Jeroen Tepas (Stadtmarketing) und Dirk Risse (Wirtschaftsförderung)
In Warstein ist die Stimmung gut. Die Menschen schauen positiv auf die Stadt und freuen sich über die vielen Investitionen, Neuerungen und Neueröffnungen. Nach der Corona-Pandemie ist das Leben auf dem Land wieder beliebter geworden. Familien suchen hier Arbeit, eine passende Wohnung und Möglichkeiten, zu entspannen.
„Das alles kann die Stadt Warstein bieten“, sagen Jeroen Tepas und Dirk Risse. Der Niederländer Tepas ist Leiter des Stadtmarketing Warstein und Risse Leiter der Wirtschaftsförderung der Stadt. Bevor Tepas nach Warstein kam, konzipierte und baute er den Werksverkauf der Firma Severin in Sundern auf. In Warstein bekam er „eine grüne Wiese“ für seine kreativen Ideen. Während der gebürtige Warsteiner Risse mehr für Handwerk und Industrie zuständig ist, sind es bei Tepas das Gastgewerbe und Tourismus.
Erfolgreiche Teamarbeit
Dirk Risse: „Wir treten oft zusammen auf und versuchen vieles in Teamarbeit zu machen. Ich kümmere mich um den Bereich der Wirtschaft und versuche als Kontaktperson zur Verwaltung Unternehmen weiterzuhelfen. Ich bin als Ansprechpartner zum Beispiel für die Vermarktung von Gewerbegrundstücken zuständig. Wir haben in Warstein das Glück, dass wir eine neue Gewerbefläche von rund 100.000 Quadratmetern ausweisen können. Das ist die Erweiterung des Industriestandortes Warstein-Belecke, der schon jetzt einen entsprechenden Bestand mit ungefähr 50 Firmen hat. Warstein steht für eine starke Industrie. Gut zu wissen: Wir sind mit Belecke recht nah an der Autobahn und haben eine sehr gute Anbindung. Die Grundstücke im Industriepark Warstein- Belecke waren sehr stark nachgefragt. Deshalb war es uns wichtig, zusätzliche Flächen zur Schaffung von Arbeitsplätzen zu entwickeln. Dies war ein langfristiger Prozess der nun so gut wie abgeschlossen ist. Interessierte Unternehmen können sich gerne an die Wirtschaftsförderung der Stadt Warstein wenden.“ Risse weist darauf hin, dass Warstein mehrere größere Gewerbegebiete besitzt, wie etwa das Industriegebiet West: „Die Unternehmen, die in der Stadt angesiedelt sind, investieren immer mehr in den Ort. Zwei Unternehmen haben jeweils eine große Investition am Standort mit je rund 50 Millionen Euro geplant. Mit beispielsweise Infineon, AEG und der Warsteiner Brauerei sitzen hier einige bedeutende Unternehmen in ihren jeweiligen Branchen. Das alles führt dazu, dass wir hier vor Ort über 10.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte ausweisen, wovon etwa 55 Prozent im produzierenden Gewerbe tätig sind. Wir haben im Kreis Soest eine der niedrigsten Arbeitslosenquoten. Man merkt aktuell, dass Infineon zieht. Die haben weitere Mitarbeiter eingestellt und noch einiges in Planung. Das ist für uns sehr von Vorteil.“
Warsteiner Gewerbeschau
Der Gewerbeverband Belecke, die Wirtschaftsförderung der Stadt Warstein und das Stadtmarketing Warstein planen dieses Jahr am 24. und 25. August eine gemeinsame Gewerbeschau für alle Unternehmen aus der Stadt. Diese Veranstaltung findet im Gewerbegebiet Wiebusch und im Industriepark Warstein-Belecke statt. Tepas und Risse erläutern dazu: „Das Ziel ist, Produkte bekannter zu machen, aber auch Fachkräfte und Auszubildende zu gewinnen, indem man die Vorteile der einzelnen Firmen darstellt. Wir wollen den Wirtschaftsstandort Warstein deutlich in den Vordergrund stellen. Mit dieser Gewerbeschau werden auch kleine Unternehmen sichtbarer. Zwei gummiproduzierende Firmen im Gewerbegebiet Belecke-Nord organisieren zum Beispiel Betriebsführungen. Es ist sehr interessant zu schauen, wie dort produziert wird. Wir sind gespannt, wie das angenommen wird. 100 Unternehmen haben sich schon angemeldet und weitere Anmeldungen von Unternehmen aus der Stadt kommen Tag für Tag herein.“
