Das Sauerland-Museum als Kulturforum und Museumsportal

Westfale Dr. Oliver Schmidt seit Anfang des Jahres neuer Leiter

Das Sauerland-Museum in Arnsberg stand in den vergangenen Jahren im Blickpunkt des öffentlichen Interesses. Mit der Fertigstellung des imposanten Neubaus und der großen Macke-Ausstellung im Jahr 2019 sind die Erwartungen bei Museumsgängern aus dem Sauerland gestiegen. Zum 1. Januar hat Dr. Oliver Schmidt, ein Westfale aus Dortmund, die Leitung des Museums von Dr. Jürgen Schulte-Hobein übernommen. Die neue Ausstellung „EISZEIT – Leben im Extrem“ ist ein weiterer Höhepunkt nach der erfolgreichen Macke-Ausstellung im Jahr 2019.

Kulturelles Erbe stärken

Für Dr. Oliver Schmidt fungiert das Sauerland-Museum als Ort für richtungsweisende Ausstellungen, soll vor allem aber auch ein Portal für die Museumslandschaft des Hochsauerlandes sein. Hierzu gehören knapp 50 Museen, Heimatstuben und Kulturdenkmäler von Arnsberg bis Winterberg. „Das kulturelle Erbe stärken und es in den Blickpunkt der hier lebenden Menschen sowie der Besucher dieser Region zu lenken, ist eine wichtige Aufgabe für das Museumsteam und mich“, betont der promovierte Museumsleiter. „Das Sauerland ist deutlich reicher an kulturhistorischen Ereignissen und Fakten, als das allgemein angenommen wird. Wir suchen als Leitmuseum die stetige Zusammenarbeit mit den örtlichen Museen und Organisationen, um die Öffentlichkeit für die relevanten Themen zu interessieren.“

Interesse wecken und ein Forum sein

Bestes Beispiel für diese Zusammenarbeit ist die bald eröffnete Ausstellung „EISZEIT“. Explizit geht diese auf die Auswirkungen der letzten Eiszeit im Sauerland ein, die vor etwa 20.000 Jahren ihren Höhepunkt erreichte. Das beweisen nicht zuletzt die Funde in der bekannten Balver Höhle oder die Ausstellung des etwas 43.000 Jahre alten Mammutskeletts, das aus einer Tongrube im benachbarten Ahlen stammt. „Es wird gezeigt, wie das damalige Klima mit einer etwa 15 Grad tiefer liegenden Temperatur im Jahresdurchschnitt, etwa fünf Grad unter Null, gegenüber heute das Leben von Mensch und Tier beeinflusste und was das heute für uns bedeutet“, erklärt Dr. Oliver Schmidt. Als kulturhistorisches Museum gehören Fragestellungen des Lebensraums Sauerland in jeglicher Hinsicht zum unmittelbaren Aufgabenbereich. „Wir wollen ein Bild der jeweiligen Lebensweise zeigen. Dazu gehören Kultur, Wirtschaft, Lebensart und Lebensform. Das Sauerland als Ort, der uns Anlässe gibt, über den Tellerrand zu schauen. So wird es 2022 eine Ausstellung zum Thema ‚Hexen‘ geben.“

Museumsleiter Schmidt sieht das Sauerland-Museum als Forum, in dem man sich begegnet, austauscht und auf der Basis des allgemeinen Wertekonsenses unterschiedliche Meinungen vorträgt. Dabei spielt die allgemeine Lage in Westfalen eine herausragende Rolle. „Unsere Kulturschätze möchten wir gerne auf ihre Aktualität hin befragen und auch ganz neue Perspektiven auf unsere Geschichte(n) eröffnen. Dabei hoffen wir ganz besonders auf die jungen Menschen im Sauerland und ihr Engagement für ihre Heimat“, betont Dr. Oliver Schmidt.

Die Ausstellung, deren Beginn eigentlich für Mitte November angesetzt war, öffnete am 9. März ihre Pforten. Zurzeit ist ein Museumsbesuch nur mit Voranmeldung (Zeitticket) möglich. Ab Dienstag, dem 9. März, können Sie zu den Öffnungszeiten des Museums telefonisch ein Zeitticket reservieren unter 02931/94-4444. Oder schreiben Sie eine Mail an  sauerlandmuseum@hochsauerlandkreis.de mit Ihren Wunschdaten; Sie erhalten so schnell wie möglich eine Bestätigung. Die Sonderausstellung „Eiszeit – Leben im Extrem“ wird bis zum 4. Juli verlängert.