Das Trainer-Trio

Interview mit Jens Richter, Daniel Kompernaß und Steffen Hömberg

WOLL: Wie fühlt ihr Euch heute, wenige Tage vor dem Start der neuen Fußballsaison 2020/21?
Jens:
Ich kann sagen das ich mich sehr gut fühle. Es ist einfach ein Traum, der wahr geworden ist, mit dem FC Arpe/Wormbach in der Landesliga spielen zu dürfen. Die Vorbereitung darauf ist bis jetzt auch sehr gut verlaufen und wir fiebern nun dem Saisonstart entgegen.
Steffen: Sehr gut. Nach der langen fußballfreien Zeit freue ich mich auf die neue Saison und natürlich auf die neue Liga. Man merkt, dass es den Jungs genauso geht.
Daniel: Es ist insgesamt eine riesige Vorfreude zu spüren. Endlich können wir wieder Meisterschaftsspiele austragen und darüber hinaus spielen wir zum ersten Mal in der Geschichte unseres Vereins in der Landesliga.

WOLL: Jens, im Anschluss an deine aktive Laufbahn beim FC Arpe/Wormbach hast Du vor exakt zwei Jahren den Trainerposten bei der I. Mannschaft übernommen. Was hat Dich daran gereizt?
Jens:
Nach meiner aktiven Laufbahn, die ich ja beim FC Arpe Wormbach nach acht sehr schönen Jahren beendet habe, bin ich beim FC Lennetal als Trainer eingestiegen. Schnell habe ich dort gemerkt, dass mir die Arbeit als Trainer gefällt und dass ich meine Erfahrungen, die ich über rund 30 Jahre im Fußball gesammelt habe, gerne an die jungen Leute weitergeben möchte. Als dann der Anruf aus Arpe kam, war ich zunächst etwas überrascht, da sie erst ein halbes Jahr vorher mit einem neuen Trainer gestartet sind. Aber für mich war dann eigentlich, nach kurzer Rücksprache mit meiner Frau klar, dass ich die Aufgabe übernehmen werde. Der FC Arpe /Wormbach ist eine Herzensangelegenheit für mich, da ich, wie oben gesagt, acht fantastische Jahre als Spieler dort hatte. Ich wusste, welches gute Umfeld mich erwartet und natürlich was für gute Fußballer dort aktiv sind. Aber ich wusste auch, wo ich ansetzen musste, um erfolgreicher Fußball zu spielen. Dass es dann so gut gelingt kann man natürlich vorher nicht wissen und garantieren. Die Jungs setzen es überragend um und ziehen unglaublich gut mit, so dass jedes Training eine Freude ist.

WOLL: Daniel, als Mittelfeldregisseur hast Du beim FC Arpe/Wormbach über viele Jahre zusammen mit Jens die Fäden im Mittelfeld gezogen. Wie unterscheidet sich die Trainertätigkeit von der Arbeit im Mittelfeld?
Daniel:
Die Unterschiede sind schon sehr groß. Während man sich als Spieler hauptsächlich auf die eigene Leistung in Spiel und Training konzentriert, hat man als Trainer immer die bestmögliche Vorbereitung und Organisation der Trainingseinheiten und Spiele im Auge. Ich glaube, dass sich die Trainingsinhalte und -schwerpunkte in den letzten Jahren enorm geändert haben und auch der Anspruch der Spieler steigt. Hierbei ist es natürlich ein großer Vorteil, dass Jens, Steffen und ich so viele Jahre zusammengespielt haben. Das war eine tolle Zeit und dadurch weiß auch jeder, wie der andere tickt. Wir versuchen in unserer Trainertätigkeit den Jungs die Erfahrung aus unserer aktiven Zeit sowie der Arbeit mit vielen guten Trainern, die wir hatten, weiterzugeben. Gut ist hierbei sicherlich auch, dass wir mit vielen aktuellen Spielern noch gemeinsam auf dem Feld gestanden haben und die aktive Zeit noch nicht allzu lange her ist.

WOLL: Steffen, über viele, viele Jahre hast Du dafür gesorgt, dass es die gegnerischen Stürmer und Torschützen sehr schwer hatten gegen den FC Arpe/Wormbach ein Tor zu erzielen. Kannst Du Deine Erfahrungen aus der aktiven Zeit heute an die jungen Torleute weitergeben?
Steffen:
Natürlich versuche ich die eine oder andere Erfahrung weiterzugeben beziehungsweise ins Torwarttraining einfließen zu lassen. Aber in erster Linie müssen unsere Torhüter ihre eigenen Erfahrungen sammeln und ihren eigenen Spielstil entwickeln. Die Jungs bringen alles mit, was einen guten Torhüter auszeichnet. Da macht jedes Training richtig Spaß. Wir sind mit Julian, Jan und Denis auf der Torwartposition hervorragend aufgestellt.

