Quelle: Kreishandwerkerschaft Hellweg-Lippe
Kreishandwerkerschaft Hellweg-Lippe: Ausbildungs-Coach Dietmar Stemann „brennt“ für seinen Beruf
Jungen Menschen so früh wie möglich berufliche und damit Lebensperspektiven aufzuzeigen, sie beim schwierigen Übergang Schule – Beruf zu unterstützen und sie während der Ausbildung zu begleiten, für Dietmar Stemann sind diese Weichenstellungen eine „Herzensangelegenheit“. Stemann ist Ausbildungs-Coach der Kreishandwerkerschaft Hellweg-Lippe mit einem klar definierten Leitmotiv: „Wir müssen die Region stark machen, sie muss leben. Sie kann das aber nur, wenn die Menschen die Chance auf Ausbildung und die Perspektive haben, ihren Lebensunterhalt zu verdienen.“
Für diese Aufgabe „brennt“ der Diplom-Sozialarbeiter, der seit 1992 bei der Kreishandwerkerschaft arbeitet und in der Region inzwischen „wie ein bunter Hund bekannt“ ist. „Für uns ist nicht wichtig, woher die jungen Menschen kommen, sondern wohin sie wollen“, so beschreibt Stemann ein weiteres Leitmotiv. „Wir begleiten junge Leute, die am Handwerk interessiert und bereit sind, für sich und was fürs Handwerk zu tun. Im Handwerk mit all seinen Möglichkeiten, mit seiner profunden Ausbildung und den Weiterbildungsmöglichkeiten brauchen wir uns vor keinem anderen Beruf zu verstecken.“
Jungen Menschen berufliche und damit Lebensperspektiven zu eröffnen, ihnen praxisorientierte Fundamente wie die duale Ausbildung zu ermöglichen und die Region zu stärken, geschieht auch und besonders vor dem Hintergrund des sich abzeichnenden und in einigen Handwerksbereichen vorhandenen Fachkräftemangels. Thomas Behrning, der Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, spricht von einer „teilweise angespannten Lage“. Auszubildende werden gesucht. Der Blick auf die Ausbildungsbörse der Kreishandwerkerschaft mit 39 Innungen und rund 2.600 Mitgliedsbetrieben weist derzeit über 150 freie Stellen auf, Ausbildungsstart 1. August 2021.
„Den Eltern verdeutlichen, wie modern Handwerk ist“ (Thomas Behrning)
Das Portfolio der Ausbildungsberatung der Kreishandwerkerschaft ist breit aufgestellt, setzt so früh wie möglich bei den jungen Menschen in den Schulen ein, auch persönlich und individuell und nimmt die Eltern mit ins Boot. „Auch für die Eltern sind wir Ansprechpartner“, erklärt Stemann. „Die Eltern spielen eine bedeutende Rolle im Berufsfindungs-Prozess ihrer Kinder.“ Für Behrning ist es wichtig, „den Eltern zu verdeutlichen, wie modern Handwerk heute ist“. Die Kreishandwerkerschaft ist zudem auch bei Ausstellungen und auf Messen vertreten.
So früh wie möglich mit der Beratung beginnen: Ein erster Einstieg ist die Beteiligung am Projekt „Komm auf Tour – Meine Stärken, Meine Zukunft.“ Es ist ein Projekt zur Stärkeentwicklung, Berufsorientierung und Lebensplanung ab der 7. Klasse. An unterschiedlichen Stationen wie bei Bühnenauftritten mit Eltern entdecken die Schülerinnen und Schüler „spielerisch“ ihre Stärken und verbinden sie mit Berufsfeldern. Das Projekt ist ein Angebot u.a. des Kreises, der Agentur für Arbeit, der Schulträger sowie der Kreishandwerkerschaft und findet traditionsgemäß im „Haus des Handwerks“ in Soest statt. Bei der Veranstaltung im November 2018 nahmen beispielweise 1.450 Schülerinnen und Schüler aus 22 Schulen des Kreises teil.
„Wir fordern in der 9. Klasse einen Lebenslauf ein“ (Dietmar Stemann)
Die Schulen spielen eine bedeutende Rolle bei der Ausbildungs-Beratung, speziell die Jahrgangsstufen 8, 9 und 10. Appetit auf Ausbildung machen und die jungen Menschen in dieser Schul- und Lebensphase Wege aufzuzeigen, Stemann „brennt für diese Aufgabe“. Er stellt Handwerksberufe vor, leistet Unterstützung bei der Suche nach geeigneten Betriebspraktika und Ausbildungsstellen und führt Einzelgespräche, auf die er „großen Wert“ legt. Auch in der Ausbildung begleitet er die Jugendlichen. Der Austausch mit Eltern nimmt ebenfalls eine bedeutende Rolle ein. Stemann fördert, aber er fordert auch: In der 9. Klasse erwartet er, dass die Schülerinnen und Schüler ihm einen Lebenslauf präsentieren, „egal, wie der aussieht. Wir setzen die Schwelle so niedrig wie möglich an. Wir fordern aber auch was ein.“ Natürlich werde der Lebenslauf besprochen. Wichtig sei, dass die Schülerinnen und Schüler auch ihre Kompetenzen erwähnen, wie die Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr oder im Sportverein.
Angesprochen auf die Besonderheiten der heutigen jungen Menschen, sagt Stemann: „Sie sind anders als wir früher. Sie legen mehr Wert auf den Lebensstil.“ Wichtig sei, den Lebensstil in Einklang mit Ausbildung und Beruf zu bringen. „Dann haben die Jugendlichen einen langfristigen und nachhaltigen Lebensstil.“
Informationen über das Lehrstellenangebot unter https://kh-hl.de/ausbildungsboerse/.
Kreishandwerkerschaft Hellweg-Lippe
Die Kreishandwerkerschaft Hellweg-Lippe ist die Dachorganisation für das Handwerk in den Kreisen Soest, Unna (außer Lünen) sowie in der Stadt Hamm. Als Körperschaft des öffentlichen Rechtsgilt sie als Ansprechpartnerin für 39 Innungen und rund 2.600 Mitglieds-Betrieben. Die Mitgliedschaft beruht auf Freiwilligkeit. Ein bedeutender Schwerpunkt ist die rechtliche Beratung. Die Kreishandwerkerschaft gehört auch dem Netzwerk „Karriere hier“ an und gilt als „starker Player“ in Sachen Ausbildungsberatung. Mit Soest, Hamm und Unna unterhält sie drei Geschäftsstellen.