Denkmal des Monats: Schultenhof aus Winkhausen

Der Schultenhof in Schmallenberg-Winkhausen ist eine der ältesten und wertvollsten Hofanlagen im Hochsauerlandkreis. Besitzerfamilie Kuss hat den Hof sehr aufwendig restauriert und für verschiedene Nutzungen ausgebaut: Ferienwohnungen, eine Arztpraxis und eine Ausstellungsfläche. Die gesamte Hofanlage steht unter Denkmalschutz.
Die wunderschönen Fachwerkfassaden und die Vielzahl alter, landwirtschaftlicher Geräte auf dem Hof fallen dem Besucher sofort ins Auge. Im Haupthaus aus dem Jahr 1744 können die original erhaltene Deele, eine Fuhrmannsstube und die Küche mit imposantem Kamin von 1800 und einem mittelalterlichen Brunnen besichtigt werden. Im ehemaligen Schafstall aus dem Jahre 1860 entsteht gegenwärtig auf rund 500 Quadratmetern ein Erlebnismuseum mit landwirtschaftlichen Geräten und einem Dampflokmobil von 1927. Dazu werden in handwerklichen Werkstätten die gesamte Flachsbearbeitung und die historische Entwicklung des Fahr- und Motorrades, einschließlich Fahrradhilfsmotoren, gezeigt. Kinderwagen und -fahrzeuge, alte Spielsachen, ein Aussteuerschrank mit handgewebtem Leinen, gusseiserne Öfen vor 1900 und eine Amateurfunkstation aus der Anfangszeit runden die einzigartige Sammlung der Familie Kuss ab.

Haupthaus vor 350 Jahren erbaut

Mit der Veröffentlichung im Denkmalkalender 2019 erfährt der Schultenhof eine über die Grenzen von Schmallenberg hinaus gehende Anerkennung. Das Denkmal besteht aus dem Haupthaus, dem Bergkeller sowie einer ausgedehnten Hofanlage am östlichen Ortsausgang des Dorfes Winkhausen. Das Haupthaus ist ein teilmassives Fachwerk-Längsdeelenhaus unter einem mit Schiefer gedeckten Satteldach. Das ursprüngliche Kammerfach wurde in früherer Zeit mit Original-Materialen erneuert. Zu beiden Seiten des Wirtschaftsteiles liegen Kübbungen, das sind Stallungen für das Vieh. Der mit Inschriften reich gezierte Hauptgiebel bezeugt die Baudaten 1662 und 1744 (Renovierungsdatum). Das Deelentor ist vierteilig und zeigt vier Rauchlöcher, sein Torbalken trägt eine launige Inschrift aus jüngerer Zeit, die Torpfosten sind in der sauerländischen Tradition mit Motiven der Volkskunst reich verziert. Die reich profilierten Füllbretter am Giebelschild sind farbig gefasst. Dazu sind die Eckpfosten des schöne Verstrebungsfiguren aufweisenden Fachwerks im Obergeschoss des Hautpgiebels mit Taubändern verziert.

Denkmalkalender 2019

In der neuesten Auflage des Kalenders präsentieren die Mitgliedsstädte ihre ausgewählten „Denkmäler des Monats“. Vertreten sind für unsere Region die Stadtkerne von Arnsberg, Bad Berleburg, Bad Laasphe, Freudenberg, Lippstadt, Siegen, Schmallenberg, Soest und Werl sowie die Ortskerne von Elsoff, Eversberg und Hallenberg.
Für 10 Euro kann der Kalender ab sofort in den Verkaufsstellen im Rathaus der Stadt Schmallenberg, beim Schmallenberger Sauerland- Tourismus sowie in der örtlichen Buchhandlung „WortReich – Lesen und mehr“ erworben werden. (hh)