Der Stadtgeschichte, dem Drechseln und dem Schwerspat gewidmet

Quelle: Heimat- und Verkehrsverein Düdinghausen

Museen in der Hansestadt Medebach

In Medebach findet man einige Heimatstuben und Museen, die von der Geschichte der Hansestadt mit ihren neun Orten erzählen. So wird die Geschichte Medebachs und seiner Ortsteile von der Ackerbürgerstadt zum Tourismusort zum Beispiel anschaulich im seit 1991 bestehenden und ganzjährig geöffneten Städtischen Museum an der Oberstraße erklärt. 

Vom Frühjahr bis Oktober sind donnerstags außerdem die Dreggestöbe (das Drechselmuseum) an der Grimmestraße in Düdingshausen und donnerstags, samstags und sonntags das Schwerspat-Museum in Dreislar geöffnet.

Städtisches Museum

Das Städtische Museum Medebach ist in einem Bürgerhaus des späten 18. Jahrhunderts untergebracht. Das sauerländische Fachwerkgebäude beherbergt eine Sammlung archäologischer Exponate und heimischer Gebrauchsgegenstände aus dem Alltag. Im angrenzenden Hansesaal des ehemaligen Rathauses befindet sich die Modellbahnanlage zu ehemaligen Kleinbahn Steinhelle-Medebach.

Die Ausstellung macht deutlich, dass Medebach eine sehr alte Stadt ist. In einer Urkunde aus dem Jahre 1144 verlieh der Kölner Erzbischof Arnold I. Medebach das Soester Marktrecht. Doch bereits lange vor dieser Erwähnung muss in Medebach bereits eine Siedlung gewesen sein. Die frühesten menschlichen Spuren im Medebacher Raum reichen bis in die jüngere Steinzeit zurück.

1165 verlieh Erzbischof Rainald von Dassel Medebach das Soester Stadtrecht. Die Stellung, die Medebach in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhundert erreichte, wird an seinen Handelsbeziehungen deutlich: Die Stadt war ein bedeutender regionaler Marktort und die Medebacher Kaufleute unterhielten Verbindungen zur Hanse, in den Ostseeraum und bis nach Russland. Die Lage Medebachs in der Nähe zwei wichtiger Handelswege – der Heidenstraße von Köln nach Leipzig und der Weinstraße von Frankfurt über Soest nach Norddeutschland – hat diesen städtischen Fernhandel entscheidend begünstigt.

Quelle: Schwerspat-Museum Brocke

Neben Ur- und Frühgeschichte und Mittelalter werden auch das Amts- und Gerichtswesen und die Industrialisierung abgebildet, genauso auch das Leben während der Weltkriege und die Geschichte von Gewerbe und Handel in der Stadt. Insbesondere das Schuhmacherhandwerk war in Medebach weit verbreitet und Medebacher Schuhmacher haben mit ihren selbst hergestellten Waren weit über die Grenzen des Sauerlandes hinaus Handel betrieben.
Mehr Informationen: www.hgv-medebach.de

Dreggestobe, Düdinghausen

Von April bis Oktober werden Besucher jeden Donnerstagmittag in der „Dreggestobe“ (Drechselmuseum) an der Grimmestraße in Düdinghausen in die „gute alte Zeit“ um das Jahr 1900 versetzt. Das Museum enthält verschiedene Räume wie die Dreggestobe, die Bauernstube und die Schlafstube. Außerdem gibt es kleine Ausstellungen zur Geschichte des Dorfes.

In der Dreggestobe sind Drechselmaschinen verschiedener Zeitperioden ausgestellt. Dort finden auch die beliebten Vorführungen für das Drechseln von Tellern, Schalen, Fasskränen und Schmuckgegenständen statt. Der angrenzende Kulturspeicher mit kleiner Teeküche dient als Versammlungsraum und im Dreggecafé gibt es Waffeln mit Sahne und Preiselbeeren oder heißen Kirschen.

Mehr Informationen: www.pastorenscheune.de

Schwerspatmuseum, Dreislar

Von März bis Oktober beschäftigt sich das 2008 eröffnete Schwerspat-Museum (Am Scheidt in Dreislar) mit der 230-jährigen Bergbaugeschichte des Dorfes und dem Schwerspat, einem Mineral, das bis ins Jahr 2009 in der Grube im Ort abgebaut wurde. Das Mineral wird in der Autoindustrie, bei der Herstellung von Farben und u.a. auch bei der Papierproduktion, in der chemischen und Kunststoffindustrie, zur Trinkwasserreinigung und als Kontrastmittel in der medizinischen Diagnostik eingesetzt.

Über Filme, Bilder und Geräusch- und Lichteffekte sowie einen in Original nachgebauten Stollen erleben Besucher die Arbeitsweise und das Leben der Bergleute in Dreislar. Infotafeln informieren darüber, wie es in der 4,6 Milliarden Jahre alten Erdgeschichte zur Entstehung des Schwerspats kam. In illuminierten Schaukästen funkeln außerdem zahlreiche Schwerspat-Kristalle.

Mehr Informationen: www.schwerspatmuseum.de