CO2-Abgabe: Wie Verbraucher entlastet werden

Zum Jahreswechsel haben sich im Sauerland einige Gesetze geändert. Eine der wichtigsten Änderungen bezieht sich auf die CO2-Abgabe. Unternehmen müssen für fossile Energieträger in den Bereichen Wärme und Verkehr fortan Emissionsrechte erwerben. Den dafür anfallenden Preis legen Betriebe teils auf die Verbraucher um. Konsumenten spüren dies ab diesem Jahr beim Tanken und Heizen. Die Verbrennung von Erdöl, Erdgas, Diesel und Benzin kostet sie pro ausgestoßener Tonne CO2 zunächst 25 Euro. In den kommenden Jahren wird die Abgabe noch ansteigen. Vor allem der Großindustrie soll die CO2-Bepreisung zum Umstieg auf erneuerbare Energien bewegen. Privatverbraucher dagegen will der Gesetzgeber weitestgehend entlasten.

Wer die CO2-Abgabe zu spüren bekommt

Die nun eingetretene Änderung des Brennstoffemissions-Handels-Gesetzes ist ein Teil des Klimaschutzprogrammes 2030. Der Bundesrepublik hat sich bis 2050 Klimaneutralität vorgenommen. Um dieses Ziel zu erreichen, muss die Energiewende angekurbelt werden. Das betrifft vor allem die deutsche Industrie. Im Jahr 2019 gingen auf den industriellen Sektor über 119 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente zurück. Mit mehr als einem Drittel hatte die Branche Eisen und Stahl daran den größten Anteil. Nachhaltige Verbraucher werden von der neuen CO2-Abgabe kaum etwas spüren. Das gilt vor allem für Menschen, die schon jetzt

  • eine Solaranlage betreiben.
  • auf Elektromobilität setzen.

Leider gehen bei weitem noch nicht alle Verbraucher beim Thema Klimaschutz über kleinere Verhaltensanpassungen wie regionales Einkaufen hinaus. Wer im Hinblick auf Mobilität und Heizen noch nicht nachhaltig denkt, spürt die aktuelle CO2-Abgabe deutlich. Dieselfahrer kostet der Liter jetzt 7,9 zusätzliche Cent und auch für Benziner zahlen Verbraucher seit diesem Jahr pro Liter 7 Cent mehr. Ähnlich teuer wird das Heizen mit Gas- und Ölheizungen. Der Liter Heizöl kostet seit 2021 7,9 Cent mehr. Bei Erdgas sind es pro Kilowattstunde 0,6 Cent. Der Deutsche Mieterbund schätzt die jährlichen Zusatzkosten für fossile Heizsysteme je nach Wohnungsgröße auf Summen zwischen 25 und 130 Euro.

Diese Entlastungen sind vorgesehen

Mieter und Pendler trifft die neue CO2-Abgabe vergleichsweise hart. Letztere sind auf hohe Mobilität angewiesen und ohne Elektroauto mit ausufernden Mehrkosten konfrontiert. Erstere hingegen haben kein Mitspracherecht, wenn es um das Heizsystem des Vermieters geht. Trotzdem tragen sie die Kosten für Öl- und Gasheizungen in voller Höhe. Der Mieterbund würde Mieter gerne vollständig aus der Verantwortung nehmen. Bisher wehren sich Immobilienbesitzer jedoch gegen eine Kostenübernahme. Sogar die vorgeschlagene Kostenteilung lehnt der Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen ab. Durch die Abgabe stünde Vermietern künftig weniger Geld zur energetischen Sanierung zur Verfügung. Eine Einigung gibt es bisher nicht. Trotzdem beruft sich der Staat darauf, Privatverbraucher durch die CO2-Steuer nicht belasten zu wollen. Zur Entlastung sollen die Einnahmen aus dem Emissionshandel

  • mit einer Senkung der EEG-Umlage kombiniert werden, damit die Stromkosten fallen.
  • ab 2024 anteilig zur Erhöhung der Pendlerpauschale genutzt werden.
  • einkommensschwachen Bürgern monatliche Zuschläge auf das Wohngeld ermöglichen.
  • in gewisser Höhe in Form von Fördergeldern für alternative Energien an Privatverbraucher zurückfließen.