Buschwindröschen und andere Frühblüher melden

Quelle: LWL/Mohr

Aufruf für Bioblitz 2022 – Pflanzen des Frühlings

Münster (lwl). Observation.org und das LWL-Museum für Naturkunde in Münster haben Anfang 2022 zum sogenannten „Bioblitz“ aufgerufen. Alle Interessierten sollen über das gesamte Jahr hinweg die Pflanzen, Pilze und Tiere innerhalb ihrer kreisfreien Stadt oder innerhalb ihres Landkreises erforschen und übers Internet melden. Da nun die ersten Frühblüher zu finden sind, können zum Beispiel besonders gut die ersten Windröschen beobachtet werden.

Pflanzen, die zwischen Januar und April ihre ersten Blüten und Blätter zeigen, werden als Frühblüher oder Frühlingsgeophyten bezeichnet. Die Bezeichnung bezieht sich nicht nur auf Blumen und Stauden, sondern auch auf Gehölze und Bäume. Frühblüher besitzen besondere Speicherorgane wie Zwiebeln, Knollen oder Rhizome, aus denen sie zu ihrem frühen Blütezeitpunkt, wenn die Fotosyntheseleistung noch nicht ausreicht, Energie ziehen. Das Buschwindröschen (Anemone nemorosa) zum Beispiel ist ein Rhizom-Geophyt.

Quelle: LWL/Mohr
Das wohlriechende Veilchen bezaubert im Frühling mit seiner Farbenpracht. Foto: LWL/Mohr

Als typischer Frühblüher ist das Buschwindröschen charakteristisch für Buchen- und sommergrüne Eichenwälder Europas. „Auf basenreichen Böden gibt es aber auch das Gelbe Windröschen (Anemone ranunculoides) sowie im Siedlungsraum als verwilderte Gartenpflanze das Violette Balkan-Windröschen (Anemone blanda)“, so Biologin Corinne Buch.

Mit der Bestimmungsapp ObsIdentify von Observation.org kann man ganz einfach diese und auch andere Frühblüher wie Lärchensporn, Schlüsselblumen, Gelbsterne, Scharbockskraut und Sternmieren bestimmen. Diese und viele andere profitieren im Frühjahr, vor dem Kronenschuss der Bäume, von der Lichteinstrahlung und Wärme direkt über dem Boden.

Wer mehr über Pflanzen und andere, manchmal ebenso unscheinbare wie spannende Artengruppen erfahren möchte, kann vor Ort Gruppen von Naturschutzvereinen ansprechen oder Exkursionsangebote der Biologischen Stationen annehmen, bei der man die Natur kennen lernen kann.

Was hier alles wächst!

Im Oliver Breda Verlag ist das Buch „Sauerland – Was hier alles wächst!“ (ISBN: 978-3-938282-70-0, 1. Auflage 2022, 216 Seiten, 214 Arten, 15,80 €) erschienen. Buchhandlungen im Sauerland können das Buch über den WOLL-Verlag beziehen (www.woll-verlag.de) oder hier direkt bestellen: https://woll-onlineshop.de/sauerland-was-hier-alles-waechst/

Weitere Informationen unter:
https://www.bioblitze.lwl.org | https://observation.org/

Interessierte finden zukünftig die Ergebnisse der Bioblitze 2022 hier:
https://observation.org/bioblitz/categories/d-landkreise-und-kreisfreie-stadte-2022