Der Sauerländer Mäusebussard

Was den Mäusebussard mit einem Ameisenbären verbindet? Er trägt seine Leibspeise schon im Namen. Das war es dann aber auch glücklicherweise mit den Ähnlichkeiten. Bei uns wird der Mäusebussard eher mit einem anderen Vogel verwechselt, nämlich dem Milan. Beides große, heimische und tagaktive Raubvögel, beide imposant, schnell und häufig auch dekorativ am Straßenrand auf Zaunpfählen sitzend. Eine Verwechslung ist aber nur auf den ersten Blick möglich. Spätestens im Flugbild zeigt sich, dass der Bussard runde Schwanzfedern hat (wie im B für Bussard) und der Milan gegabelte Schwanzfedern, (wie im M für Milan). Auch der Ruf der Bussarde unterscheidet sich, sie miauen wie Katzen! Das hat ihnen auch weitläufig den Spitznamen Katzenadler eingebracht.

Bei uns ist der Bussard einer der am weitesten verbreiteten Raubvögel, allein in NRW gibt es schätzungsweise 15.000 Brutpaare. Apropos, der Bussard ist streng monogam. Hat sich Herr Bussard einmal eine Dame gewählt (oder andersherum), bleiben diese in den meisten Fällen bis an ihr Lebensende zusammen. Und das ist eine lange Zeit, denn der Bussard hat praktisch nur die Menschen zum Feind. In freier Wildbahn können die Tiere bis zu 15 Jahre alt werden. Bussarde können sehr stark in Farben variieren, es gibt Musterungen in grau, braun, schwarz und sogar weiß.

Ein Bussard erreicht Geschwindigkeiten bis zu 50 km/h, was ihn zu einem der schnellsten Flieger macht. Er lebt an Waldrändern und ist häufig – dank seiner bis zu 120 Zentimeter Flügelspannweite – kreisend über Wiesen und Feldern zu sehen. Dort fängt er aber nicht nur Mäuse, zu seinem Speiseplan gehören auch andere kleine Nager, Frösche oder Vögel. Auch angefahrenes Wild verschmäht er nicht. Kleinere Tiere verschluckt der Raubvogel komplett, sie werden im Magen aufgelöst. Unverdautes wird wieder ausgeschieden.

Bussarde sind streng geschützt und unterliegen einer ganzjährigen Schonzeit. Was das Kulinarische angeht, ist daher beim Vogel selbst leider nicht viel zu holen. Da er aber ein sehr geschickter Jäger ist, lässt er sich auf die Jagd nach Mäusen und Kaninchen abrichten. Aber wollen Sie wirklich Mäuse auf der Speisekarte haben? Wir warten dann lieber auf das nächste Sauerländer Tier.