Digital mit Natur und Tradition

Sellinghausen, ein kleines Bauerndorf im Schmallenberger Sauerland, hat einiges zu bieten: einen attraktiven Golfplatz, ein bekanntes Ferienhotel und mehrere holzverarbeitende Betriebe. Unter dem Slogan „Wir reden nicht von Tradition, wir haben sie seit 1880“ steht das Unternehmen Holzbau Schauerte in der vierten Generation für fachgerechte Maßarbeit. Vom typischen Sauerländer Fachwerkhaus bis zu Großprojekten des konstruktiven Holzbaus reicht die Leistungspalette der Sauerländer Zimmerei. Kevin Schröder (28) aus Sellinghausen ist einer von zehn angestellten Zimmerern bei Holzbau Schauerte. 2011 startete er nach dem Realschulabschluss die Ausbildung beim direkt in der Nachbarschaft befindlichen Handwerksbetrieb. „Hütten bauen habe ich schon in meiner Kindheit gerne gemacht“, erklärt der Sellinghauser, als zusätzliche Motivation, eine Ausbildung als Zimmerer zu beginnen. Die duale Ausbildung mit Blockunterricht am Berufskolleg in Arnsberg und der Berufsschule in Meschede war überaus erfolgreich. Kevin Schröder schloss seine Lehre als Jahrgangsbester ab. Die damit verbundene Begabtenförderung machten die Entscheidung leicht, sich 2015 für den Meisterkurs am Bildungszentrum in Arnsberg anzumelden. Nach dem elfmonatigen Lehrgang und mit dem Meisterbrief in der Tasche übernahm Kevin Schröder die Planung und Arbeitsvorbereitung bei Holzbau Schauerte. Die digitale Welt macht heute etwa 40 Prozent der Arbeitszeit des Zimmerer-Meisters aus. „In der übrigen Zeit bin ich auf den Baustellen und helfe mit, dass unsere Bauprojekte so werden, wie wir es dem Kunden zugesagt haben“, berichtet Kevin Schröder mit Freude. Überhaupt gerät der Sellinghauser ins Schwärmen, wenn er über den Beruf des Zimmerers erzählt: „Mit Holz arbeiten ist einfach toll. Der Beruf des Zimmerers hat eine lange Tradition. Ich kenne keinen anderen Beruf, der seine traditionellen Werte und Rituale so fest weiterlebt. Angefangen von der Kleidung bis zum Richtfest mit Richtkranz und Zimmermannsspruch.“

Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr

Der bekannte Spruch vom Hänschen und Hans bedeutet, dass Lerninhalte in jungen Jahren besser und intensiver aufgenommen werden als im Alter. Auch daher ist eine anspruchsvolle und ordentliche Berufsausbildung die beste Grundlage für eine spätere, berufliche Karriere. Lukas Hoffmann (19) aus Eslohe ist im dritten Ausbildungsjahr bei Holzbau Schauerte. Das Arbeiten mit Holz mit seinem Vater hat schon in der Kindheit viel Spaß gemacht. Dazu kam nach der Realschule ein längeres Praktikum in der Zimmerei Schauerte und der Entschluss stand fest, eine Ausbildung zu beginnen. Der sportliche Azubi bezeichnet den Beruf des Zimmerers als durchaus anspruchsvoll und auch ein bisschen anstrengend. „Wenn man sich an die körperliche Herausforderung gewöhnt hat, macht es Spaß, bei der Vormontage und bei der Errichtung von Bauwerken seinen Teil beitragen zu können. Man ist immer mit den Kollegen zusammen und das werde ich nach der Ausbildung zunächst weitermachen“, sagt Lukas Hoffmann.