Auf der Internet-Seite der Bezirksregierung Arnsberg ist ein Redemanuskript des Regierungspräsidenten Hans-Josef Vogel einsehbar. Die Rede hat er am 29. Oktober 2021 auf der Mitgliederversammlung des Heimatvereins Fickeltünnes in Sundern-Allendorf gehalten. Interessierte können sich die Rede , wie man so schön sagt, herunterladen und die Gedanken und Ideen von Hans-Josef Vogel über die Bedeutung der Heimat und das neue Heimat-Engagement nachlesen.
„Fickeltünnes“ ist ein Sauerländer
Der Heimatverein Fickeltünnes Sundern-Allendorf wurde vor 20 Jahren mit der Aufgabe gegründet, das 600-jährige Jubiläum der Stadtrechtsverleihung an Allendorf im Jahr 2007 zu feiern. 20 Jahre später arbeitet der ehrenamtlich engagierte Heimatverein weiter erfolgreich für Allendorf. Grund genug für den Regierungspräsidenten auf der Mitgliederversammlung näher auf den Namen „Fickeltünnes“ einzugehen. Hans-Josef Vogel verkündete den Versammelten folgendes: „Der Name „Fickeltünnes“ steht für die schöne Eigenart der Sauerländer – Frauen und Männer – bedeutende Gestalten der Menschheitsgeschichte auf liebenswürdige Weise quasi zu ihresgleichen, zu Sauerländern zu machen.
Hier wird Woll gesprochen
In seinem hervorragenden Vortrag nannte der Regierungspräsident das Sauerländer „WOLL“ als sichtbares Beispiel für das Thema „Heimat und zeitgenössische Ästhetik, Schönheit und Popkultur“. Hans-Josef Vogel wörtlich: „Im Sauerland ist im Rahmen der „Heimatisierung“ vor zehn Jahren das Regionallabel „WOLL“ entstanden. „WOLL“ verknüpft gekonnt Heimatliebe und zeitgenössischen Auftritt. Im Woll-Onlineshop zu haben: die Poster „Sauerländer Wörter“, das Poster „Schützenfest Wörter“, Frühstücksbrettchen „Echt lecker, woll!“, Fußmatten „Hier wird Woll gesprochen“ oder auch „Sauerländer Täschkes“ oder eine „WOLL-Bank“ für den Garten. Seit Neuestem können Pullover und Shirts mit dem selbstbewussten Aufdruck „WOLL – University of Sauerländer Lebensart“ bestellt werden.“
Worte, Orte, Land und Leute
Unter der Überschrift „Heimat und zeitgenössische Heimatverlage und – publikationen“ ginge der Regierungspräsident auch auf das WOLL-Magazin und den WOLL-Verlag ein. „Mit dem Slogan „Worte, Orte, Land und Leute“ und „Magazin für die Sauerländer Lebensart“ verkörpert das viermal im Jahr erscheinende WOLL-Magazin in sieben verschiedenen Regionen im Sauerland das Sauerländer Lebensgefühl im tausendfach gedruckten Printmagazin und im Internet. Inzwischen hat es das Sauerländer „Woll“ sogar in den Duden geschafft, wenn auch zunächst nur im digitalen Synonym-Duden. Selbst Sauerländer Promis wie Jürgen Busse, geboren in Iserlohn, setzen sich dafür ein, dass das „Woll“ auf die gleiche Stufe wie das süddeutsche „Gell“ oder andere Wortschöpfungen deutscher Alltagssprache zum offiziellen Sprachgebrauch zählen.“
Und weiter: „Der WOLL-Verlag aus Kückelheim (95 Einwohner), einem kleinen Ortsteil von Schmallenberg, legt auch modern aufgemachte Heimat-Buchtitel vor: „Ja bin ich denn der Leo? – Alltagssprache im Sauerland“ von Herbert Knappstein aus Meschede ist ein weitverbreiteter Bestseller für das Sauerländische. Ebenso sorgt seit einiger Zeit der Titel „Sauerländer. Besser geht‘s nicht. Alles, was man über die Eingeborenen der tausend Berge wissen sollte“ von Michael Martin und Sonja Heller für mehr als ein Schmunzeln, wenn Mann oder Frau einen Einblick in die Sauerländer Lebensart und das Sauerländer Lebensgefühl nehmen wollen. Mit aktuellen Titeln wie „Die katholische Mutter“ von Christoph Wagener oder „hellblau“ von Marianne Köhne werden Lebensgeschichten von Sauerländer Frauen der Gegenwart literarisch vorgestellt.“
WOLL verbindet
Bevor Hans-Josef Vogel in seiner Rede auf weitere Belege für das neue Heimatverständnis einging, lobte er nochmals WOLL. „Wir sehen, „Woll“ verbindet Heimatliebe, Heimatstolz, Lebensart und ländliches Selbstbewusstsein auf ansprechende, angenehme, stilvolle, zeitgenössische Weise miteinander. Für alle Generationen.“