Blauer Himmel und dunkle Wolken

Umwelt- und Klimaaustellung

Hin und wieder gibt es Tage, da geht förmlich der Himmel auf: Blauer Himmel, die Sonne scheint, man möchte tief durchatmen und freut sich über klares, helles Wetter. Die Chance dafür wächst von Tag zu Tag. Es geht Richtung Frühling. Menschen leben auf. Die Natur erwacht. Es gibt neue Energie. Und das tut allen gut: den Menschen, den Tieren, den Pflanzen. Freude pur.

Ja, wir freuen uns, wenn blauer Himmel auf dunkle Wolken folgt. Dunkle Wolken kennen wir zur Genüge: „Krisenmodus“ war das Wort des Jahres 2023. Eine Krise überlagert die andere. Die beiden folgenschwersten sind der Klimawandel und das Artensterben. Wir wollten die Augen davor nicht verschließen und haben im vergangenen Jahr eine große Umwelt- und Klima- Ausstellung in der Fredeburger Kirche realisiert. „Mit Volldampf in die Katastrophe?“ So lautete der Titel der Ausstellung. Er trägt ein Fragezeichen. Natürlich will keiner von uns sehenden Auges in die Katastrophe, weder in die Klimakatastrophe noch in die eines dramatischen Artensterbens.

Zum Artensterben: Die Krefeld-Studie besagt, dass in den vergangenen 30 Jahren die Zahl der flugbestäubenden Insekten um ca. 75 Prozent zurückgegangen ist. In China werden in manchen Regionen im Frühjahr Obstbäume mit Hand bestäubt, weil die Insekten, die diese Arbeit bisher verrichteten, nicht mehr da sind. Noch trägt unser Einkaufsnetz. Wir wissen nicht, wie lange noch, wenn eine tragende Faser nach der anderen zerreißt. Vom Artensterben sprechen, ist das eine. Für den Erhalt der Artenvielfalt etwas tun, das andere. Und zwar praktisch und konkret. Im Rahmen eines Begleitprogramms haben wir uns den Situationen gestellt. Zwei Beispiele:

Kommunionkinder legen an der Bücherei einen Blühstreifen an, errichten im Pfarrgarten einen Lebensturm und bauen Nisthilfen für Wildbienen für den eigenen Garten. Voll Freude berichten kurz darauf einige, dass schon ein paar Wohnungen bezogen sind. Das Gute: Wildbienen stechen nicht. Außerdem gibt’s im eigenen Garten anschließend eine größere Ernte.

Etwa 50 Messdiener bauen an unterschiedlichen Orten unseres Pastoralverbundes in Workshops kleine Solar-Rennwagen. Bei manchen drehen sogar schon die Räder, noch bevor das Fahrzeug komplett fertiggestellt ist. Ein paar Sonnenstrahlen im richtigen Augenblick genügen. Sie machen damit deutlich: Regenerative Energien können was bewegen. Einige Autobauer kamen Anfang September zu einem Autorennen zusammen.

Fazit: Beide Projekte sind nachhaltig, können zur Nachahmung empfohlen werden und machen obendrein noch Freude. Der Frühling kann kommen.