Die guten Geister im Hintergrund

Die hauptamtlichen Mitarbeiter des Kreissportbundes stärken den Vereinen den Rücken

Immer vorne im landesweiten Vergleich, wenn es um die Vergabe von Sportabzeichen geht und eine hohe Prozentzahl aktiver Mitglieder in den Vereinen: Der Hochsauerlandkreis ist sportlich gut aufgestellt. Dafür braucht es ehrenamtliches Engagement und gutes Training. Aber wer bereitet Ehrenamtler und Trainer auf ihre Aufgaben vor und qualifiziert diese? Das sind die guten Geister des Kreissportbundes (KSB) in Bestwig.

Jeden Tag kümmern sich Geschäftsstellenleiter Michael Kaiser und sein Team um die Belange der Vereine des Hochsauerlandkreises. „Wir versuchen, unsere Vereine dahingehend zu unterstützen, dass sie qualifizierte Übungsleiter beschäftigen und dann natürlich auch ihre Angebotspalette erweitern“, sagt André Erlmann. Der Sportwissenschaftler ist stellvertretender Geschäftsstellenleiter und verantwortlich für die Bereiche Qualifizierung und Freiwilligendienste. Zudem ist er Fachkraft für Jugendarbeit. Die Angebotspalette des KSB ist an das Lizenzsystem vom Landessportbund angelehnt. Hier fahren die Sportbünde ein bewährtes System. Erlmann ergänzt: „Es gibt natürlich verschiedene Möglichkeiten und auch kommerzielle Anbieter. Aber wir sind, was die Qualität angeht, gut aufgestellt. Das sind wir auch, weil wir Referenten beschäftigen, die entsprechend qualifiziert sind, und die ihre Arbeit noch recht kostengünstig anbieten.“

Auch der KSB selbst bietet die Möglichkeit, eine Ausbildung beziehungsweise ein freiwilliges Jahr in der Geschäftsstelle zu absolvieren. Den Bundesfreiwilligendienst im Sport absolvierte im Frühjahr Felina Bornemann (Zeitpunkt der Fotoaufnahmen). Die Tanzgruppen-Leiterin aus Wenholthausen übernimmt dabei verantwortungsvolle Aufgaben. Sie beschreibt ihre Arbeit wie folgt: „Ich helfe meinen Kollegen ein bisschen, wenn Veranstaltungen anstehen. Und ich leite auch einen der Sportkurse.“

Sport hilft bei der Integration

Ein sehr wichtiger Punkt im heimischen Sport ist die Integration. Beim KSB kümmert sich darum Franziska Geise federführend. Sie sagt: „Integration ist hier bei uns ein Querschnittsgebiet. Das heißt, es wird in allen Bereichen gelebt. Wir versuchen immer den Bereich Integration mit einzubeziehen. Wir haben beispielsweise Sprach- und Bewegungstänze für Kinder von acht bis zwölf Jahren, bei denen wir die deutsche Sprache so ein bisschen fördern wollen.“

Es gibt eine große Zahl verschiedener Sportangebote. Franziska Geise, die auch die Projekte „Bewegt GESUND bleiben in NRW“ und „Bewegt ÄLTER werden in NRW“ begleitet, erklärt die Philosophie: „Wir denken, Sport ist einfach die beste Möglichkeit zur Integration, weil er für alle sofort offen ist. Man braucht nicht unbedingt Deutsch sprechen zu können, um dann eben mitmachen zu dürfen, sondern es wird sich gerne auch mal mit Händen und Fü.en verständigt.“ Aber auch auf die Qualifizierung der Geflüchteten wird Wert gelegt. Es werden Übungsleiter mit Fluchthintergrund ausgebildet, die dann etwas später in den Vereinen mitarbeiten und auch Kurse geben können. Ein Beispiel ist eine Frau in Felina Bornemanns Verein TSV Wenholthausen. Die Übungsleiterin mit Fluchthintergrund, die beim KSB ausgebildet wurde, gibt jetzt eigene Frauensportkurse.

Von Kindesbeinen bis ins hohe Alter wird Aktivität gefördert

Der KSB möchte Sport für alle von Anfang des Lebens bis ins hohe Alter erlebbar machen. Sportwissenschaftlerin Katja Osenberg ist Fachkraft für „NRW bewegt seine KINDER“. Sie kümmert sich um den anerkannten Bewegungskindergarten bis hin zum Schulsport. „Schule ist ein Thema. Ich kümmere mich generell darum, dass hier im HSK mehr Sport gemacht wird. Wir fördern beispielsweise die Zusammenarbeit von Sportvereinen und Schulen im Ganztag.“ Nicht nur Sport treiben wird gefördert, sondern auch bereits früh das ehrenamtliche Engagement. Die Jugendlichen, die sich im Verein bereits engagieren, werden mit einer Bonuskarte belohnt. Bei zwölf Einsätzen gibt es ein Geschenk für die Jugendlichen. Der Kontakt vom Verein zu den Kindern soll bereits über die Kindergärten entstehen.

„Übergreifend ist ja das Ziel einen lebenslangen Sport zu betreiben und das auch in der Gemeinschaft.“

Michael Kaiser

Die Geschäftsstelle des KSB in Bestwig wird geleitet von Michael Kaiser. Er koordiniert die Arbeit der Angestellten. Er formuliert die Motivation zur Arbeit des KSB folgendermaßen: „Übergreifend ist ja das Ziel, einen lebenslangen Sport zu betreiben und das auch in der Gemeinschaft. Dann kommen Themen zur Geltung, wie Inklusion, wie soziale Zusammengehörigkeit oder demokratische Strukturen, die ein Verein abbildet. Auch diese Themen wollen wir den Leuten durch die Stärkung der Vereine näher bringen.“

Ein Punkt, der nicht ganz so hohe Priorität beim KSB genießt, ist die Öffentlichkeitsarbeit. Michael Kaiser sagt, warum: „Öffentlichkeitsarbeit in alle Richtungen ist immer auch wichtig, aber was jetzt den Endverbraucher angeht, stehen erst mal die Vereine vorne an. Diese müssen sich um alles Weitere vor Ort kümmern.“ Er und sein Team sind die guten Geister im Hintergrund, die den Vereinen bei ihrer Arbeit den Rücken stärken.