Die fantastische Welt der Warsteiner Bilsteinhöhlen

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Warstein ist vor allem durch sein Bier bekannt, das in Deutschland lange Zeit eine führende Rolle einnahm. Doch nahe der L735 gelegen befindet sich eine große Besonderheit: die Bilsteinhöhlen. Sie befindet sich inmitten des Bilsteintals im Naturpark Arnsberger Wald und locken Jahr für Jahr viele Touristen aus der Region und ganz Deutschland an. Was zeichnet sie besonders aus?

Tropfsteinhöhle in Kombination mit einem Wildpark

Das Konzept des Bilsteintals ist einzigartig. Neben den Bilsteinhöhlen können Besucher vor Ort ihren Aufenthalt gleich noch mit einem Tierpark verbinden. Die Höhle selbst wurde im September 1887 von einem einheimischen Waldarbeiter entdeckt, die umfangreiche Forschungsprojekte von Geologen einleiteten. Bereits ein Jahr nach der Entdeckung wurde die Tropfsteinhöhle für Besucher zugänglich gemacht. Sie kommt mit ihren riesigen Steinketten spektakulär daher und ragt 400 Meter in den Berg hinein. Grundsätzlich handelt es sich aber nur um einen Teil des rund 1.850 Meter umfassenden Höhlensystems in der Gegend. Da die Wege im restlichen Bereich allerdings deutlich weniger Komfort als die Schauhöhle bieten, dürfen ihn nur Wissenschaftler mitsamt vollständiger Ausrüstung betreten. In den tiefergelegenen Höhlengängen besteht zudem den Großteil des Jahres eine Gefahr durch Überflutung.

Besonders an heißen Tagen lohnt sich ein Ausflug in die Bilsteinhöhlen. Selbst im Sommer überschreitet die Temperatur hier nicht 8 Grad Celsius, sodass unbedingt ein Pullover eingepackt werden sollte. Die mystischen Steine erinnern mitsamt der Höhle etwas an die anderen sagenumwobenen Gebilde der Welt, darunter Stonehenge oder die Pyramiden im antiken Ägypten. Letztere lassen sich durch die großen Legenden um Pharaonen, Sphinx und beeindruckende Gebäude lediglich besser vermarkten. So entstanden Filme wie Die Mumie, die meist in Ägypten spielen, wo Forscher gefährliche Kreaturen aus dem Tiefschlaf wecken. Auch Spiele wie Book of the Dead nehmen sich vermehrt dem Thema an. Gemeinsam mit dem Entdecker Rich Wilde machen sich die Spieler hier auf den Weg in die Tiefen der Pyramide, um den großen Schatz zu entdecken. Typisch ägyptische Symbole wie Anubis und der blaue Falke sind dabei allgegenwärtig. Ähnliche Entdecker- und Abenteuergefühle kommen hierzulande nur in der uralten Höhle auf.

Wildpark ist bereits über 50 Jahre alt

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Ein besonderes Highlight für die Besucher ist nach der eigenen Erkundung oder einer Führung durch die Tropfsteinhöhle der Wildpark. Die Anlage ist bereits mehr als 50 Jahre alt und dank des großen Erfolges und ihrer Beliebtheit in der Region frei zugänglich. Die Betreiber finanzieren das Projekt unter anderem durch Spenden und den Verkauf von Futtertüten. Seit 2011 ist der Bilsteintal e.V. selbst für den Betrieb zuständig und führt damit die gute Arbeit der Vorgänger fort. Über das gesamte Jahr hinweg können im Wildpark einheimische Tiere in ihrer (fast) natürlichen Umgebung bewundert werden.

Zu diesen Tieren gehören die scheuen Luchse und Füchse, bei denen hin und wieder einmal Geduld nötig ist, um sie inmitten des Grüns und Brauns der Bäume und Büsche zu finden. Rot- und Sikahirsche sind ebenfalls mit ihrem eigenen Gehege vertreten, während der Rest des Parks von Wildschweinen, Skudden und Waschbären bevölkert wird. Insbesondere die neugierigen Waschbären kommen dabei gerne einmal dem Zaun und damit den Gästen näher. Der Wildpark eignet sich genauso wie die großartige Tropfsteinhöhle für Besucher und ist ein erstklassiges Ausflugsziel im Sauerland.