51,4 Prozent der Deutschen leben mietfrei in einer Wohnung oder einem Haus. 48,6 Prozent leben zur Miete. Damit liegen wir europaweit auf dem niedrigsten Wert, nirgendwo sonst gibt es weniger selbstgenutztes Wohneigentum als bei uns. Die Gründe für diese Zurückhaltung dürften vielfältig sein, für den HSK könnten folgende Fakten eine maßgebliche Rolle spielen:
Da möchte zum Beispiel ein Bewohner der Kreisstadt ein Einfamilienhaus bauen. Einen Bauplatz hat er geerbt, was für einen echten Poahlbürger nicht unwahrscheinlich ist. Die Finanzierung steht, fehlt nur noch die Umsetzung in die Tat: Als erstes sucht unser Bauherr einen Architekten. Als Poahlbürger hat man da natürlich so seine Rücksichtsnahmen zu bedenken. Der Architekten-Schwager muss bedacht werden, sonst hängt der Haussegen schief. Vielleicht könnte man aber für die Statik den Kegel-, Skat- oder Schützenbruder einsetzen? Schwierig, weil immer einer zu kurz kommt und dann vielleicht verstimmt sein könnte. Die einzelnen Gewerke, so nennt man die notwendigen Handwerkerdienste beim Bau stellen dann ein ähnlich schwieriges Problem dar, wie die Sitzordnung beim Kommunionskaffeetrinken oder nächsten Familienfest. Wenn der Installateur oder der Dachdecker nicht im engsten Familienkreis gefunden werden kann, dann bestimmt im erweiterten Bekanntenkreis. Schon wieder dürfte die Entscheidung für diesen oder jenen, bei mehreren anderen liebenswerten und gleich qualifizierten Freunden eine Verstimmung auslösen. Den Maler des Innenbereichs, der sich der Beobachtung von draußen entzieht, könnte man vielleicht nach Preis-
Leistung auswählen, vorausgesetzt, er fährt ein neutrales Auto. Bei der Gartenanlage könnte man ja selber Hand anlegen, und so allen Problemen aus dem Weg gehen, wenn da nicht der angeheiratete Neffe wäre, der sich doch gerade erst selbstständig gemacht hat und dringend Aufträge benötigt.
Das ganze Dilemma dürfte für den Poahlbürger der einzig denkbare Anlass sein, einmal den Buiterling zu beneiden, der frei von solchen Überlegungen, fröhlich seinen Bau vorantreibt. Gönnen wir es dem Buiterling, er hat ja sonst nicht unbedingt viel zu lachen.