Burbecke: klein, aber sehr lebendig

Quelle: Josef Balkenohl

Musse kennen!

Burbecke liegt nordwestlich der Saalhauser Berge und ist eine der 43 Ortschaften in der Stadt Lennestadt. Das Dorf befindet sich etwa zwei Kilometer südöstlich des Ortsteils Oberelspe im vom Wald gesäumten Tal der Burbecke, einem Zufluss des Elspebachs.

Das Dorf hat 89 Einwohner, einige Milchviehbetriebe, eine Imkerei, einen Forstbetrieb mit Hühnerstall, einen Betrieb mit Weidehaltung und einen eigenen Wasserbeschaffungsverband mit 27 Mitgliedern. Erwähnenswert sind das Damwildgehege im Tiefen Siepen im Oberdorf, der Park „Del Silencio“ mit Teich im Unterdorf oder die 28 aufgestellten Ruhebänke rund um Burbecke, von denen aus man herrliche Ausblicke und die ländliche Ruhe genießen kann. 

Kapelle

Burbecke wurde zum ersten Mal 1279 im Elsper Zehntlösenverzeichnis erwähnt. Der Name des Ortes steht in Verbindung mit Wasser. „Becke“ deutet Gewässer an und „Bur“ bedeutet Wohnsitz, also „Haus oder Siedlung an einem Bach“.

Sehenswert ist die Burbecker Kapelle, bei der es sich um einen romanischen, einschiffigen Saalbau mit gotischer Erweiterung aus dem 13. Jahrhundert handelt. Der vordere Teil stammt übrigens aus dem 18. Jahrhundert. Im Jahre 1968 wurden bei den Renovierungsarbeiten in der Apsis gotische Malereien entdeckt, die im Jahre 1979 restauriert werden konnten. Diese Kapelle ist St. Hubertus und St. Antonius Abt geweiht.

Lebendiges Dorf

„In unserer Kapelle feiern wir jedes Jahr im November die Hubertusmesse. Diese Messe endet mit einem gemeinsamen Zusammensein mit Glühwein und gemütlicher Atmosphäre an der Feuerschale“, sagt Andrea Remmel, vom Landhotel Klaukenhof. Das Stammhaus dieses Eventhotels wurde im Jahre 1795 durch die Vorfahren Casparus Valentin und Anna Gertrudis Klauke erbaut.

Sie ist auch die Vorsitzende des im Januar 2024 gegründeten Vereins „Dorfleben Burbecke“. „Unser Dorf war immer lebendig und wir wollten nach der Coronazeit Bewährtes und Traditionelles zu neuem Leben erwecken. Wir beleben hier natürlich das Klappstern an Ostern, das Osterfeuer und auch das ‚Ruit Ruit Sunnenvuiel Singen‘, Plattdeutsch für ‚den Winter austreiben‘ am 21. Februar. Und seit den 1980er Jahren wird in Burbecke als relativ neues Brauchtum das Peitschenfest als Alternative zum Schützenfest gefeiert. Damals wurde eine ausrangierte Kutscherpeitsche in einer Garage gefunden und schnell wurde ein Wettkampf draus, diese Peitsche gehörig knallen zu lassen. Daraus entstand ein richtiges Dorffest. Jedes Jahr ermittelt Burbecke seinen eigenen Peitschenkönig und alle fünf Jahre sein Peitschenkaiserpaar. Mit Felicitas Baumhoff haben wir dieses Jahr zum ersten Mal eine Peitschkönigin. Burbecke ist ein lebens- und liebenswürdiges Dorf.“