Bronze für Hannah Neise bei der Skeleton WM in Winterberg

Quelle: Dietmar Reker

Winterberg. (Famp/pst) Was für ein Herzschlagfinale in der ersten Entscheidung der BMW IBSF Bob & Skeleton Weltmeisterschaften Winterberg 2024: Beim Skeleton der Damen holte Hallie Clarke aus Kanada, die bisher noch keinen Weltcup gewonnen konnte, den ersten Weltmeistertitel bei den im Sauerland ausgetragenen Titelkämpfen.

Es waren reichlich Freudentränen, die Hallie Clarke nach dem vierten und entscheidenden Lauf der Skeleton-Konkurrenz im bestens besuchten Zielbereich der VELTINS EisArena vergoss. Die 19-jährige Kanadierin feierte in Winterberg den ersten Weltmeistertitel in ihrer noch jungen Karriere. Zudem ist sie die jüngste Titelträgerin der Geschichte. Clarke legte einen, vor allem im unteren Teil, formidablen letzten Lauf hin und siegte mit einer Gesamtzeit von 3:51,27 Minuten und einem Vorsprung von zwölf Hundertstelsekunden vor der Belgierin Kim Meylemans.

Kopfschüttelnde Begeisterung zeigte die junge Goldmedaillengewinnerin Hallie Clarke, die nach ihrem Triumph berichtete: „Dieser Sieg ist etwas, mit dem ich nicht gerechnet hätte. Mein Ziel war es, in dieser ganzen Saison mal unter die ersten Sechs zu fahren.“ Die 19-Jährige hatte keine unruhige Nacht trotz der Führung, die sie nach der Halbzeit hatte: „Meine Familie und mein Team halfen mir und haben gesagt, dass ich ruhig bleiben soll und Spaß haben soll.“ Den hatte sie und fuhr ohne Druck zum überraschenden Erfolg. Die 28-jährige Belgierin Meylemans feierte damit den größten Erfolg ihrer Karriere, begleitet von Fans und Familie, und erklärte: „Es waren vier extrem gute Läufe. Das Wetter ist, was es ist. Ich denke, dass wir sehr zufrieden sein können.“

Aus deutscher Sicht erfreulich war das Abschneiden von Olympiasiegerin und Lokalmatadorin Hannah Neise (BSC Winterberg), die sich mit 26 Hundertstelsekunden Rückstand auf Clarke die Bronzemedaille sicherte. Etwas unglücklich für Neise war die Tatsache, dass ausgerechnet vor ihrem letzten Durchgang Schneefall einsetzte. Tabitha Stoecker aus Großbritanien verpasste nur knapp die Medaillenränge und wurde Vierte. „Ich bin stolz. Ich bin stolz auf mich, ich bin stolz auf mein Team, ich bin stolz auf die anderen Mädchen. Es war sehr, sehr gut“, sagte Tabitha Stoecker, die nach zwei Läufen noch auf Rang zwei lag. Auf Platz fünf landete Jaqueline Pfeifer. Die Weltmeisterin von St. Moritz im Jahr 2023, Susanne Kreher, landete auf Rang zehn.

Insgesamt präsentierte sich der zweite Renntag bei der Damen-Konkurrenz sehr eng und umkämpft. Schon nach dem dritten Lauf trennten die Plätze eins und vier nur 16 Hundertstelsekunden. Hannah Neise legte dabei eine starke Fahrt hin und lag am Ende zeitgleich mit Hallie Clarke auf dem ersten Platz (2:54,34 Minuten). Drittplatzierte war zu diesem Zeitpunkt Kim Meylemans mit einem Rückstand von nur einer Hundertstelsekunde.

Bildnachweis: Flower Ceremony nach dem 4. Lauf der Damen, ©Dietmar Reker