Die Veleda-Höhle bei Velmede

Quelle: Ulrich Bock

Eines der ältesten Denkmäler des Sauerlandes

Eines der ältesten Kultur- und Geschichtsdenkmäler des Sauerlandes befindet sich südlich von Velmede bei Bestwig. Es ist die Veleda-Höhle oder auch der Hohle Stein, wie sie im Volksmund heißt. Ihr Name geht auf die Seherin Veleda zurück, die dort gelebt haben soll.

Die Gemeinde und die Dorfgemeinschaft Velmede-Bestwig haben es sich zur Aufgabe gemacht, einerseits die Höhle begehbar zu machen und anderseits die Sagen und Geschichten rund um die Höhle zu veranschaulichen. Die Höhle ist öffentlich zugänglich und im Sommerhalbjahr gibt es regelmäßig öffentliche Führungen. Individuelle Führungen können ebenfalls gebucht werden.

Seherin Veleda

Die Seherin Veleda soll um 70 nach Christus in einem Turm am Fluss Lippe gewohnt haben. Nachdem sie Volksstämmen den Sieg prophezeit hatte, erhob sich der Stamm der Bataver gegen die Römer und siegte zunächst. Nach der Unterdrückung der Revolte wurde Veleda jedoch von den Römern gefangen genommen. Einer Sage nach fand sie später in der Velmeder Höhle Zuflucht.

In früheren Jahrhunderten kamen die Menschen von weither, knieten nieder und schauten in den dunklen Schlund in der Hoffnung, Offenbarungen zu erhalten. Noch bis ins 19. Jahrhundert sollen die Velmeder regelmäßig in einer Prozession zur Veleda-Höhle gezogen sein.

Dass diese Höhle in der vorrömischen Eisenzeit von Menschen genutzt wurde, gilt als sicher. Ausgrabungen förderten neben Knochen von Tieren, Keramikscherben und Schmuckbestandteilen auch Reste von Zähnen und Schädelknochen von mindestens 32 Menschen zutage. Ob die Seherin Veleda der Höhle und damit auch dem Ort Velmede ihren Namen gab, lässt sich heute nicht mehr klären.

Naturschutz

Gut zu wissen: Die Veleda-Höhle ist eins der bedeutendsten Fledermauswinterquartiere im Hochsauerlandkreis. Naturschützer vermuten heute in der Höhle um die hundert Tiere, die sich gut versteckt in den Felsspalten aufhalten. Darüber hinaus dient die Höhle Höhlenkrebsen und Feuersalamandern als sicherer Unterschlupf.

Die Höhle besteht aus einer zweigeteilten, großen Halle auf zwei Ebenen und einem Seiteneingang. Nach etwa 90 Metern endet er im sogenannten „Schusterstübchen“, das aus Sicherheitsgründen verschlossen ist. Durch das Tor ist nur der Blick in die erste Halle möglich.

Kontakt:
Dorfgemeinschaft Velmede-Bestwig e.V., Michael Stratmann, Wilmes Kamp 2, 59909 Bestwig-Velmede, www.veleda-hoehle.de