Die Forscher und Entdecker von morgen

Das Berufskolleg Olsberg stellt die Weichen für eine erfolgreiche Karriere in der Wissenschaft 

Schutzbrille, Handschuhe, weißer Kittel – in den Ausbildungslaboren des Berufskollegs Olsberg arbeiten die angehenden Biologisch-technischen Assistenten (kurz: BTA) konzentriert mit Gefahrenstoffen wie ätzenden Säuren oder Laugen. Jeder falsche Schritt kann schwerwiegende Folgen haben. Doch die Schülerinnen und Schüler wissen genau, was sie tun. Aber Gefahrenstoffe und Säuren – sind wir aus Versehen bei den Chemikern gelandet? 

„Unsere Biologieschüler müssen sich auch in der Chemie auskennen und absolvieren zunächst auch ein Chemiepraktikum“, erklärt Dr. Bernd Wilmers, der mit seinen Kollegen für die Ausbildung der BTA am Berufskolleg Olsberg verantwortlich ist. Aktuell absolvieren hier ca. 120 junge Menschen diese Ausbildung und haben sich damit für einen Beruf mit idealen Karrierechancen entschieden. 

„Die Berufsaussichten sind so gut wie lange nicht mehr“ 

„Aktuell herrscht eine riesige Nachfrage an Fachkräften. Die Berufsaussichten sind so gut wie lange nicht mehr“, bestätigt Dr. Bernd Wilmers. Und dafür müssen die Absolventen später noch nicht einmal das Sauerland verlassen. „Viele unserer Ehemaligen arbeiten mittlerweile am Fraunhofer Institut in Grafschaft. Aber auch in den Brauereien in der Umgebung, bei Saatgutherstellern, in der Nahrungsmittelindustrie oder beim Chemischen- und Veterinäruntersuchungsamt Westfalen“, erklärt Wilmers. Die breite Aufstellung der Ausbildung erleichtert den Berufseinstieg. 

Damit die BTA immer bestmöglich auf den Berufsalltag ausgebildet sind, werfen Dr. Bernd Wilmers und seine Kollegen regelmäßig einen Blick in die aktuellen Stellenausschreibungen der Unternehmen und passen auch ihren Lehrplan dementsprechend an. Derzeit stehen vor allem Molekular-, Zell- und Mikrobiologie im Vordergrund der Ausbildung.  

Im Studium direkt voll durchstarten 

Doch nicht immer zieht es die Absolventen direkt ins Berufsleben. Etwa die Hälfte der BTA beginnen nach der Ausbildung ein Studium. Zum Beispiel in der Biologie, Human- oder Veterinärmedizin. Für Abiturienten, die sich für eine Ausbildung zur BTA entscheiden, bietet das Berufskolleg Olsberg eine besondere Möglichkeit. Dank einer speziellen Zertifizierung werden Teile der Ausbildung an den Hochschulen direkt anerkannt. Die Absolventen haben dank dieses „Diploma Supplement“ die Möglichkeit, ihr Studium um bis zu ein Jahr zu verkürzen oder es auf den Numerus Clausus anrechnen zu lassen. Viele Studierende ergattern, auch dank der fundierten Ausbildung am Berufskolleg, direkt einen begehrten Job als studentische Hilfskraft ihre Universität.  

Im Labor nebenan untersuchen die angehenden BTA unterdessen die Wirkung von Antibiotika an einer mit Bakterien infizierten Milchprobe. Sie sollen untersuchen, ob bereits Resistenzen vorhanden sind. Ein extrem wichtiges Aufgabenfeld in unserer heutigen Zeit. Sterilität ist oberstes Gebot. Und das haben die Schüler bereits verinnerlicht – auch im Privatleben. „Wenn man einmal weiß, wie viele Bakterien überall lauern können, wäscht man sich automatisch öfter die Hände“, versichern sie lachend.  

Das Berufskolleg Olsberg bietet in der Fachrichtung BTA je nach Abschluss einen dreijährigen oder einen zweijährigen Bildungsgang für Schüler mit Abitur an. In dem dreijährigen Bildungsgang ist es möglich, eine Doppelqualifikation zu erreichen: einen Berufsabschluss als BTA und gleichzeitig die Fachhochschulreife. Die Ausbildung schließt mit einer staatlichen Prüfung ab, die Klausuren, eine mündliche Prüfung und eine praktische Prüfung beinhaltet. 

Weitere Informationen unter: www.berufskolleg-olsberg.de