Das Kreuz auf dem Käppelchen bei Siedlinghausen

Auf einer Fahrt von Altenfeld nach Siedlinghausen fällt es sofort auf: das sogenannte Kreuz auf dem Käppelchen, das – wenn man es ganz genau nimmt – gar nicht auf dem Käppelchen steht. Von der Siedlinghäuser Seite aus steht es auf einem markanten, baumlosen Hügel, von der Altenfelder Seite aus sogar auf einer Felsklippe: dem Naturdenkmal Krähenstein. Das eigentliche Käppelchen ist ein etwa 270 Meter weiter südlich gelegener, zweiter, weniger markanter Felsen. Doch seit ein Kreuz ihn ziert, ging sein Namen auch auf den Nachbarfelsen über. Die Krähen, die den Felsen trotzdem gerne noch als Ausguck und Treffpunkt nutzen, stört es wohl nicht. Sein 360-Grad-Rundumblick macht den steilen Krähenstein zu einem lohnenderen Wanderziel für diejenigen, die den Anstieg von Siedlinghausen aus nicht scheuen, und zum Ziel für einen bequemen Spaziergang, wenn man von der Straße nach Altenfeld aus startet. Selbst die „großen Geschwister“ der beiden Felsen, die Bruchhauser Steine, sind vom Krähenstein aus zu sehen.

Das Kreuz auf dem Felsen hat eine wechselvolle Geschichte. Die erste, hölzerne Version wurde kurz vor dem Ersten Weltkrieg aufgestellt und überstand sogar die heftigen Kämpfe am Ende des Zweiten. Der Anlass für die Errichtung des Kreuzes waren die zweiten, von der Erzdiozöse Paderborn organisierten Missionstage in Siedlinghausen im Jahr 1911. Weitere Missionstage fanden in den Jahren 1859, 1955 und zuletzt 1974 statt. Schon in der Zeit zwischen den Kriegen gab es eine erste, abenteuerlich improvisierte Beleuchtung für das Kreuz – unter anderem bestehend aus Fahrradlampen. Dann aber kamen Schicksalsschläge aus der Natur. Nur wenige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg schlug ein Blitz ein und zerstörte das Kreuz. Vier Jahre später wurde ein zweites Kreuz an gleicher Stelle aufgestellt und vier Jahrzehnte später brachte es ein Sturm erneut zu Fall. Das heutige Kreuz – nun mit Blitzableiter und massiven Fundamenten ausgestattet – ist aus Lärchenholz, wiegt 1,2 Tonnen und kann ganz regulär beleuchtet werden. Es wurde im Jahr 2018 von den Aktiven der Freiwilligen Feuerwehr Siedlinghausen sowie einigen weiteren engagierten Personen aus dem Dorf aufgestellt und von Pastor Norbert Lipinski gesegnet.