Der Mensch im Mittelpunkt – auch in Sundern

Selbstbestimmtes Leben und Wohnen trotz Beeinträchtigung


Fast sind sie bezugsfertig! Mitten in Sundern entstanden unter der Trägerschaft des Josefsheim Bigge zwei moderne Immobilien innerhalb einer großzügigen Gartenlandschaft. Jedes der beiden Häuser wird ab diesem Herbst bis zu 24 jungen und junggebliebenen Erwachsenen mit Beeinträchtigungen, gerne aus Sundern und direkter Umgebung, ein neues Zuhause in einer komfortablen, attraktiven Wohnform bieten – inklusive individueller Unterstützung und passender Förderung für ein möglichst selbstbestimmtes Leben.

Beide Wohnhäuser sind komplett barrierefrei ausgestattet. Die Wohnungen sind zwischen ca. 50 und 80 m² groß und werden an Menschen ohne und mit Behinderungen vermietet.

Janine Rottler, die pädagogische Geschäftsführerin der Josefsheim gGmbH, ist von dem neuen Angebot überzeugt. „Anders als früher weiß man inzwischen, wie vorteilhaft es für Menschen mit körperlicher, geistiger oder seelischer Beeinträchtigung ist, einen festen Lebensmittelpunkt in der Nähe des bekannten Umfelds zu haben. Mit Projekten wie diesen Wohnhäusern reagieren wir durch die bewusste Dezentralisierung unserer Dienstleistung. “Wo Sunderaner Betroffene bisher nur die Möglichkeit des Lebens innerhalb der Familie, die Unterbringung in einem Seniorenheim oder der Umzug in eine andere Region blieb, stehen nun vor Ort Einzel- oder Zweier-Appartements, aber auch Wohnräume mit WG-Charakter zur Verfügung. „Vier große, private Zimmer inklusive eigenem Bad gehören neben einem Gemeinschafts-Wohnraum, Küche und Balkon zu jeder Wohneinheit. Bei der Einrichtung aller Unterkünfte haben wir uns sehr an den Bedürfnissen unserer künftigen Bewohner orientiert. Barrierefreiheit, Aufzüge – eine Selbstverständlichkeit! Dazu haben wir, ganz sauerlandtypisch, viel Holz eingebaut in unseren neuen Schmuckstücken. “Ein weitgehend selbstbestimmtes Leben – wie für jeden anderen Erwachsene ist das auch für die meisten Menschen mit Beeinträchtigung wichtig. „Natürlich ist unser Josefsheim-Fachteam für die Bewohner:innen da, wenn es gebraucht wird“, versichert Michaele Halbey, die als das Geschäftsfeld-Leiterin den Bereich ‚besondere Wohnformen‘ ver-antwortet. „Die WGs organisieren sich grundsätzlich im Verbund eigenständig. Von uns kommt individuelle Unterstüt-zung immer da, wo sie erforderlich und sinnvoll ist. Unsere Arbeit ist immer dann erfolgreich, wenn die Menschen mit Behinderungen durch unsere Begleitung ihren guten, selbstbestimmten Weg finden. “Und so wird nicht nur Einkaufen, Kochen und das Wäschewaschen trainiert, sondern dem Leben eine Struktur gegeben. „Ganz wichtig“, ergänzt Michaele Halbey, „ist uns die Teilnahme am ganz normalen Leben in Sundern. Nicht zuletzt deshalb ist die ‚Location‘ in der Kurze Straße ideal, denn Einkaufsmöglichkeiten oder Ärzte sind beispielsweise von hier aus gut erreichbar.“ Natürlich wird zur Normalität auch gehören, dass Besuchern das Vorbeikommen leicht gemacht wird. „Dabei denken wir nicht nur an Familienangehörige und Freunde“, betont Janine Rottler, „sondern wir laden ganz herzlich die Sunderaner Bevölkerung ein, den Schritt auf uns und unsere Bewohner zuzumachen. Engagieren kann man sich in vielfältiger Weise: Mal einen Kaffee zusammen trinken, gemeinsam zum Sportplatz gehen oder zur helfenden Hand bei einem Fest werden – wir freuen uns, wenn Sundern das Herz für uns öffnet. Unter unserem Motto ‚Im Mittelpunkt der Mensch‘ kann unser neues Josefs-Projekt zum großen Plus werden – sowohl für Menschen mit als auch ohne Beein-trächtigungen.“