Leben auf dem Land
Tepas: „Das Leben auf dem Land ist nach Corona wieder beliebter geworden. Familien suchen hier eine gute Wohn- und Freizeitmöglichkeit. Wir haben zum Beispiel das Allwetterbad, dessen Preise unschlagbar sind. Das merken auch unsere Einwohner. Sie sind zufriedener mit der Stadt und auch mit der Stadtverwaltung. Touristisch gesehen geht es ebenfalls in die richtige Richtung. Wir sind sehr zufrieden mit unserem Bilsteintalverein. Das Bilsteintal zieht jedes Jahr hunderttausend Tagesgäste an. Es ist kostenfrei, nur wenn man die Bilsteinhöhle besichtigen will, kostet das Geld. Auch ich bin im Frühling und Sommer mit meiner Familie fast jedes Wochenende dort unterwegs. Das Gelände gehört der Stadt und ist an den Bilsteintalverein zum Nulltarif verpachtet. Dieser betreibt es ehrenamtlich und kümmert sich um den gesamten Park.“ Risse und Tepas sind sich einig, dass die Stadt Warstein eine attraktive touristische Destination ist. „Wir haben die Soester Börde vor der Haustür, die Auen- und Flusslandschaft der Möhne und das Waldgebiet und die Berge des Sauerlandes um uns herum. Die Einwohnerinnen und Einwohner leben mitten im Naturpark Arnsberger Wald. Zusammen mit ehrenamtlichen Helfern aus der Biker-Szene und der Bike Arena haben wir außerdem eine attraktive Mountainbike-Strecke geschaffen. Aktuell sind wir dabei, ein Wander-Booklet aufzulegen, weil Touristen mit einer Wanderkarte nicht mehr viel anfangen können. In diesem Booklet werden etwa zwanzig Wanderungen mit verschiedenen Längen genau beschrieben, mit allem, was man dort erleben kann. Mit dem Tourismus wird es weiter positiv vorangehen“, ist Jeroen Tepas überzeugt.
Dirk Risse spricht von einer guten Symbiose zwischen der starken Wirtschaft und einem guten Klima zum Leben und Entspannen. „Wir haben natürlich immer noch die Hauptstraße, die durch die Stadt führt. Die Nord-Süd-Achse mit viel Leerstand und natürlich mit 25.000 PKW am Tag. Das Gute: Durch Bemühungen der Stadt und mit Fördermitteln konnte der südliche Bereich saniert werden. Die Straßen sind etwas geändert worden. Es wurden Übergangsinseln geschaffen und es gab ein Fassadenprogramm, mit dem auch Eigentümer ihre Fassaden erneuert haben. Es gibt hier komplett neue Gebäude und alte Gebäude wurden abgerissen oder modernisiert. Da hat sich sehr viel getan. Gerade im südlichen Bereich ist durch diese Investitionen viel passiert. Auch der Marktplatz wird neu gemacht. Die nördliche Hauptstraße ist das nächste Projekt, das wir jetzt angehen werden und wo auch einiges passieren soll“, sagt Tepas. Risse ergänzt: „Der Fluss Wäster, der eigentlich neben der Straße läuft, ist zum großen Teil nicht sichtbar. Ähnlich wie in Meschede, wo die Henne offengelegt wurde, versuchen wir dieses Wasser ebenfalls wieder zugänglich zu machen. Wir haben es als Stadt geschafft, eine Abbruchimmobilie zu kaufen, wo nun Parkplätze geschaffen werden, die an anderer Stelle weggenommen werden, um einen schönen Fuß- und Radweg am Wasser zu bauen und das Ganze optisch aufzuwerten.“ Jeroen Tepas resümiert: „Vieles hat sich bereits im positiven Sinne geändert. Nächstes Jahr feiern wir 50 Jahre Stadt Warstein. Das sind neun Ortsteile gemeinsam in einer Stadt. Wir sind gerade dabei, ein Programm zu schreiben. Eins kann ich sagen: Es wird richtig gefeiert, denn wir haben einiges erreicht.“