Der schnellste Sauerländer

Eric Irmler hat als Sprinter schnelle Ziele

Eric kam mit zehn Jahren zur Leichtathletikabteilung des TV Schmallenberg. Sein Ziel: eine bessere Ausdauer zu bekommen. Doch schnell entdeckte sein Trainer Dietmar Schulte die läuferischen Talente des Schülers und motivierte ihn das mal, über Sprinten nachzudenken. Seitdem verbessert Eric seine Bestleistungen in den Sprintdisziplinen von Jahr zu Jahr. Ein Beispiel gefällig? Der 100 m-Sprint. Die Olympiadisziplin schlechthin. Erics Leistungen können sich sehen lassen.

2017 (02.06. in Oeventrop) 12,51 Sekunden bei 2,2 Meter p/S Gegenwind
2018 (14.07. in Duisburg) 11,66 Sekunden
2019 (29.05. in Oeventrop) 11,30 Sekunden
2020 (22.07. in Melle) 11,24 Sekunden bei 2,3 Meter p/S Gegenwind
2021 (11.09. in Lage/Lippe) 11,04 Sekunden

Mit der Zeit von 11,04 Sekunden steht Eric Irmler in der Klasse U20 an 27. Position in Deutschland. Für 2022 hat sich der derzeit schnellste Sauerländer eine Zeit von 10,80 Sekunden als Ziel gesetzt. „Die 10 muss auf jeden Fall vor dem Komma stehen“, ist für Eric klar. Damit würde er zu den Top 20 in Deutschland gehören. Das ist zwar noch weit entfert von der Zeit, die der bislang schnellste Mann der Welt, Usain Bolt, lief: 100 m in 9,58 Sekunden. Er erreichte dabei eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 37,58 km/h und eine Spitzengeschwindigkeit von 44,72 km/h. Somit dürfte klar sein: Auch Eric wäre läuferisch in der Lage den Blitzer in der 30er-Zone auszulösen!

Schnell wie der Blitz

Auch die anderen Top-Leistungen von Eric Irmler sind beeindruckend: 60 m in 7,09 Sekunden und 200 m in 22,67 Sekunden. Zudem läuft der schnelle Schmallenberger gerne im Team, in der 4 x 100 m-Staffel. Mit seinen Lauffreunden vom LAC VELTINS Hochsauerland, Max Fischer, Alexander Richter und Oliver Ollesch, will Eric bei den diesjährigen Deutschen Meisterschaften im Sommer in Berlin am Staffelwettbewerb teilnehmen. Sein Trainer Christoph Geist ist zuversichtlich. „Die vier Jungs werden alle eine Zeit um die 10,90 laufen. Mit den gewonnenen Sekunden bei der Staffelübergabe wäre eine Zeit unter 42,00 Sekunden im Bereich des Möglichen. 2019 ist eine Juniorenstaffel mit Eric Irmler bereits 43,18 Sekunden gelaufen. Damit wäre man 2021 unter den besten 30 Staffeln in Deutschland gelandet.

Jedes Mal ein bisschen besser

Fünfmal in der Woche trainiert der Schüler der 12. Klasse des Berufskollegs Olsberg nach einem ausgeklügelten Trainingsplan seines Trainers Christoph Geist. Der wohnt zwar in Hagen, aber einmal in der Woche ist er mit Eric Irmler auf der Tartanbahn am Schulzentrum in Schmallenberg oder in Arnsberg und coacht seinen hoffnungsvollen Zögling. „Mal die 100 m in 10,20 Sekunden runterpowern, das kann ich mir schon ganz gut vorstellen“, sagt Eric, wenn er auf seine Ziele oder Träume als Läufer angesprochen wird. „Jedes Mal ein bisschen besser“ lautet das Motto. Dafür wird hart trainiert und auch sonst der Lebensstil entsprechend angepasst. Seine Eltern Simone und Frank Irmler unterstützen ihren Sohn nach Kräften dabei. „Ohne das Mitmachen meiner Eltern wäre es nicht möglich, den Sport auf diesem Niveau auszuüben“ sagt Eric. Viele Trainingseinheiten finden bei den weit auseinander wohnenden Sauerländer Athleten in Arnsberg statt. Der schnellste Sauerländer ist daher für die Unterstützung durch sein persönliches Umfeld dankbar, die Förderung durch den Verein und weitere Hilfen. „Ohne diese Hilfe wäre es nicht möglich, das Training so mitzumachen, um zu den schnellsten Männern in Deutschland zu gehören.“

Spaß daran, immer schneller zu laufen

Aus Erics ursprünglichem Ziel, die Ausdauer zu trainieren, ist heute ein ausgewogener, individueller Trainingsplan geworden, der ihm helfen soll, seine gesteckten Ziele Schritt für Schritt zu erreichen. Nächstes Jahr macht Eric sein Abitur in Sport und Biologie. Was dann wird, weiß der schnelle junge Mann noch nicht. Vielleicht werden Scouts aus der Leichtathletikszene auf ihn aufmerksam und er bekommt die Chance, bei einem der großen Leichtathletikvereine seinen sportlichen Weg fortzusetzen. „Mal sehen, was kommt!“ Eric Irmler bleibt sich selber treu: „Es macht mir ungeheuren Spaß, immer schneller zu laufen. Mit der richtigen Betreuung und Unterstützung kann aus dem Spaß am Ende vielleicht sogar noch eine Höchstleistung werden.“ Es lohnt sich, den Weg des sympathischen Schmallenberger Lauftalents zu verfolgen, bis es vielleicht in ein paar Jahren heißt: „Schneller Sauerländer. Besser geht’s nicht!“