Damit es im heimischen Garten summt und brummt

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Bienen- und Schmetterlingswiesen

Man sieht sie immer öfter: Mal kleine und mal größere Häuschen, gefüllt mit Stöckchen und allerlei Naturmaterialien, die in heimischen Gärten, in öffentlichen Parks und an Wegesrändern stehen oder hängen. Vor einigen Jahren fragte man sich vielleicht noch beim ersten Anblick, wofür diese Häuschen gut sind – mittlerweile wissen die meisten: Es handelt sich hierbei um sogenannte Insektenhotels, in denen sich Bienen, Schmetterlinge, Ohrenkneifer und Co. wohlfühlen.

Doch nicht nur beim Thema „Wohnen“ wird den kleinen Krabblern in den letzten Jahren immer mehr unter die Beinchen gegriffen, sondern auch bei der Nahrungssuche. Vermehrt sieht man in Orten leerstehende Grünflächen, die im Frühling und Sommer mit einer regelrechten Blumenpracht aufwarten und in denen es fleißig summt. In den Regalen im Baumarkt weisen immer mehr Saatmischungen und auch Pflanzenetiketten ausdrücklich darauf hin, dass sie gut oder geeignet für Bienen und Schmetterlinge sind. 


Starker Rückgang an Insekten

Doch wieso geht in den letzten Jahren der Trend und die Grundeinstellung vieler Menschen dahin, dass unseren Insekten geholfen werden muss? Manch einem ist es vielleicht schon einmal aufgefallen: Sitzt man abends auf dem Balkon oder der Terrasse, schwirren bei weitem nicht mehr so viele Tierchen um die Lichtquellen, wie sie es noch vor ein paar Jahrzehnten getan haben. Auch die Windschutzscheibe des Autos bleibt länger sauber, als sie es damals noch tat. Denn: Seit 1989 ist die Biomasse an Fluginsekten in NRW mancherorts um bis zu 80 Prozent zurückgegangen. Von der Zerstörung der Lebensräume bis hin zu Pestizidgebrauch – die Gründe sind komplex und vielfältig. Darunter leiden nicht nur die Insekten, sondern auch 85 Prozent aller Pflanzenarten, die von der Bestäubung abhängig sind, sowie heimische Vogelarten, deren Nahrungsquelle schrumpft.

Wie richtig helfen?

Vom Insektenhotel bis zur extra angelegten Schmetterlingswiese – viele Menschen versuchen im Privaten einen Betrag zu leisten, um die Insekten zu schützen und zu unterstützen. Hierbei gibt es jedoch ein paar kleine, aber entscheidende Dinge zu beachten.

Tipp: Insektenhotels

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Kleine, aufhängbare Insektenhotels findet man mittlerweile sogar im Supermarkt. Die Nisthilfen sind manchmal aber weniger hilfreich als gedacht, denn teilweise werden Materialen verwendet, die zwar optisch passend wirken, aber nichts mit den Lebensgewohnheiten der Tiere zu tun haben. Hier empfiehlt es sich, im Vorhinein etwas zu recherchieren oder sich gar ein Insektenhotel selbst zu bauen. Der NABU (Naturschutzbund Deutschland) gibt viele hilfreiche Hinweise, welche Materialen den Insekten wirklich als Nist- oder Überwinterungshilfe dienen, und welche nicht. Loch- und Hohlziegel beispielsweise sind Bestandteil fast jedes Insektenhotels, sind aber vor allem für Bienen ungeeignet und werden nicht besiedelt. Viele zu kaufende Hotels sind außerdem aus Frischholz gefertigt, obwohl die Tiere abgelagertes Holz bevorzugen. Es lohnt sich also, genau hinzuschauen, damit im Hotel fleißig eingecheckt wird.

Tipp: Bienen- und Schmetterlingswiesen


Kein Wunder, dass sich viele Menschen dafür entscheiden, im Sommer einen Teil ihrer Wiese ungemäht zu lassen oder eine Blumenmischung für Bienen und Schmetterlinge zu sähen – die bunte Blumenpracht sieht schön aus und ist noch dazu insektenfreundlich. Um den heimischen Arten und vor allem den bedrohten Arten wirklich zu helfen, sollte man Saatmischungen mit Bedacht wählen. Wichtig ist, dass die Saat heimische Pflanzenarten enthält. Gerade gefährdete Insektenarten sind oft spezialisiert und saugen keinen Nektar aus nicht heimischen Pflanzenarten. Oft befinden sich in den herkömmlichen Saatmischungen aber Pflanzen, die aus dem Mittelmeerraum oder sogar aus Nordamerika kommen. Auch hier lohnt sich etwas Recherche, um passendes Saatgut zu finden, damit die heimische Wiese zum Insektenbuffet wird. Gerne angeflogen werden beispielsweise die heimische Schafgarbe, Kornblumen, wilde Malven, Spitz-Wegerich, Ringelblumen und Co.