DLRG: Tatkräftige Lebensretter im Wasser

Quelle: DLRG

Die Ehrenamtlichen der Deutschen-Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V. engagieren sich in unterschiedlichsten Einsatzbereichen und sorgen damit für Sicherheit an und auf unseren Gewässern.

Deiche bauen und absichern im Hochwassergebiet, unter Wasser Folien verlegen, Bewohner aus ihren Häusern evakuieren, mit dem Boot nach Menschen in Flüssen und Seen suchen, Sicherung von Badestellen, Wasserrettungsdienst an Nord- und Ostsee leisten, Kinder für Baderegeln sensibilisieren und nicht zuletzt Kinder und Erwachsene zu sicheren Schwimmerinnen und Schwimmern ausbilden – das ist nur eine Auswahl der Aufgaben, die die Deutsche-Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V. (besser bekannt unter der Abkürzung DLRG) verrichtet. Sie ist damit nicht nur elementar wichtig für die Sicherheit an Gewässern, sondern bietet mit ihrem Vereinsleben ein abwechslungsreiches und sinnstiftendes Hobby, bei dem Spaß und Gemeinschaft nicht zu kurz kommen.

Wie wichtig sicheres Schwimmen ist, wird uns oft erst wieder bewusst, wenn wir im Sommer von Badeunfällen lesen, bei denen Menschen mit ihren Booten kentern, ihre Kräfte falsch einschätzen, Strömungen und offenes Gewässer unterschätzen und schließlich ertrinken. „Die Kernaufgabe der DLRG ist die Schwimm- und Rettungsschwimmausbildung, die Aufklärung von Wassergefahren sowie der Wasserrettungsdienst, um solche Unglücke zu vermeiden“, erläutert Christoph Otis, Leiter Ausbildung „Schwimmen und Rettungsschwimmen“ im DLRG Bezirk Süd Sauerland e.V. und 1. Vorsitzender der DLRG Ortsgruppe Lennestadt e.V.Von der „Quietscheente“ zum Rettungsschwimmer.

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„Den Umgang mit möglichen Gefahren in offenen Gewässern und die wichtigsten Baderegeln vermitteln wir schon den Jüngsten. So gehen unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter wie beispielsweise Manfred Lück, Simone Clemens (OG Lennestadt) und Carsten Picker (OG Oberhundem) in die Kindergärten und zeigen spielerisch, wie man sich am Wasser richtig verhält, lassen Rettungsgeräte wie Rettungsball oder Baywatch-Boje ausprobieren und das Rettungsboot begutachten.“

Doch natürlich soll es nicht bei diesen „Trockenübungen“ bleiben. Wichtig ist, dass die Kinder früh an das Wasser gewöhnt werden und keine Angst davor entwickeln. „In unseren Wassergewöhnungskursen lernen die Kinder das Element Wasser kennen, sich darin zu bewegen, schweben, gleiten und tauchen“, betont der 49-Jährige die Bedeutung des angstfreien Umgangs mit dem nassen Element. Zur Belohnung gibt es zum Kursabschluss eine Quietscheente, die den Startschuss für die weitere Entwicklung der Schwimmfähigkeiten geben soll. So bietet die DLRG-Kurse unter anderem für das Frühschwimmerabzeichen („Seepferdchen“), Deutsche Schwimmabzeichen Bronze, Silber und Gold, den Juniorretter und schließlich die Rettungsschwimmabzeichen und das Schnorcheltauchabzeichen an.

„Seepferdchen“: kein Nachweis für sicheres Schwimmen

Christoph Otis erläutert nachdrücklich die Bedeutung der Erweiterung der Schwimmfähigkeit über das Seepferdchen hinaus: „Wer bisher nur das Seepferdchen erworben hat, muss weiterhin intensiv beim Schwimmen beaufsichtigt werden. Erst ab dem Schwimmabzeichen Bronze weist man nach, dass man sicher schwimmen kann. Das gilt für Kinder und Erwachsene.“Der beste Ferienjob der Welt

Die Ausbildung zum Rettungsschwimmer umfasst das „Deutsche Rettungsschwimmabzeichen Silber“ und einem Erste Hilfe-Lehrgang. Darüber hinaus absolvieren die Nachwuchskräfte Sanitätslehrgänge, eine Schnorcheltauch- und Funkausbildung, lernen das Verhalten auf dem Rettungsboot, die Überwachung von Gewässern und die korrekte Handhabung der verschiedenen Rettungsgeräte. Somit ist der beste Ferienjob der Welt möglich. „Wer könnte sich einen cooleren Job vorstellen: Als Rettungsschwimmer mit einem Motorboot über die Seen und Flüsse fahren?“, fragt Christoph Otis augenzwinkernd. Und wir als Badegäste an Bigge, Lister oder den Freibädern können uns wohlbehütet und gut bewacht fühlen.

„Es ist auch möglich, dass unsere Rettungsschwimmer ihren Urlaub an der Nord- und Ostsee beim Zentralen Wasser Rettungsdienst Küste (ZWRD-K) verbringen. Dort bekommen sie freie Unterkunft, Vollverpflegung und sogar noch Taschengeld“, freut sich der leidenschaftliche Schwimmer über die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten.Von Tauchern und Strömungsrettern

Neben den Rettungsschwimmern bildet die DLRG ihre Mitglieder auch als Strömungsretter und in unterschiedlichen Tauchbereichen aus. So lernen Einsatztaucher unter anderem Suchmuster zum Auffinden von Personen und Bergung von Gegenständen. Einsatztaucher Markus Kuhlmann betont den Reiz des Tauchens in unseren Gewässern, die von uns Badegästen oftmals als trüb und nicht besonders reizvoll wahrgenommen werden: „Je nach Örtlichkeit und Jahreszeit kann das Wasser sehr klar sein und hohe Sichtweiten ermöglichen. Außerdem gibt es vielfältige Unterwasserpflanzen, unterschiedlichste Fische, Flusskrebse oder Süßwassermuscheln. Auch die Stille unter Wasser ist sehr angenehm und bietet einen guten Ausgleich zum hektischen Alltag.“

Ehrenamt mit Verantwortung …

Doch leider ist nicht jeder Einsatz unter Wasser so harmonisch und angenehm. Nicht selten werden die Mitglieder der DLRG zu Einsätzen zur örtlichen Gefahrenabwehr oder im Katastrophenschutz, wie beispielsweise Einsätzen bei Bootsunfällen oder in Hochwassergebieten im Ahrtal, gerufen. „Hier bauen wir zum Beispiel Deiche, Taucher sichern diese mit Folien ab, wir evakuieren in Not geratene Menschen mit dem Boot, helfen, wo wir gebraucht werden“, berichtet Christoph Otis von herausfordernden Einsätzen. „Dabei arbeiten wir alle bei der DLRG ehrenamtlich in unserer Freizeit.“

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… und Spaß.

Es ist ein Ehrenamt, bei welchem neben aller Verantwortung natürlich auch der Spaß nicht zu kurz kommt: sei es beim wöchentlichem Schwimmtraining mittwochsabends in der Meggener Lennetherme, an den gemeinsamen Dienstwochenendenden am Biggesee oder den Bootstouren mit anderen Ortsgruppen, Ausflügen und Einsatzübungen.“Bleibt zu hoffen, dass aus den kleinen „Quietscheentenabsolventen“ im Vorschulalter viele Rettungsschwimmerinnen und -schwimmer hervor gehen, die mit Freude unsere Gewässer absichern und für die Ausbildung der Schwimmfähigkeit der Menschen sorgen … und ihre Zeit auch mal als „coole“ Rettungsschwimmer genießen können.