Bundesverband für Selbstschutz brachte den Fremdenverkehr zum Blühen

Quelle: privat

Rückblick auf 40 Jahre Schulbetrieb im Schloss Körtlinghausen 

40 Jahre Schulbetrieb im Schloss Körtlinghausen. Ein Glücksgriff für den „Bundesverband für den Selbstschutz“ mit seinen vielfältigen Aufgaben zur Schulung der Bürger über Selbstschutzmaßnahmen bei Krisen und Katastrophen. Dazu gehörten zum Beispiel Informationen über den Brandschutz, die Bergung und Rettung Betroffener. Hermann Klesper, ehemaliger Schulleiter, blickt 25 Jahre nach der Schließung der Schule des Bundesverbandes für den Selbstschutz auf eine bewegte Zeit im Ortsteil Rüthen-Kallenhardt zurück. 

Als der damalige Bundes-Luftschutzverband NRW 1956 eine Ausbildungsstätte für den Bevölkerungsschutz suchte, fiel die Wahl auf Schloss Körtlinghausen, das zu dieser Zeit alle erforderlichen Rahmenbedingungen zur Ausbildung von Fachleuten im Katastrophenschutz abbildete.

Im idyllisch gelegenen Schloss im Glennetal, zwischen Rüthen und Warstein, entstanden Unterkünfte für 60 Personen zum Internatsbetrieb. Später wurde auch die alte „Freiherr von Fürstenberg’sche Rentei“ an der Einfahrt zum Schloss angemietet und für Schulungszwecke umgebaut.

Auch die notwendige Ausbildung von Rettungshunden erfolgte auf einem unmittelbaren Übungsgelände im sogenannten Bergungs- und Trümmerbereich. Um eine möglichst praxisgerechte Ausbildung zu realisieren, stellten sich die Kinder der Familie Klesper gerne als vermeintliche „Opfer“ zur Verfügung und ließen sich dann von freudig wedelnden Spürhunden erschnuppern.  

Blüte des Fremdenverkehrs 

Die Schule, so erinnert sich der letzte aktive Schulleiter Hermann Klesper, war nicht nur für die Lehrgangsteilnehmer, sondern auch für die Bevölkerung ein absoluter Glücksgriff. Für viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Suttrop und Kallenhardt war die Schule für lange Zeit ein sicherer Arbeitsplatz und ein guter Arbeitgeber. Die gut funktionierende Infrastruktur stellte die täglich frische Tagesverpflegung durch Bäcker, Metzger, Händler sowie aus Bio-Landwirtschaftsbetrieben sicher. Eine logistische Herausforderung und gleichzeitige eine Meisterleitung aller Beteiligten. 

Mit der Erweiterung des Einzugsbereichs über die NRW-Grenzen hinaus besuchten auch Teilnehmer aus anderen Bundesländern, Sport Delegationen und ranghohe Offiziere und selbst ausländische Teilnehmergruppen Schloss Körtlinghausen. Auf die Teilnehmer-Erweiterung reagierten die umliegenden Hotels umgehend und erlebten mit der Bevölkerung hautnah eine regionale Fremdenverkehrsblüte.  

Der Schulbetrieb endete 1995 nach einer knapp 40-jährigen Epoche mit ca. 70 000 Teilnehmern aus dem In- und Ausland. 

Am 1. Januar 1997 wurde der Bundesverband aufgelöst. Heute ist für den Zivilschutz das Bundesamt für den Bevölkerungsschutz und die Katastrophenhilfe (BBK) zuständig.