Drahtesel-Kunstwerke für eine bunte Stadt

Es grünt so grün, wenn Warsteins Räder blühn…

Was war das denn da grad? Konzentriert fährt man die Warsteiner Hauptstraße entlang und plötzlich huscht im Augenwinkel irgendetwas „Buntes“ vorbei. Der Blick in den Rückspiegel verrät: Stimmt, da steht irgendetwas. Oh – da – schon wieder! Jetzt schaut man genauer hin und erkennt ein Fahrrad, doch nicht irgendein Fahrrad. Es ist auffällig farbenfroh und zudem dekoriert. Und Sie ahnen es schon: Es folgen immer mehr. 

Lotte Alz war es gründlich leid. Ihr geliebtes Warstein war entlang der Hauptstraße immer grauer, älter und unattraktiver geworden. „Nur Rummeckern bringt ja auch keine Abhilfe“, weiß sie, „also war ich mir darüber im Klaren, dass ich selbst etwas unternehmen musste. Ein Besuch bei Bürgermeister Dr. Thomas Schöne vor rund drei Jahren gab den Anstoß für die Initiative „Wir für Warstein“. Inzwischen sind wir rund 25 Freiwillige, die sich gemeinsam darum kümmern, unsere Stadt aufzuhübschen.“ Egal ob an den Blumenbeeten am Rathaus, den Bepflanzungen an der Kirche, am Ehrenmal und auch in anderen Bereichen legen seitdem die Mitglieder der Initiative regelmäßig Hand an und machen sich weiterführende Gedanken.  

Warstein ist eine fahrradfreundliche Stadt 

„Vor gut einem Jahr hatten wir dann die Idee, alte Fahrräder als Deko für die Innenstadt zu nutzen. Einige aus der Gruppe, insbesondere Beate Risse, haben sich dafür stark gemacht, erinnert sich Lotte Alz und sie erklärt: „Warstein hat ja den Anspruch, eine fahrradfreundliche Stadt zu sein, also passte das thematisch sehr gut.“ 

Überraschungen fürs Auge 

Fortan wurden ausrangierte Fahrräder gesammelt. Alle wurden ordentlich gesäubert, abgeschliffen und dann in den unterschiedlichsten Farben neu lackiert. Aus allen Kellerecken wurden Pflanzbehälter hervorgeholt, an den Rädern befestigt und mit Blumen befüllt. Somit wurde inzwischen aus 15, teils unbrauchbar gewordenen, Vehikeln kleine Überraschungen fürs Auge. Einheimische, Besucher der Stadt und auch Durchreisende haben seitdem Spaß am Entdecken und Beobachten. „Richtig“, so Alz, „Die ausgestellten Drahtesel werden zudem immer wieder auch saisonal dekoriert, was regelmäßig mit gespannter Vorfreude und positiven Rückmeldungen honoriert wird. Martinslaternen im November, Lichterketten im Advent, Clowns zu Karneval… Anlässe gibt es ja genug.“ Nachdenklich fügt sie hinzu: „Leider haben wir es hin und wieder auch mit Vandalismus zu tun; dann sind aufwändige Reparaturen und Neulackierungen erforderlich.“ 

Quelle: privat

Mit Paten wird das Konzept erst alltagstauglich 

Das klingt nach viel Arbeit. Lotte Alz nickt zustimmend, ist aber froh darüber, besondere Alltagshelfer für dieses Projekt gewonnen zu haben. „Fast überall dort, wo eins der Fahrräder installiert ist, konnten wir Paten dafür begeistern, die einen fürsorglichen Blick auf Warsteins kleine Kunstwerke haben. Da sind es beispielweise Menschen wie der Hausmeister eines Kreditinstitutes oder die Bewohnerfamilie eines Hauses in der Nähe eines Rades, die sich regelmäßig um frisches Gießwasser und ein bisschen Pflanzenpflege kümmern, damit unser Warstein etwas grüner und bunter bleibt.“ 

Quelle: privat