Cannabisanbau im Sauerland bald legal – wie funktioniert das eigentlich?

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Die Menschen im Sauerland sind Neuerungen aufgeschlossen und interessieren sich für den technischen Fortschritt. Für das Jahr 2024 hat die deutsche Regierung die Legalisierung von Cannabis auf der Agenda und das bringt viele Neuerungen mit sich. Gemäß der Gesetzeslage scheint es dann möglich zu sein, als Privatperson im Sauerland eigenes Hanf anzubauen. Aber wie funktioniert das eigentlich? Lässt sich eine Cannabispflanze im Blumenkasten des gemütlichen Einfamilienhäuschens ziehen oder braucht es dafür besondere Voraussetzungen?

Die richtigen Samen – Voraussetzung für blühendes Cannabis im Sauerland

Mit dem Eigenanbau darf natürlich erst dann begonnen werden, wenn die Bundesregierung ihr abschließendes „Okay“ gegeben hat und Cannabis offiziell legalisiert wurde. Viele Sauerländer haben einen grünen Daumen und züchten wunderschöne Pflanzen in ihrem Garten. Um erfolgreicher Cannabis-Grower zu werden, braucht es zunächst Marihuana Samen von guter Qualität. Hinsichtlich der Sameneigenschaften gibt es einige Unterschiede zu beachten. Beliebt sind feminisierte Cannabis Samen, da hier keine Sortierung zwischen männlichen und weiblichen Pflanzen erfolgen muss. Potentes Marihuana wächst ausschließlich an weiblichen Exemplaren!

Eine weitere Alternative sind Autoflowering Samen. Sie haben den Vorteil, dass sie besonders widerstandsfähig sind und der Anbauer keine große Erfahrung mitbringen muss. Die Sorten wechseln automatisch in den Zustand der Blüte, wenn die richtige Zeit gekommen ist. Dafür braucht es weder bestimmte Lichtverhältnisse noch einen speziellen Growing-Room. Durch die Robustheit ist es möglich, solche Autoflowering-Cannabis-Samen auf der Fensterbank zu ziehen.

Die größte Herausforderung ist die Zucht aus klassischen Samen. Hier sollten Anbauer eine gewisse Vorerfahrung mitbringen, da es einige Punkte zu beachten gibt. Einerseits müssen weibliche und männliche Pflanzen klar voneinander abgegrenzt werden. Für die Cannabisernte sind nur weibliche Exemplare interessant, männliche Pflanzen werden entsorgt. Hinzu kommt, dass klassische Samen eine optimale Beleuchtung benötigen, damit sie überhaupt zur Blüte gelangen. Solche Samen lassen sich eher nicht im sauerländischen Heimgarten anbauen, sondern benötigen einen passenden Growing-Room.

Auf geht’s zur Ernte – wann das Cannabis reif ist.

Wie lange es bis zur endgültigen Blütenpracht dauert, hängt von der Art der Samen ab. Zu unterscheiden ist zwischen sogenannten Indica- und Sativa-Sorten. Indica Pflanzen wachsen kürzer, sind buschiger und zeigen breiteres Blattwerk. Sie sind optimaler für kühle Klimazonen geeignet, Autoflowering-Sorten wachsen also auch auf Sauerländer Balkonen mit Südausrichtung. Das Wachstum ist schneller abgeschlossen, nach rund acht bis zehn Wochen blühen die Pflanzen.

Sativa Pflanzen wachsen schlank und hoch, ihre Blätter sind deutlich schmaler. Handelt es sich nicht um automatisch blühende Pflanzen, ist der Lichtbedarf hoch. Wer sich die vielen Sonnenstunden im Sauerland zunutze machen möchte, kann robuste Sorten auf der Fensterbank ziehen, allerdings ist eine eingebaute Beleuchtung bei Nicht-Autoflowering-Sorten nötig!

Es spielt außerdem eine Rolle, ob es sich um klassische Samen oder um selbstblühende Sorten handelt. Nach rund acht bis zehn Wochen sind Autoflowering-Samen erntereif. Sauerländer, die sehr schnell züchten möchten, profitieren von dieser Wahl. Feminisierte und reguläre Sorten brauchen von der Aussaat bis zur ersten Ernte zwischen drei und vier Monaten. Hier muss allerdings beachtet werden, dass die Wachstumsbedingungen auch von der Sorte abhängen.

Sobald es legal ist, können sich potenzielle Grower entscheiden, welche Eigenschaften gut zu ihnen passen. Da es sehr viele verschiedene Cannabissorten gibt, spielt auch das Aroma eine Rolle. Wer seine Nachbarn nicht mit intensiven Gerüchen belästigen möchte, sollte auf dezent riechende Sorten achten. Vor allem Sativa Pflanzen weisen teilweise einen stechenden Geruch auf, den nicht jeder mag.

Cannabis zum ersten Mal ernten – der richtige Zeitpunkt

Jede Cannabisblüte verfügt über sogenannte Trichome. Dabei handelt es sich um kleine Harzdrüsen, die direkt auf den Blüten zu finden sind. Verfärben sie sich milchig und weiß, ist das ein Anzeichen für die Reife. Bei der Ernte werden die Blütenstände von den Pflanzen abgeschnitten und anschließend für die weitere Verwendung getrocknet. Der Trocknungsprozess nimmt einige Zeit in Anspruch, da keine Restfeuchtigkeit vorhanden sein darf. Wer keinen speziellen Ofen dafür hat, trocknet in der Regel in der Wohnung. Hierfür werden die abgeschnittenen Blüten auf Pergamentpapier ausgebreitet oder an einer Wäscheleine aufgehängt. Anschließend braucht es einen trockenen und dunklen Raum, indem die Flüssigkeit verdunsten kann. Es ist wichtig, die Qualität der Blüten regelmäßig zu kontrollieren, da Feuchtigkeit in Verbindung mit Wärme zu Schimmel führen kann. Sobald die restliche Feuchtigkeit komplett verdunstet ist, werden die fertigen Blüten in ein luftdichtes Gefäß gepackt.

Schädlingsbefall bei Cannabispflanzen – die häufigsten Krankheiten und Gefahren

Die Sauerländer Heimgärtner achten darauf, ihren Pflanzen die nötige Pflege und Liebe angedeihen zu lassen. Bei der Zucht von Cannabis kann das eine kleine Herausforderung sein, da Pflegefehler zu Schädlingsbefall und Krankheiten führen können. Am häufigsten tauchen Blattläuse aus, die auch bei Rosen und anderen Zierpflanzen eine Rolle spielen. Regelmäßige Kontrollen der Pflanzenbestände helfen dabei, potenzielle Schädlinge rechtzeitig zu erkennen.

Wichtig ist die ordnungsgemäße Wassergabe, denn zu viel Flüssigkeit kann zu Wurzelfäule führen. An diesem Punkt könnte die Cannabispflanze nicht mehr genug Nährstoffe aufnehmen und verkümmert. Wichtig ist auch, nur nach Anleitung von Experten zu düngen. Ein Düngerüberschuss verursacht Wachstumsprobleme und kann die Qualität der Blüten herabsetzen.

Fazit: Gut gerüstet zur Cannabislegalisierung – wenn es im Sauerland blüht

2024 soll es soweit sein, der Anbau und die Nutzung von Cannabis wird legalisiert. Ob es im Sauerland fleißige Anbauern geben wird, zeigt sich mit der Zeit. Von zentraler Bedeutung werden Cannabis-Social-Clubs sein, die von geeigneten Personen gegründet werden können. Bislang ist die Dichte in NRW zwar hoch, speziell im Sauerland gibt es aber noch keine Einrichtung.