“Die Pflege ist ein sicheres Berufsfeld”

Quelle: Maria Hilf Brilon

Pflegeschulen im HSK und Kreis Soest bilden zum Pflegefachmann/zur Pflegefachfrau aus 

Zahlreiche Pflegeschulen sorgen im Kreis Soest und dem HSK dafür, dass auch morgen noch ältere und kranke Menschen versorgt werden können. Seit dem 1. Januar 2020 werden die Berufsausbildungen des/r Altenpflegers/in, des/r Gesundheits- und Krankenpfleger/in und des/r Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in zu einer generalistischen Pflegeausbildung zusammengefasst. Die Ausbildung zum „Pflegefachmann“ beziehungsweise zur „Pflegefachfrau“ dauert drei Jahre und ist EU-weit anerkannt. In manchen Pflegeschulen kann zudem eine einjährige Ausbildung zum/r Pflegeassistent/in gemacht werden. 

LWL-Akademie für Gesundheits- und Pflegeberufe Marsberg 

Andrea Eckelsbach, Leiterin der LWL-Pflegeschule Marsberg, sieht im zusammengeführten Ausbildungsberuf Pflegefachmann/frau eine Chance: „Durch die generalistischen Berufsausbildung ist man viel breiter aufgestellt und kann besser woanders anknüpfen.“ 

Die Akademie ist eine von insgesamt vier Bildungseinrichtungen für Pflegeberufe im LWL- Psychiatrieverbund. Für die neue generalistische Ausbildung wurden viele Umgestaltungen und Anpassungen vollzogen. So wurde eigens ein schulinternes Curriculum entwickelt. Am Anfang der Ausbildung steht dabei ein mehrwöchiger Schulblock, um erste Grundlagen für die folgende Praxis zu vermitteln. Geht es dann um die tatsächliche Anwendung des Gelernten, profitieren die Schüler/innen der Pflegeschulen von einer engen Kooperation verschiedener Einrichtungen. Dabei lernen sie die Berufspraxis nicht nur in Krankenhäuser und Kliniken.  

„Der praktische Einsatz unserer Auszubildenden findet auch in der ambulanten Pflege und in Pflegeeinrichtungen statt“, erzählt Andrea Eckelsbach. „Die Vielfalt der Ausbildung spiegelt sich in den Außeneinsätzen wider.“ 

So durchlaufen die Schüler/innen in Marsberg alle wichtigen Bereiche wie die stationäre und ambulante Akut- und Langzeitpflege, die pädiatrischen Versorgung und die psychiatrischen Fachbereiche. Nach der generalistischen Ausbildung kann spezifischeres Wissen erworben und vertieft werden. Die Marsberger LWL-Einrichtungen bieten gute Karrierechancen und sind bereits mehrfach mit dem „Beruf und Familie-Zertifikat“ ausgezeichnet worden. Die Ausbildung zum/r Pflegefachmann/frau beginnt hier jedes Jahr im Oktober.  

LWL-Akademie für Gesundheits- und Pflegeberufe Lippstadt 

„Wir haben uns hinsichtlich der Ausbildung für die Goldene Mitte entschieden“, erzählt Danica Goy von der LWL-Pflegeschule in Lippstadt. So durchlaufen angehenden Pflegefachmänner und -frauen dort zunächst alle wichtigen Bereiche der generalisierten Ausbildung. Zusätzlich jedoch besteht je nach Träger die Möglichkeit, sich im dritten Ausbildungsjahr zu spezialisieren. Die Kooperationspartner dafür finden sich in Hamm, in den Kreisen Soest und Paderborn und im HSK. „Die Auszubildenden lernen eine berufliche Handlungskompetenz, um verantwortungsbewusst und selbstständig in den Berufssituationen bestehen zu können“, erklärt Schulleiterin Anja Henrichs.  

Für die theoretische Ausbildung setzt die Akademie dabei zunehmend auf die Möglichkeiten digitaler Medien wie das Online-Lernportal und die LWL-Cloud. Mit Erfolg: Seit 2021 ist die Pflegeschule in den Bereichen Aus-, Fort- und Weiterbildung in Pflegeberufen zertifiziert. Die LWL-Akademie Lippstadt bietet zweimal im Jahr, immer im August und Oktober, jeweils 35 Schülern/innen einen Ausbildungsplatz an. „Die Pflege ist ein sicheres Berufsfeld mit hervorragenden Zukunftsperspektiven bis hin zu Akademisierung“, so Anja Henrichs. Für den Erwerb weitere Qualifikationen arbeitet die Pflegeschule eng mit dem LWL-Fort- und Weiterbildungszentrum in Warstein zusammen. Außerdem besteht die Möglichkeit einer berufspädagogischen Weiterbildung zum/r Praxisanleiter/in in der Pflege.  

Pflegeschule Maria Hilf in Brilon 

Als erste Klinik im Hochsauerlandkreis bildet das Krankenhaus Maria-Hilf in Brilon seit dem 01. April 2019 auch Pflegefachassistenten/innen (Gesundheits- und Krankenpflegeassistenten) aus. Damit richtet sich die Klinik vor allem an Berufsanfänger/innen, Rückkehrer/innen und Umschüler/innen. 25 Schüler/innen pro Jahr lernen während der einjährigen Ausbildung die Assistenz im Bereich Pflege und Versorgung alter Menschen, Unterstützung im ambulanten Bereich und Behindertenhilfe. Die Ausbildung startet jeweils am 1. April eines Jahres. Auch pflegerische Fachweiterbildungen bis hin zum Bachelorstudium „Pflege dual“ sind hier möglich. 

Im Briloner Bildungszentrum für Gesundheitsberufe werden außerdem – ebenfalls immer ab Oktober – jährlich 25 Menschen zu examinierten Pflegefachfrauen und -männern ausgebildet. Im theoretischen Teil stehen den Schülern/innen unter anderem ein PC-Raum mit 15 Arbeitsplätzen und die Nutzung einer professionellen Lernplattform zur Verfügung.  

„Damit die Verzahnung zwischen Theorie und Praxis optimal gelingt“, hebt Petra Vorderwirsch, Leiterin der Pflegeschule Maria Hilf, hervor, „werden die Auszubildenden in der Praxis von einer hauptamtlichen Praxisanleitung begleitet.“  

Ein fester Bestandteil der Ausbildung am Maria Hilf-Krankenhaus sind außerdem Projekte wie „Schüler leiten Schüler an“ oder „Schüler leiten eine Station“, bei dem die Auszubildenden für acht Tage eine Station übernehmen. Dabei stehen ihnen natürlich die Praxisanleiter/innen und examinierte Pflegekräfte zur Seite, um eine optimale Patientenversorgung zu gewährleisten.  

Klinikum Hochsauerland 

Die Pflegeschüler des Klinikum Hochsauerland absolvieren den theoretischen Teil ihrer Ausbildung an der Bildungsakademie der Gesundheits- und Sozialwirtschaft Hochsauerland Mit circa 450 Auszubildenen an zwei Standorten in Arnsberg und Meschede zählt sie zu den größten Ausbildungszentren der Region.