berge. Der Abenteuerspielplatz in Bruchhausen bietet ganz viel Spaß, auch für etwas größere Kinder. Dort gibt es Baumstämme zum Klettern und Balancieren, ein neues Spielhaus und die beliebte Tellerrutsche. 

Sportliches für Kinder und Jugendliche 

An der Sperrmauer in Möhnesee-Günne gibt es eine Freizeitanlage, in der man Fußball auf Bahnen spielen. Spaß gibt es sicherlich auch in NRWs erster Fußball-Golf-Anlage. Fußball-Golf? Ja, Sie haben richtig gelesen: Denn hier wird kein gewöhnlicher, kleiner Golfball ins Loch gespielt, sondern ein ganz normaler Fußball. Im “Vosspfad Helmeringhausen “bei Olsberg geht es über Stock und Stein und auch In Eversberg geht es beim Walderlebnisparcours recht sportlich zu, ebenso wie im Hochseilgarten in Rüthen. 

Klettern 

Zwar sind die meisten Berge im Sauerland sanft gerundet, mit Wald und Wiesen bedeckt, aber es finden sich auch ein paar Stellen, an denen man den offenen Fels hinaufklettern kann. Das Klettergebiet Hillenberg in Warstein mit fast 50 Meter hohen Wänden ist eines der herausragenden Klettergebiete in NRW. Nicht ganz so hoch hinaus geht für die Kletterer im kleinen Steinbruch „Am Bähnchen“ in Bestwig, hier sind es maximal 35 Meter.  

Wildparks 

In den Wildparks Warstein und Völlinghausen gibt es großzügig angelegte Gehege mit vielen Wildtieren. Begeisterung kommt da nicht nur bei Kindern auf. 

Pilgerwege 

Um einmal als Pilger unterwegs zu sein, muss man nicht unbedingt bis nach Spanien reisen. Auch durch Westfalen führt ein Jakobsweg – und zwar von Paderborn nach Köln. Ein Stück weit, genauer gesagt 123,6 Kilometer, führt er sogar durch das Sauerland. Beginnend bei Marsberg-Meerhof bis nach Isingheim-Obermarpe. Ein weiterer, aber wesentlich kürzerer Pilgerweg beginnt beim Kloster Bredelar und endet am Kloster Flechtdorf am Diemelsee. 

Höhlen 

Ein Erlebnis für Jung und Alt ist der Besuch einer Höhle. Und davon haben wir hier im Sauerland so einige, die auch besichtigt werden können. Zum Beispiel die Bilsteinhöhle bei Warstein, die Veleda-Höhle in Velmede oder der Hohle Stein bei Kallenhardt.  

Und wer so gar nicht auf sein Handy verzichten mag, der kann es ja mit einem Aufenthalt im Freien verbinden, zum Beispiel beim Geocaching.