Kreuze und Kapellen auf den Gipfeln des Sauerlandes
Eine kleine Ebene auf dem höchsten Punkt des „Kleinen Lumbergs“ war nach Kyrill freigelegt und auch der Besitzer dieser Fläche, Stefan Sommer, war sofort von der Idee begeistert. Auf die Frage: „Wie soll´s denn werden?“ antwortete Sommer nur: „Groß!“ Während seines kompletten Sommerurlaubs nutzte Matthias Baust jede freie Minute, um im holzverarbeitenden Familienbetrieb im Stakelbrauk die Idee in die Tat umzusetzen. Ein Statiker unterstützte die Bauplanung und fachliche Hilfe bekam er von der Tischlerin Maria Becker aus Dorlar.
Nach drei Wochen Bauzeit war es soweit: Ein 12 Meter hohes und 5,6 Meter breites Kreuz war fertiggestellt. „Aus drei Meter langen Leimholzplatten aufgebaut, besteht es komplett aus Douglasie“, erklärt Matthias Baust. „Mit wetterfester Farbe angestrichen ist es so für lange Jahre haltbar.“ In der Zwischenzeit war auch das Fundament gegossen worden – „Eine Aktion mit reger Beteiligung“, wie der 57-Jährige versichert.
Doch nun begann die nächste Herausforderung: der Transport und das Aufstellen vor Ort. Aber durch die Hilfe einiger Bremker war auch das ohne größere Probleme zu schaffen. Das erste Stück, vom Stakelbrauk bis zum Fuße des „Kleinen Lumbergs“, konnte mit einem Trecker zurückgelegt werden. Dann allerdings war aufgrund der Steigung ein zweites Zugfahrzeug nötig, denn das Kreuz wurde als Ganzes transportiert. An Ort und Stelle wurde es dann liegend ausgerichtet und dank eines Sockels, der wie ein Scharnier funktioniert, mit Allrad-Teleskopheber und Seilwinde im Nu hochgezogen. Dass alles so reibungslos funktionierte, war nur durch die hervorragende Zusammenarbeit möglich. Und die musste, wie es im Sauerland üblich ist, anschließend mit einem ordentlichen Richtfest belohnt werden.
Auf einer Tafel am Kreuzstamm ist eine Textpassage aus einem Kirchenlied angebracht, und nachdem die Einsegnung bei einer Prozession durch Pastor Johannes Insel erfolgte, war die Herzensangelegenheit von Matthias Baust komplett abgeschlossen. Seitdem ist das Kreuz hoch oben über Bremke zu sehen und gilt als beliebter Anlaufpunkt für Wanderer oder auch als Treffpunkt für Dorfbewohner. Eine Sitzgruppe lädt zum Verweilen ein.
Im vergangenen Jahr war zum ersten Mal eine Renovierung erforderlich: Neben einem neuen Anstrich wurde auch eine Elektro-Installation mit Solarzellen angebracht. Seitdem ist das Kreuz abends beleuchtet. „Im Rückblick auf den Sommer 2008 bin ich immer noch berührt und habe erfahren, was es bedeutet, auf dem Land und in einer lebendigen Gemeinde zu leben“, sagt Matthias Baust heute. „Die breite Unterstützung und die Beteiligung vieler haben den Bau des Kreuzes erst möglich gemacht – alle standen dahinter.“ Neben ihm als Erbauer des Kreuzes waren als Ideengeber die Bremker Stefan Sommer, Hubert Hengesbach, Alfons Plett und Norbert Sappsen, der inzwischen verstorben ist, maßgeblich beteiligt.
Das Kreuz ist das beste Projekt seit Jahren und gilt als eine schöne Identifikation mit Bremke, so die Stimmen von außen. Für Matthias Baust ist es aber noch mehr: „Solch ein Bauwerk, das macht man nur einmal im Leben.“