WOLL: Nach 20 Spieltagen wurde die Saison in der Sauerland Bundesliga abgebrochen. Der FC Arpe/Wormbach wurde zum Aufsteiger in die Landesliga erklärt. Eine spontane Meisterfeier, wie bei früheren Aufstiegen gab es nicht. Wie hat sich das angefühlt?
Jens:
Natürlich war es etwas anders als wenn man den letzten Punkt auf dem Platz holt und dann gemeinsam mit den Fans am Sportheim feiert, aber ich denke wir haben das Ganze auch so sehr gut feiern können. Natürlich mussten wir uns immer den Corona-Bedingungen anpassen, aber das haben wir meiner Meinung nach sehr gut geschafft und umgesetzt. Jetzt gilt es, den Fokus für die neue Saison zu finden.

WOLL: Und wann wird die Meisterfeier nachgeholt?
Jens:
Wir werden am Samstag (Anmerkung der Redaktion: 29. August) nach dem Pokalfinale noch eine etwas spontane Meisterfeier mit allen Fans, Sponsoren und Spielern machen. Ich denke danach ist es aber auch gut mit der Feierrei. Dann müssen wir uns dann voll auf die neue Saison konzentrieren um gut zu starten.

WOLL: Mit welchen Erwartungen geht der FC Arpe/Wormbach in die erste Saison in der Landesliga?
Jens:
Ich denke, dass wir es einfach total genießen sollen, in dieser Liga spielen zu dürfen. Für viele von uns ist es das erste Mal auf diesem Niveau. Da müssen wir uns schnell an die neuen Gegebenheiten und an das schnellere Tempo gewöhnen. Ich erwarte, dass wir genauso fokussiert sind wie letztes Jahr und alles reinhauen werden, um uns in der Landesliga zu etablieren.

WOLL: Einer der stärksten Spieler des Teams, Marcel Schmidt, hat den Verein in Richtung SG Finnentrop/Bamenohl – Aufsteiger in die höchste Amateurklasse (Oberliga) verlassen. Konnte dieser Verlust wieder mit einem neuen Spieler aufgewogen werden? Wer ist noch gekommen, um den Kader zu verstärken?
Steffen: Marcels Abgang ist für uns schon ein großer Verlust sowohl auf als auch außerhalb des Fußballplatzes. In der Oberliga zu spielen ist aber eine einmalige Gelegenheit. Für diese sportliche Herausforderung wünschen wir ihm viel Erfolg. Neu zur Mannschaft stößt Moritz Bücker vom FC Assinghausen/Wiemeringhausen/Wulmeringhausen sowie die beiden A-Jugendlichen Simon Bieker und Lukas Grothoff, wobei alle drei ihre Stärken im Offensivbereich haben. Für Marcels Position haben wir keinen externen Neuzugang eingeplant. Hier gibt es im Kader einige Anwärter und Alternativen.

WOLL: Wie wichtig wird in der neuen Saison, in der höheren Spielklasse, die Unterstützung der Fans und Zuschauer sein?
Daniel: Ich kann mich noch gut an die beiden Aufstiege in die Bezirksliga erinnern. Die Euphorie damals war riesig und der Zuschauerschnitt bei unseren Spielen entsprechend groß. Wir waren jahrelang eine der Mannschaften mit den höchsten Zuschauerzahlen und auch bei Auswärtsspielen waren häufig mehr Zuschauer von uns als vom Heimatverein. Das hat uns als Mannschaft immer enorm geholfen und so macht es natürlich auch viel mehr Spaß. Ich glaube, dass sich unsere Fans auch bei diesem Aufstieg auf die neue Liga freuen und dass das Interesse groß sein wird. Gerade in der neuen Liga wird die Unterstützung unserer Fans für uns sehr wichtig sein und wir wollen als Mannschaft dafür sorgen, dass die Zuschauer auch gerne zu unseren Spielen kommen.

WOLL: Wir bedanken und für das gute Gespräch und wünschen Euch und dem Verein viel Erfolg in der Landesliga.