„Do biste platt“: Jeden Montag Hörfunksendung in Sauerländer Platt

Quelle: Markus Hiegemann

Es gibt sie noch. Die Sauerländerinnen und Sauerländer, die „Platt“ sprechen oder zumindest verstehen können. Bis in die 50er und 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts wurde „Platt“ fast noch in jedem Haushalt gesprochen. Die Eltern und Großeltern verständigten sich so im Alltag untereinander und hatten ihre Freude, wenn sie in gemeinsamer Runde „Dönekes,“ „Vertellekes“ im gelernten „Platt“ zum Besten geben konnten. Neugierige Kinder, die mitkriegen wollten, was sich die Älteren denn so erzählten, spitzten die Ohren und lernten so das Plattdeutsche zu verstehen. Sprechen durften sie es nicht. Das war in der Schule und mehr oder weniger überall verboten oder nicht gerne gesehen.

Hörfunksendung „Do biste platt“

Einmal in der Woche, am Montagabend um 20:00 Uhr läuft einmalig in ganz Nordrhein-Westfalen auf der Sendefrequenz von Radio Sauerland die Sendung „Do biste platt“, in den verschiedensten Mundarten des Sauerlandes und darüber hinaus. Markus Hiegemann hat zwar das Scharfenberger Platt vom Urgroßvater und das Briloner Platt von der Urgroßmutter mitbekommen, aber durch die Sendungen mit Eslohe, Warstein oder Arnsberg spricht er tatsächlich je nach Sendung mal verstärkt die eine oder die andere Mundart der niederdeutschen Sprache. ,,Bey mey is alles dörneyne un dürnain kuaket!“, sagt er, was so viel heißt wie: ,,Ich spreche eine Mischung aus vielen Dialekten.“ Fast jeder Ort oder genauer jedes Tal hat sein eigenes Platt, was sich in Worten, in der Aussprache und im Klang deutlich erkennbar von dem Platt, das ein paar Kilometer weiter gesprochen wird, unterscheidet. Für die Freunde und Fans des Dialektes ist die Sendung eine schöne wöchentliche Unterhaltung, die dazu ein wenig beitragen möchte, dass das „Sauerländer Platt“ nicht verloren geht und hoffentlich noch lange überlebt.

Hier kann man die Sendung hören: Montag, 20:04 – Radio Sauerland

Infos zur Sendung heute Abend: http://www.sauerlandplatt.de/akut.htm

Quelle: Screenshot
700. Sendung „Do biste platt“

Heute Abend hat der Plattdeutsche Arbeitskreis der Kolpingsfamilie Eslohe die Ehre, die 700. Ausgabe von „Do biste platt“ zu gestalten. Die Esloher präsentieren bislang in der Sendung unveröffentlichte Geschichten von Anton Müller aus dem Buch „Was der Landrot sonst noch erzählte“Das Buch ist im Dampf Land Leute Museum Eslohe, im Tintenfass und im Museum Haus Hövener in Brilon zum reinen Herstellungspreis erhältlich. Moderation: Lore Schmidt, Markus Hiegemann 

Fotonachweis: Plattdeutscher Arbeitskreis Eslohe