„Das Schreiben mit der Hand macht mich frei.“

Quelle: privat

Ein Interview mit Autorin Lisa Keil

Der Roman, der im September erschien, stellt mit Milli und Cordula ein Mutter-Tochter-Duo in den Fokus, das die Leser bereits aus dem ersten Band kennen. Milli will Tierärztin werden und beginnt nach der erfolgreich bestandenen Zwischenprüfung eine Stelle an der Uni-Klinik. Ihre Mutter Cordula erlebt beruflich hingegen eine kleine Durststrecke. Wie der Zufall so will landet Cordula in Millis altem WG-Zimmer. Hilft das den beiden starken Frauen, die Distanz zwischen ihnen zu überwinden? Ein französischer Austauschstudent und ein wortkarger Tierpfleger sorgen nebenbei für reichlich Trubel im Liebesleben der Beiden.

Familie, Liebe, Landleben. Das sind nur drei Aspekte, die in „Auf und mehr davon“ zur Geltung kommen. Lisa Keil nimmt die Leser mit auf Abschiedstour ins fiktive Neuberg, das einem mitsamt den Charakteren wahrlich ans Herz gewachsen ist. Zum Erscheinen ihres dritten Buches hat sich WOLL mit der Autorin zu einem Interview verabredet.

Quelle: Stefanie Lategahn

WOLL: Lisa, seit unserem ersten Interview hat sich viel verändert. Wie würdest du deine Entwicklung als Autorin beschreiben?
Lisa Keil: Mit jedem Buch ist immer mehr Handwerkszeug fürs Schreiben dazukommen. Ansonsten hat sich nicht viel verändert, ich schreibe immer und weiterhin alles mit der Hand. Das macht mich frei, weil man nichts schieben oder löschen kann. Es geht nur voran. Am Anfang legt man das Setting fest, welche Charaktere auftreten sollen und zu welchen Konflikten es kommt. Daran arbeite ich dann mit meiner Literaturagentin, die immer die wichtigen Fragen stellt.

WOLL: Gibt es schon ein neues Schreibprojekt?
Lisa Keil:
„Auf und mehr davon“ hat mir wirklich viel Kraft gekostet, ich musste über mich hinauswachsen. Deswegen macht das Schreiben gerade Pause. Natürlich gibt es aber auch schon eine neue Idee, die langsam heranwächst. Ich bleibe einfach weiterhin meinem Motto „Schreib was du liebst“ treu. Das Schreiben muss eben seinen Platz finden zwischen den großen und kleinen Dingen, die mir sonst noch wichtig sind: das Tierarztleben, meine Familie und Freunde und unsere drei Pferde.

WOLL: Im Mai hast du am „Literaturfestival europa:westfalen“ teilgenommen, das auch vom WOLL Verlag mitorganisiert wurde. Wie wichtig sind dir regionale, literarische Veranstaltungen?
Lisa Keil: Bücher lesen und Bücher schreiben verbindet. Die Veranstaltung, bei der es um das literarische Sauerland ging, hat gezeigt, wie vielfältig und grenzenlos Literatur ist. Es gibt keine Randgruppen, weil für jeden etwas dabei ist. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht, dabei zu sein. Sonja Vieths Buchhandlung in Arnsberg ist meine Partnerbuchhandlung und wir haben schon viele Events, wie zum Beispiel Signierstunden, zusammen veranstaltet. Ich finde es toll, wenn man sich da gegenseitig unterstützt. Sonja und ich haben uns nach einer Veranstaltung anderthalb Stunden lang im Dunkeln auf dem Parkplatz übers Lesen und Bücher unterhalten, und genau dieses Gespräch wollten wir mit den Interessierten bei der Online-Veranstaltung teilen.

Quelle: Fischer

WOLL: Vielen Dank für das interessante Gespräch, wir wünschen dir auch weiterhin alles Gute!

Lisa Keil: Auf und mehr davon
Fischer Verlag • 432 Seiten
ISBN: 978-3-596-70100-1